1744 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Kapital: RM. 5000 in 250 Akt. zu RM. 20. Urspr. M. 30 Mill. in 3000 Aktien zu M. 10 000, übern. von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 21./4. 1926 beschloss Umstell von M. 30 Mill. auf RM. 5000 in 250 Akt. zu RM. 20. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Bilanz am 31. Dez. 1927 und 1928: Aktiva: Verträge 1000, Inv. 400, Debit. 2304, Verlust 1295. Sa. RM. 5000. – Passiva: A.-K. RM. 5000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Die Ges. hat nicht gearbeitet. Dividenden 1923–1928: 0 %. Direktion: Dr. Wilhelm Osselmann, Berlin-Staaken. Aufsichtsrat: Rechtsanw. Sigismund Effnert, B.-Wilmersdorf; Kaufm. Paul Krohm, Berlin; Dir. Arthur Edelhoff, B.-Schöneberg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschaft in Dortmund, Goldstr. 14. Gegründet: 4./1. 1856; eingetr. 31./5. 1862. Zweigniederl. in Duisburg-Ruhrort u. Münster i. W. Zweck: Steinkohlenbergbau, Verkokung u. Brikettherstellung. Entwicklung: Die Ges. besass bei der Gründung 12 Steinkohlenfelder alten Rechts. An hauptsächlichsten Neuerwerbungen kamen hinzu: 1889 die Steinkohlenzeche Neu- Iserlohn, die Gewerkschaft Vollmond, die Steinkohlengruben v. d. Heydt, Julia, Reck- linghausen I u. II, 1891 die Bergwerksges. Gneisenau u. die Gewerkschaften Scharn- horst u. Preussen, 1895 die Bergwerks-A.-G. Hugo, 1899 die Bergwerks-A.-G. Courl, 1904 die Bergbau- u. Schifffahrts-A.-G. Kannengiesser in Mülheim-Ruhr und damit die Aktienmehrheit der A.-G. Mainkette (Schleppschiffahrt) in Mainz u. der Central A.-G. für Tauerei u. Schleppschiffahrt zu Ruhrort. 1905 die Gewerkschaft Siebenplaneten, 1918 die Grubenholzfirma Löfken & Piepmeyer G. m. b. H. in Münster i. W., 1921 die Beteil. bei den Kohlenhandlungen I. A. Rettinger, Regensburg (am 1,/7. 1926 aufgehoben), Peter Steines & Sohn, Altona u. Karl Bellwinkel in Hamburg, 1925 die Beteil. bei Justus Arnold, Saarbrücken, Harpen-Steines, Hamburg, 1926 bei der Harpener Kohlenhandels-A.-G., Basel. 1908 erwarb die Ges. sämtl. Kuxe der Gewerkschaft Victoria-Lünen in Lünen, 1920 die Mehrheit der „Demerag' Donau-Main-Rhein-Schiffahrts-A.-G., Nürnberg, die 1926 wieder abgestossen wurde. Anfang 1926 Erwerb der Zeche Massener Tiefbau durch die Gewerk- schaft Siebenplaneten. Besitztum: An Steinkohlenzechen besitzt die Ges. z. Zt. die folgenden: Heinrich Gustav in Werne, Amalia in Werne, Caroline u. Prinz von Preussen in Harpen, Neu-Iserlohn 1 in Somborn, Neu-Iserlohn II in Lütgendortmund, Vollmond in Werne, von der Heydt in Herne, Julia in Herne, Recklinghausen I in Recklinghausen S 2, Recklinghausen II in Recklinghausen S 5, Hugo I in Buer, Hugo II in Buer, Hugo III in Buer, Gneisenau in Derne, Scharnhorst in Dortmund-Brackel, Preussen I in Lünen-Gahmen, Preussen II in Lünen-Horstmar, Kurl in Husen-Kurl, Roland in Oberhausen, Massener Tiefbau in Massen. Die Zeche Prinz von Preussen wurde am 1./1. 1921 mit Caroline vereinigt; die Zeche Massener Tiefbau wurde Ende 1925, die Zeche Preussen I am 3./4. 1926 gänzlich ausser Betrieb gesetzt u. die Zeche Vollmond am 1./7. 1926 mit der Zeche Heinrich Gustav vereinigt. Ende Sept. 1926 wurde die Förderung auf Vollmond stillgelegt Mit dem 15./7. 1928 wurde die Zeche Roland stillgelegt; mit dem 1./7,. 1929 erfolgt die Stillegung der Zeche Preussen II. Die Zechen Julia-von der Heydt u. Neu Iserlohn I u. II werden vereinigt. Die Gerechtsamen aller Harpener Zechen haben eine Grösse von 186 052 780 am (84½ Normalfelder). In 10 Kokereien wird die gewonnene Kohle zum Teil verkokt. 1928 wurden zwei Grosskokereien (Gneisenau u. Heinrich Gustav) mit insges. 198 Öfen in Betrieb genommen. 10 Fabriken gewinnen Ammoniak, Benzol u. die sonst. Nebenerzeugnisse der Kohle. Ausserdem betreibt die Ges. 3 Brikettfabriken. Eine eig. Holzeinkaufsabteil. in Münster i. W. mit 3 Sägewerken deckt in der Hauptsache den Bedarf der Zechen an Grubenholz. Der auf dem Rhein u. den westdeutschen Kanälen verkehr. Schiffspark besteht aus 11 Booten mit 10 550 PS u. 72 Kähnen mit 71 197t Ladevermögen. Die angeschl. Akt.-Ges. „Mainkette“ besitzt 5 Boote mit 1425 P8. Der Grundbes. der Ges. hat eine Grösse von 3032.7016 ha, davon gehören 836.3499 ha zu dem Heidegute Geeste im Kreise Meppen, 6.9503 ha zu den Kalksteinbrüchen Rebbelroth im Kreise Gummersbach u. 35.7225 ha zur Einkaufsabteil. in Münster. Von letzteren liegen 31.4742 ha mit Waldung u. Sägewerk in Malliss (Mecklenburg-Schwerin), der Rest in Münster, Güstrow (Mecklenburg-Schwerin) u. Zielenzig (Brandenburg). Die übrigen Grundst. befinden sich im rhein.-westfäl. Steinkohlenbezirk. 604.8900 ha hiervon bilden grössere landwirtschaftl. Besitz. u. Forstwirtschaften. Von den Zechenbetrieben mit Nebenanl. sowie von dem Betriebe der Abteil. Schiffahrt werden 385.3783 ha beansprucht, auf 399.5084 ha sind Wohngeb. errichtet; der Rest von 763.9022 ha ist unbebaut u. wird fast durchweg landwirtschaftl. oder kleineärtnerisch genutzt. Neben den erforderl. Betriebs- u. Bürogeb. sind auf den Zechen an Masch., Kesseln u. Generatoren zur Erzeug. von Kraft, Licht usw. insgesamt vorhanden: 45 Fördermasch., 54 Luftkompressoren, 36 Ventilatoren, 37 unter- u. oberirdische Wasser- halt., 45 Rangierlokomotiven u. sonst. kleinere Masch., 418 Kessel mit einer Heizfläche von rd. 52 400 qm, 24 Generatoren mit einer Leist. von insges. d. 60 720 Kw. An Wohnhäusern besitzt die Ges. 2638. Die Zahl der Beamtenwohn. beträgt 1245, die der Arbeiterwohn. 8049 in 2657 Häusern. Auf dem Buchenberg bei Lünen befindet sich ein Frauenerholungsheim.