2134 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. rath gehörigen zus.hängenden Grubenfelder Vereinigte Ville (konsolid. am 1./7. 1900 aus den 7 Feldern Eduard, Heinrich, Philippine II,, Hermann II, Engelbertus, Ludwig, VDille), Karl II, Gertrud, Gertrud I, Bardenberg, Gotteshülfe, Gerhard, Gerhard I u. Lukas in ver- liehener Gesamtgrösse von 2008 ha 27 a; die von den vorgenannten Grubenfeldern getrennt liegenden Felder Hermann u. Alexander in Grösse von zus. 437 ha 46 a, sowie das Gruben- feld Clemafin in Grösse von 1644.99 ha. Die Grösse der gesamten Grubenfelder beträgt somit 4518.44 ha. Die Ges. hat in der Stadt Brühl einen Grundbesitz von 2.5668 ha mit Verwalt.-Gebäude u. 21 Beamtenhäusern. 6 Betriebs-Abteil. Roddergrube, Grube Brühl, Vereinigte Ville, Berrenrath, Hermülheim u. Steinzeugwerk. 1. Abteilung Roddergrube: Auf dieser Abteilung werden die Braunkohlen in einem Tagebau aus dem Grubenfelde Josephsberg gewonnen. Das Verhältnis der Mächtigkeit der Oberdecke zur Mächtigkeit der Kohle schwankt zwischen 1:2 bis 1:5. Bei dem z. Z. in Abbau begriffenen Teile beträgt die Mächtigkeit des Deckgebirges im Durchschnitt ca. 15 m, die Mächtigkeit der Kohle ca. 27 m. Die Kohlen werden maschinell gewonnen. Die Abt. ist mit der Abt. Grube Brühl durch eine Grossraumwagenbahn für den Kohlentransport verbunden. Insgesamt sind in 4 Briketfabriken 20 einfache Pressen u. eine elektrische Zwillingspresse vorhanden. Das für die Gruben- u. Werksanlagen erforderl. Terrain ist bis zur Grösse von rund 79.43 ha vom Forstfiskus gepachtet; weitere 170.6521 ha sind von dem- selben erworben. Die Abteil. besitzt 8 Beamten- u. 16 Arb.-Häuser u. 1 Verwalt.-Gebäude. 2. Abteilung Grube Brühl: Die Kohle wird aüs einem Tagebau des Grubenfeldes Brühl gefördert. Die Mächtigkeit der Kohle beträgt zurzeit 26 m. Es sind 3 Brikettfabriken vorhanden, von denen 2 mit Windöfen und die dritte mit Zeitzer Telleröfen ausgerüstet sind. An Pressen sind 20 Stück vorhanden. Auch auf dieser Abteil. ist das für die Gruben- u. Werksanlagen erforderl. Terrain im Umfange von rd. 68.44 ha vom Forstfiskus gepachtet, während weitere 171.5393 ha vom Fiskus u. Privaten erworben sind. Die Grube Brühl ist mit der Roddergrube durch einen gemeins. Bahnanschl. mit der Station Liblar (Strecke Cöln-Trier) verbunden. Die sämtl. Anl. wurden 1909–1912 modernis., u. a. wurde ein Zentralnassdienst für alle Briketfabriken u. eine gemeinsame Dampferzeugungsanl. u. in den Jahren 1912/13 eine elektr. Zentrale errichtet, die die elektr. Energie sowohl für Abt. Grube Brühl als auch für Abt. Roddergrube erzeugt. Die Kohlen werden maschinell gewonnen. Auf dem Werke ist ein Verwalt.-Gebäude, ein Arbeiterheim für 80 Leute, ferner sind 16 Beamten- u. Arbeiter- Häuser vorhanden. Ausserdem besitzt die Abt. in der Gemeinde Badorf auf eigenem Grund- besitz eine Arbeiter-Kolonie, bestehend aus 84 Häusern. 