2130 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Akt.-Ges. für Neuburger Kieselweis in Bittenbrunn bei Neuburg a. D. Gegründet: 12./8. 1910; eingetr. 3./10. 1910. Gründer: s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: Gewinnung u. Verwertung von Neuburger Kieselweiss u. der Betrieb von ein- schlägigen Geschäften aller Art. Die Ges. hat Abbaurechte links der Donau in Hessellohe, Joshofen u. im Staatswald bei Neuburg-West von der Norddeutschen Handels-Ges. m. b. H. in Berlin für M. 800 000 erworben u. sich auch die Abbaurechte in weiteren Gemeinden, soweit bis jetzt Kieselweiss hat festgestellt werden können, gesichert. Zunächst ist der Abbau des im Staatswald zu Bittenbrunn-Riedensheim befindl. Lagers, das allein für einen 100jährig. Betrieb ausreicht, in Aussicht genommen. Der Bau der Fabrik daselbst ist fertig und der Betrieb aufgenommen. Die Fabrik kann jährl. 300–500 Waggons Kieselweiss herstellen. Kapital: RM. 400 000 in 400 abgest. Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 200 000. Urspr. M. 1 200 000, begeben zu pari. Die G.-V. v. 22./6. 1918 beschloss zur Beseitigung der Unterbilanz u. zu Abschreib. Herabsetzung des A.-K. auf M. 400 000 durch Zus. legung der Aktien 3: 1. Die G.-V. v. 24./6. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 400 000 in voller Höhe auf Reichsmark. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinnverteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 20 % des A.-K.), vertragsgemäss. Gewinn- anteil an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div. an Akt., 10 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Gerechtsame 189 000, Betriebsgeb. 112 700, Wohngeb. 11 600, Sandhallen 10 000, Masch. 15 000, elektr. Anlage 4000, Einricht. 8400, Wasseranlage 3600, Werkz. 1, Kassa 157, Postscheck 812, Debit. 22 563, Waren 31 550, Betriebsmat. 16 714, Verlust 77 203. – Passiva: A.-K. 400 000, Bank 34 509, Kredit. 65 567, Abwehr-K. 1725, Delkr. 1500. Sa. RM. 503 301. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 14 526, Handl.-Unk. 38 401, Steuern 5737, Betriebsunk. 50 597, Verlustvortrag 72 758. – Kredit: Waren 104 817, Verlust einschl. Vortrag 77 203. Sa. RM. 182 020. Dividenden: 1910–1921: 0 %; 1922–1923: 400, 0 %; 1924–1928: 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Ludwig Leingärtner. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Karl Grimm, Rechtsanwalt Dr. Eugen Zehme, Dir. Max Mauritz, Leipzig. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Alkaliwerke Sigmundshall Akt.-Ges. in Bokeloh bei Wunstorf. Gegründet: 29./11. 1902; eingetr. 4./12. 1902. Sitz der Ges. bis 1906 in Wunstorf. Zweck: Bergbau jeder Art; Verarbeit. u. Verwert. von Bergwerkserzeugnissen; Betrieb sonst. industrieller Unternehm.; Erwerb von bergbaulichen, industriellen u. kommerziellen Unternehm. jeder Art, sowie die Beteiliguns an solchen Unternehm. Fortbetrieb des früher von der Gew. Mathias betriebenen Kaliwerkes auf Grund der mit den Grundbesitzern von Bokeloh u. Mesmerode abgeschlossenen Kaligewinnungsverträge. Ferner sind Kali- gewinnungsverträge mit den Gem. Idensen, Colenfeld, Cronsbostel, Rittergut Poggenhagen, Rittergüter Liethe u. Düendorf abgeschlossen. Besitztum: Die Ges. besitzt insgeamt 15 preussische Normalfelder. Teufe des nieder- gebrachten Schachtes 725 m, mit 5½ m Durchmesser, in welcher Tiefe derselbe im Steinsalz steht. Die Teufen stehen von 0–15,5 m in Mauerung, v. 15,5–244 m in Tübbingsausbau, von 244–700 m in Mauerung. Bei 450 m Teufe wurde die I. (Wetter-)Sohle, bei 500 m die II. (I. Bau-)Sohle u. bei 550 m die III. (II. Bau)-Sohle, bei 625 m die IV. (III. Bau)-Sohle u. bei 725 m eine weitere Sohle angesetzt. Es wurden eine Anzahl hochprozentige Sylvinit- u. Hartsalzläger mit Mächtigkeiten von 4–18 m aufgeschlossen. Mit der definitiven Förder. ist 1905 begonnen worden. Die für den vollen Betrieb des Werkes erforderl. Tagesanlagen sind vorhanden, als Schachthalle, Fördergerüst, Ventilator, Fördermaschine für 800 m Teufe u. einer Leistung von 5000 dz in 8 Stunden, eine Kesselanlage von 12 Kesseln mit 1200 qm Heizfläche u. allem Zubehör, eine Rohsalzmühle mit 2 Mahlsystemen von je 3000 dz Leistung in 10 Stunden, ein Rohsalzmagazin, eine elektr. Centrale mit Reserven u. diverse Hilfsanlagen, vollständig eingerichtete Werkstätten, Magazine u. Verwaltungsgebäude, eine vollständig eingerichtete Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 10 000 dz in 24 Stunden. Grösse des Grundbesitzes der Ges. 175 000 qm. – Belegschaft zus. ca. 530 Mann. Statistik: Produktion 1912/13–1921/22: 132 587, 92 265, 70 504, 83 789, 65 641, 61 965, 61 012, 58 686, 61 959, 99 205 dz reines Kali. 1925–1928: 143 554, 217 406, ?, 270 982 dz Kali. Beteiligung an Kali-Syndikat Ende 1928: 5.4585 %0. Beteiligungen: 1906 erwarb die Ges. 4000 Kuxe der 5000 teil. Gewerkschaft Weser. Jetzt ist die Ges. mit Ausnahme der 450 Freikuxe des lippischen Staates allein. Besitzer der Weserkuxe (mit M. 1 zu Buch stehend). Die Gew. Weser untersteht den Bestimmungen des Schaumburg- Lippischen Berggesetzes v. 28./3. 1906. Die Schaumburg-Lippische Regierung ist durch einen Delegierten im Grubenvorstand vertreten. Das durch Verleihungsurkunde v. 26./9. 1906 der Ge- werkschaft Weser verliehene Bergwerkseigentum in Schaumburg-Lippe bezieht sich auf die Aufsuchung und Gewinnung von Steinsalz und den mit ihm auf der nämlichen Lager- stätte vorkommenden Salzen, namentlich Kali-, Magnesia-, Borsalzen u. Soolquellen, sowie