Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- Torfgewinnung. 2137 Felder sind verpachtet. In dem restl. Gehiet von 22 000 ha besitzt die Ges. das Abbaurecht, zum Teil durch Kauf, zum Teil durch Übertragung auf Grund des sächs. Kohlen-Regal- Gesetzes. Braunkohlen- u. Steinkohlenwerke: Das Braunkohlenwerk Hirschfelde ist Ende 1916 von der Braunkohlen-A.-G. Herkules durch den sächsischen Staat erworben worden. Der Betrieb erstreckt sich zur Zeit über die Fluren Hirschfelde, Türchau u. Seitendorf. Das Werk umfasst einen ausgedehnten Tagebau mit den neuesten maschinellen Ge- winnungs- u. Förderungsanlagen für eine Jahresleistung von etwa 3 MWill. t, eine Brikett- fabrik für eine Jahresleistung von 120 000 t, Sortieranlagen zur Gewinnung von Sieb- u. Stückkohle u. die erforderlichen Verladeeinrichtungen für Bahn- u. Landabsatz. Ferner sind vorhanden umfangreiche Werkstätten u. Lagerräume. Das Braunkohlenwerk gibt etwa seiner Förderung an das unmittelbar danebenliegende Grosskraftwerk Hirschfelde ab. Hierzu ist eine Bunkeranlage mit 12 000 t Fassungsraum vorhanden. Das Braunkohlenwerk Böhlen liegt 16 km südl. von Leipzig und ist noch im Aufschluss begriffen. Die Brikett- fabrik ist 1926 teilweise in Betrieb genommen worden. Es erstreckt sich mit seinen Werksanlagen augenblicklich in den Fluren Böhlen, Spahnsdorf, Gaulis, Lippendorf, Trachenau und Kieritzsch. Das Nebenwerk Leipnitz besteht aus einer voll erschlossenen Tiefbauanlage mit entsprechendem Zubehör u. einer einpressigen Brikettfabrik. 1925 erwarb die Ges. das an das Grubenfeld Reutnitz angrenzende Braunkohlenwerk Berzdorf. Dieses wurde 1927 stillgelegt. Das Steinkohlenwerk Zauckerode liegt 9 km südwestl. von Dresden u. betreibt den Abbau der Steinkohlen im wesentlichen in den Fluren Zauckerode u. Freital. Das Werk betreibt 2 Tiefbauschachtanlagen sowie eine im Jahre 1923 errichtete neuzeitliche Auf- bereitung. Die gesamte Braunkohlenförder. der Ges. in Ost- u. Westsachsen betrug 1924–1928: 1 363 062, 1 820 662, 2 149 588, 2 471 371, 3 144 583 t. Briketterzeug. 1925––1928: 133 119, 215 130, 230 296, 343 997 t. Steinkohlenausbringen 1925–1928: 184 668, 201 619, 176 583, 167 297 t. Elektrizitäts-Wirtschaft: a) Versorgungsgebiete und Verteilungsbetriebe. Das Versorgungsgebiet der AsW erstreckt sich über den weitaus grössten Teil Sachsens u. greift teilweise noch darüber hinaus. Die Elektrizitätsversorgung wird teils unmittelbar durch eigene Betriebe, teils mittelbar durch Belieferung von grösseren selbständigen Wieder- verkäufern vorgenommen, von denen die wichtigsten sind: die städtischen Elektrizitäts- werke Dresden, Leipzig, Bautzen, Zittau, Plauen, Reichenbach, Meerane, Frankenberg, Löbau, Annaberg, Warnsdorf, Aue, Seifhennersdorf, Falkenstein, Neugersdorf, OÖlsnitz, Rodewisch, Auerbach, Pirna, Weipert, Grossschönau u. weiterhin der Elektrizitätsverband Gröba, die Überlandkraftwerke Pulsnitz, die Sächsische Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft, die Überlandwerke Glauchau A.-G. Weiterhin erfolgt noch eine Stromlieferung an die ausser- sächsischen Elektrizitätswerke Kraftwerk Sachsen-Thüringen A.-G., Thüringische Landes- elektrizitätsversorgungs-A.-G., den Provinzialverband von Niederschlesien, das städt. Elektri- zitätswerk Görlitz u. an mehrere tschechoslowakische Elektrizitätswerke. Die unmittelbare Stromversorgung erfolgt durch die folgenden 6 Betriebe der AsSW: Elektrizitätswerk Ober- lausitz, Elektrizitätswerk Elbtalzentrale, Elektrizitätswerk Lichtenberg und die 3 Be- triebsdirektionen Annaberg, Bergen u. Zwickau-Ölsnitz der Kraftwerke Westsachsen. Das Elektrizitätswerk Oberlausitz in Zittau ist 1917 durch den sächsischen Staat von der Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft Berlin erworben worden. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich auf Teilgebiete der Amtshauptmannschaften Bautzen, Löbau u. Zittau. Das Elektrizitätswerk Elbtalzentrale in Pirna ist 1912/13 ins Leben gerufen worden u. wurde 1918 durch den sächs. Staat übernommen. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich auf die gesamte Amtshauptmannschaft Pirna und teilweise auf die Amtshauptmannschaften Dippoldiswalde u. Dresden. Das Elektrizitätswerk Lichtenberg an der Freiberger Mulde wurde 1925 vom Überlandstromverband Freiberg i. Sa. gekauft. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich auf das Gesamtgebiet der Amtshauptmannschaft Freiberg u. teilweise auf die Amtshauptmannschaften Dippoldiswalde u. Flöha. Die Kraftwerke Westsachsen A.-G. wurden lt. Vertrag v. 17./12. 1925 gegen einen Kaufpreis von RM. 18 150 000 zuzügl. 10 % Zs. ab 16./12. 1925 bis zum Tage der Zahlung erworben, wodurch die 3 Betriebsdirektionen Annaberg, Bergen u. Zwickau-Oelsnitz in den Besitz der AswW übergingen. Das Versorgungsgebiet der 3 genannten Betriebsdirektionen erstreckt sich auf das Gesamtgebiet der Amtshaupt- mannschaft Marienberg u. auf grössere Gebietsteile der Amtshauptmannschaften Annaberg, Oelsnitz, Auerbach, Plauen, Glauchau, Zwickau, Stollberg u. Schwarzenberg. 1927 wurde das Elektr.-Werk Pirk erworben. Das durch diese 6 Verteilungsbetriebe der ASwW direkt versorgte Gebiet umfasst rd. 4000 qkm mit 715 000 Einwohnern. b) Kraftwerke: Das Grosskraftwerk Hirschfe lde liegt unmittelbar neben dem Braun- kohlenwerk u. besteht aus dem von der Elektricitäts-Lieferungs-Ges., Berlin, im Jahre 1917 erworbenen älteren Teil, dem Werk I, u. dem in unmittelbarer Nähe in den letzten Jahren neuerbauten Teil, dem Werk II. Beide Werke sind miteinander durch Dampf- u. elektr. Leitungen verbunden, so dass sie ein einheitl. Grosskraftwerk mit einer Gesamtleist. von 145 000 kW darstellen. Die Geb. des Kraftwerkes bestehen aus: 3 Kesselhäusern, 2 Masch.- bäusern mit angebautem Verwalt.-Gebäude, 2 Pumpenhäusern, 3 Schalthäusern, den Häusern für die sanitären, Feuerwehr- und sonst. Neben-Einricht. Die Einricht. des Kraftwerkes bestehen aus: 25 Steilrohrkesseln mit je einer Heizfläche von 640–800 qm, 5 weiteren