1818 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. teilung der elektr. Arbeit erfolgt durch ein Hochspannungsnetz mit einer Gesamtlänge von 607 km u. durch ein Niederspannungsnetz von 670 km. Die Gesamtleistung der eingebauten Transformatoren, durch die der zugeführte Hochspannungsstrom auf die Verbrauchsspannung transformiert wird, beträgt rund 75 000 KVA. Die Ges. besitzt folgende Grundstücke: Das Kraftwerk in Gotha, Wilhelmstr. 4, mit Verwalt.-Geb. (4183 qm), die Unterstation Rosengasse 2 (208 qm); das Kraftwerk Breitungen mit 5 Wohnhäusern, enthaltend 11 Wohnungen (51 911 qm); in Gotha, Wilhelmstr. 2, ein Beamtenwohnhaus mit 2 Wohnungen (3564 qm), Hindenburgstr. 10a ein Beamtenwohnhaus mit 3 Wohnungen (2934 qm), Ohrdrufer Str. 36–38 4 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser mit 14 Wohnungen (3358 qm), eine Überführungsstation am Riedweg (545 qam), Waltershäuser Strasse 98 ein Wagenhallengrundstück für die Fernbahn, das auch den Wagenpark der Strassenbahn aufnimmt u. eine Dienstwohnung enthält (21 096 qm); in Schmalkalden ein Zentralengrundstück mit 2 Dienstwohnungen 65190 qm), ferner ein Wohnhaus Welchers- thal 27 mit 3 Wohnungen (325 qm); in Ruhla ein Zentralengrundstück mit Betriebsleiter- wohnung (1771 qm); in Mehlis 1 Zentralengrundstück mit Wohnhaus, enthaltend 3 Dienst- wohnungen (2045 qm), ausserdem ein unbebautes Grundstück am Kropfbrunnen (960 qm); in Friedrichroda 1 Zentralengrundstück mit Betriebsleiterwohnung (1010 am); in Wahl- winkel 1 Umformerstation mit Stationswärterwohnung (1702 qm); in Suhl 1 Hochvolt- station (485 qm), ferner 1 Wohnhaus mit Betriebsleiterwohnung (913 qm); in Defertshausen 1 Hochvoltstation mit Stationswärterwohnung (1371 qm): in Steinbach 1 Hochvoltstation mit 2 Arbeiterwohnungen (537 qm); in Tabarz 1 Überführungsstation mit Stationswärter wohnung (500 qm); in Salzungen 1 Transformatorenstation mit Stationswärterwohnung 648 qm); zusammen 105 882 qm. Die Ges. beschäftigt zur Zeit 231 Beamte u. 448 Arbeiter. Statistik: Erzeugung in Mill.-K W.-Std. 1915/16–1923/24: 19.2, 25, 27.7, 24.75, 25.88 29.36, 33.44, 39.64, 34.38; 1924–1928: 40.14, 49.73, 47.75, 61.12, ?. Nutzbar abgegeben wurden in Nill.-K W.-Std. 1922/23 –1923/24: 29.65, 25.46; 1924–1928: 30.26, 39.34, 38.38, 49.87, 62.77. Am 31./12. 1928 waren 8 Städte, 151 Landgemeinden u. 21 Elektrizitätswerke an- geschlossen. Am 31./12. 1928 waren 186 km 30 000 Voltleitungen, 205 m 6000 Voltleitungen u. 797 km Niederspannungsleit. in Betrieb. Der Anschlusswert betrug am 31./12. 1928 insgesamt 82 220 KW. Entwicklung u. Verträge: Die Thüringer Elektricitäts-Lieferungs-Ges., welche bis 1911 unter dem Namen „Elektrizitätswerk und Strassenbahn Gotha A.-G.