3. Abteilung Vereinigte Ville: Der früher zur Abteil. Ver. Ville gehörige Gruben- komplex in Grösse von 2008 ha 27 a wird seit 1916 durch 2 getrennte Abteil. Ver. Ville und Berrenrath abgebaut. In dem bei der Abteil. Ver. Ville verbliebenen Kohlenfelde in Grösse von 1050 ha 10 ar schwankt das Verhältnis der Mächtigkeit des Deckgebirges zur Mächtig- keit der Kohle zwischen 1: 2.5 u. 1: 6. In dem jetzt im Betrieb befindlichen Tagebau hat das Deckgebirge eine Mächtigkeit von durchschnittlich 10 m bei einer Kohlenmächtigkeit von durchschnittlich 40 m. Die Kohle wird ausschliesslich maschinell gewonnen. Die Förderung erfolgt durch Grossraumwagen in Verbindung mit zwei Schrägaufzügen. Der Kohlenabsatz geht in der Hauptsache an die benachbarten Werke: Elektr.-Werk Goldenberg Werk u. Stickstoff A.-G. Fabriken I bis III sind mit je 10 Schultz'schen Röhren-Trockenapparaten u. insges. 31 einfachen Pressen u. 1 Doppelpresse ausgestattet, während in Fabrik IV 10 Schultz'sche Röhren-Trockenapparate u. 10 Doppelpressen u. in der 1914 erbauten Fabrik V 12 Röhren- Trockenapparate u. 12 Doppelpressen Aufstellung gefunden haben. Zur besseren Ausnutz. der Dampfwirtschaft wurde im Jahre 1928 in Fabrik I=II eine A.-E.-G.-Turbine mit 3900 Kw gebaut, die Ende des Jahres in Betrieb genommen wurde. Auch auf dieser Abt. sind für Gruben-Werksanlagen, Arb.- u. Beamtenwohnungen die erforderl. Flächen in Grösse von rund 261.0460 ha vom Forstfiskus gepachtet, während weitere 534.9128 ha Eigentum von demselben erworben sind. Zur Unterbringung von Beamten u. Arbeitern sind ein Heim für 450 Leute u. 119 Beamten- u. Arb.-Häuser vorhanden. Die Abt. besitzt ein eigenes Verwalt.-Gebäude sowie 2 Geschäftshäuser, die als Konsumanstalt verpachtet sind. 4. Abteilung Berrenrath: In dem dieser Abteilung zugewiesenen Grubenfeld in Grösse von 958 ha 17 a schwankt das Verhältnis der Mächtigkeit des Deckgebirges zur Mächtigkeit der Kohle zwischen 1: 2 und 1: 4 Die aus dem Tagebau mittels einer Kettenbahn u. 2 Grossraumwagen-Fördereinricht. mit feuerlosen Lokomotiven geförderte, maschinell gewonnene Kohle wird der Fabrik I u. Kohlenverladung zugeführt. Ausserdem versorgt eine Grossraumwagenförderung die oben genannte Fabrik V der Abt. Vereinigte Ville u. das benachbarte Goldenberg-Werk mit Kohle. Die Fabrik ist mit 12 Schultz'schen Röhren-Trockenapparaten, 16 einfachen u. 2 Doppelpressen ausgerüstet. Das Grundeigentum dieser Abt. umfasst 281.9942 ha Eigentum, die vom Forstfiskus u. verschiedenen Privat- besitzern erworben wurden, weitere 134.73 ha wurden der Ges. pachtweise überlassen. Es sind vorhanden: 1 Arbeiterheim für 110 Leute, 30 Beamten- u. Arbeiter-Häuser u. ein Verwalt.-Gebäude. 5. Abteilung Hermülheim: Anfang 1928 erwarb die Ges. vom Arbed-Konzern die Abt. Hermülheim des Eschweiler Bergwerks-Vereins. Der Abraum- u. Grubenbetrieb einschl. Tongrube ist der unmittelbar benachbarten Abt. Berrenrath angegliedert. Die Belieferung der Brikettfabrik mit Kohle u. des Steinzeugwerkes mit Ton erfolgt mittels einer 5.2 km langen Drahtseilbahn. Die Brikettfabrik zählt 11 einfache Pressen.