“ vertragsmässig die Stadt Gotha mit elektrischer Arbeit versorgte u. die Strassenbahn im Weichbilde die Stadt betrieb, wurde Anfang 1912 zu einem Überlandunternehmen erweitert. Die Ges. übernahm von der Allgemeinen Elektrizitäts-Ges. die mit dem Staate Gotha u. den Gemeinden des Herzogtums abgeschlossenen Verträge zur Versorgung mit elektr. Arbeit u. zur Erbauung einer elektr. Fernbahn Gotha=– Friedrichroda– Gross-Tabarz, ferner auf Grund besonderer Verträge die elektrische Versorgung eines Teiles des Gebietes von Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar-Eisenach u. der preussischen Kreise Herrschaft Schmalkalden u. Schleusingen. Dem Unternehmen wurden ferner angegliedert die Elektrizitäts- werke Ruhla, Schmalkalden u. Mehlis, die von der Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. erworben wurden, ferner die Überlandzentrale Floh u. die Elektrizitätswerke Friedrichroda, Steinbach Meiningen) sowie die Leitungsnetze Barchfeld, Farnroda, Heinrichs, Seligenthal u. Zella St. Bl. Mit den einzelnen Gemeinden der neu auszubauenden Versorgungsgebiete sind Normal- verträge (Konzessions- u. Stromlieferungsverträge) abgeschlossen, die einen wesent- lichen Bestandteil der Staatsverträge bilden. Die Staats- u. Gemeindeverträge geben der Ges. das Recht zur Verlegung elektr. Leitungen auf durchschnittlich 50 Jahre. Mit der Überlandwerk Rhön G. m. b. H. in Mellrichstadt ist bis zum Jahre 1943 ein Betriebsvertrag abgeschlossen worden, wonach die Thüringer Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. gegen eine Vergütung von 3 % aller Einnahmen die Verwaltung des Überlandwerkes übernommen hat. Das Cberlandwerk Rhön versorgt z. Zt. 122 Gemeinden mit 46 000 Einwohnern. Gemeinsam mit der Röhn G. m. b. H. wurde mit M. 2 000 000 Kapital die Rhön-Elektrizitäts- Lieferungs-Ges. A.-G. errichtet. Zur Deckung der Nachfrage nach elektr. Arbeit hat die Ges. mit der Thüringenwerk A.-G. in Weimar einen Stromlieferungsvertrag abgeschlossen, nach welchem ihr aus dem Leitungsnetz des Thüringenwerks 2000 KW u. von den Preuss. Kraft- werken Oberweser A.-G. in Kassel 5000 KW zu angemessenem Preise zur Verfügung gestellt werden. Ausserdem hat sich die Ges. verpflichtet, dem Thüringenwerk die gesamte im Wasserkraftwerk Spichra erzeugte elektrische Arbeit mit einer Höchstleistung von 800 KW abzunehmen. Der Bau der Fernbahn Gotha-–Friedrichroda=–ross-Tabarz, deren Oberbau nahezu fertig ist, hat durch den Krieg eine Unterbrechung erlitten. Der Vertrag mit dem Staate Gotha sieht eine Dauer von 90 Jahren vor. Die Länge der Strecke Gotha–riedrich- roda = Gross-Tabarz mit Abzweigungen nach Waltershausen beträgt 23 km. Zwischen der Landesregierung u. der Ges. schwebte wegen der Fortführung u. Vollendung des Baues der Fernbahn ein Schiedsgerichtsverfahren vor dem Reichswirtschaftsgericht. Das Schiedsgerichts- verfahren wegen Herstellung der Thüringerwaldbahn –— diesen Namen wird die Fernbahn Gotha–Friedrichroda–Grosstabarz nunmehr führen =– hat in letzter Instanz durch den Spruch des Reichswirtschaftsgerichtes im Jahre 1928 seine Erledigung gefunden. Dle Ges- übernimmt die Herstellung und den Betrieb der Thüringerwaldbahn zu Bedingungen, die den durch den Weltkrieg und seine Folgen geschaffenen Verhältnissen teilweise Rechnung.