2148 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Gew. wandelte sich sodann in eine A.-G. um. 1889 wurden die Nachbarzechen Wolfsbank u. Neu-Wesel bei Borbeck mit je 3 alten Geviertfeldern u. 2 Schachtanlagen für M. 1 000 000 in Grundschulden u. M. 3 000 000 in Aktien erworben. 1893 Anlage einer Separation u. Wäsche auf Neu-Cöln. 1897 Erwerb eines Besitztums von 60 Morgen u. 2 kleinerer Grund- stücke, um die Zahlung von Bergschäden möglichst einzuschränken. Die Berechtsame König Wilhelm, Wolfsbank u. Neuwesel haben eine Ausdehnung von 12 260 700 qm. In den Borbecker Feldern stehen noch für ca. 100 Jahre abbauwürdige Kohlen an. Auf den Schächten Neu-Cöln u. Wolfsbank sind Kokereien mit 86 u. 125 Öfen mit Gewinnung von Nebenprod. errichtet, so dass die Ges. im ganzen über 220 Öfen mit Gewinnung von Nebenprod. verfügt. Die Ges. besitzt die Ziegeleien Christian Levin u. Wolfsbank, ferner eine Brikettfabrik. Die Grubenfelder Wilhelmine Katharina I–X liegen bei Werne, nördlich von der der Gelsenkirchener Bergwerks-Ges. gehörigen Zeche Monopol, grenzen westlich an die Gruben- felder Freih. von Stein der Georgs-Marienhütte zu Osnabrück u. haben 19 984 484 qm Ausdehnung. Schätzungen des Kohlenreichtums bewegen sich zwischen 265 000 000 u. 350 000 000 t. Der Felderbesitz Wilhelmine-Katharina wurde 1916 in eine selbständige Gew. überführt, über deren Kuxe die Ges. verfügt. Lt. Bestätigungsurkunde des Oberbergamtes Dortmund v. 29./4. 1919 erfolgte die Teilung der genannten Gewerkschaft in 2 Felder, u. zwar Gewerkschaft Wilhelmine Katharina mit 11 229 784 u. Gewerkschaft König Wilhelm mit 8 754 700, zus. 19 984 484 qm. Der Grundbesitz der Ges. beträgt einschl. Wil- helmine-Katharina insges. 695 ha; Grubenberechtsame insges. 32 245 184 qm. Der Häuser- besitz betrug am 31./12. 1928: 1125 Häuser mit 2335 Wohnungen. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt an der Reederei u. Kohlenhandlung de Gruyter & Co., Duisburg, an der Ph. Oestreicher & Co. G. m. b. H. in Mannheim, an der Ruhrgas A.-G. u. an der Ruhr-Chemie A.-G. Beteil. beim Kohlenkontor 504 247 t. Interessengemeinschaftsvertrag: Die G.-V. v. 12./11. 1920 genehmigte einen Interessen- gemeinschafts-Vertrag mit der Gew. Minister Achenbach zu Brambauer b. Dortmund, der 1922 auf die Gebr. Stumm G. m. b. H. in Neunkirchen, welche die Mehrheit des A.-K. besitzt, über- tragen wurde. Im Nov. 1924 wurde der Vertrag in einzelnen Punkten den jetzigen Verhältn. entsprech. abgeändert. Die Ges. „König Wilhelm“ wird auf Gefahr u. für Rechn. der Gew. geführt, wobei die bisherige Gesellschaftsform u. Organisation unverändert erhalten bleibt. Gewährleistet wird den Aktionären auf die Vertragsdauer folgende Dividenden: für 1923 keine Div., für 1924 5 % für Aktien u. 10 % für Vorz.-Akt.; vom Jahre 1925 ab bis zum Ende des Ver- trages eine Mindestdiv. von 12 % auf die Aktien u. 17 % auf die Vorz.-Akt. Die Gew. hat sich ferner verpflichtet, nach Ablauf von 10 Jahren auf Verlangen der Ges. käuflich deren gesamtes Vermögen (Aktiva u. Passiva) nach dem jeweiligen Stand in der Zeit vom 1./1. 1932 bis 31./12. 1945 zu erwerben, u. zwar zu einem Preise, der in dem 20fachen Betrage der in den letzten fünf Jahren vor der Übertragung gezahlten Durchschnittsdiv., mindestens aber in einem Betrage besteht, der die Ausschüttung von wenigstens M. 2500, auf die Aktien u. M. 3050, auf die Vorz.-Akt. ermöglicht. Jeder einzelne Aktionär ist nach Ablauf von 10 Jahren jederzeit berechtigt, seinen Aktienbesitz an die Gew. Minister Achenbach zu übertragen nebst entsprechendem Div.-Anteil des laufenden Jahres. Die Gew. Minister Achenbach verpflichtet sich, die bei „König Wilhelm“ für Betriebserweiter. notwendig werdenden Mittel während der 25 jähr. Vertragsdauer als Darlehen unkündbar zur Verfügung zu stellen. Neuanlagen bleiben Eigentum von „König Wilhelm“. Sollte eine völlige Ver- schmelzung später nicht zustande kommen, so zahlt „König Wilhelm“ diese Beträge in Jahreszahl. von 5 % zurück. Für „König Wilhelm“ bestehen die Hauptvorteile des Ver- trages darin, dass die Ges. in Zeiten schlechter Konjunktur für einen Teil der Kohlen u. des erzeugten Koks regelmässigen Absatz findet. Produktion bzw. Erzeug.:: 1924 1925 19268 1927 1928 Steinkohlen . . . t 825 555 973 815. 1 073 901 1 153 947 1 207 906 ReEkk 222 111 260 532 226 395 324 173 12 505 Rribetis 27 704 42 455 59 243 57 348 38 761 Leuchtgas . . . ebm 13 203 890 19 050 074 20 334 562 22 047 861 23 811 700 Strom-Erzeugung . KW 13 350 831 15 025 687 15 308 772 15 459 802 16 192 896 Ringofensteine . . St. 6 076 970 7 526 820 3 424 780 5 358 800 6 623 350 An Nebenprodukten wurden erzeugt 1927–1928: Ammoniak 3717, 3466 t; Teer 7619, 6391 t; Teerpech 5929; 3976 t; Rohnaphtalin 490, 548 t; Naphtalinöl 716, 647 t; Anthracenöl 3265, 1992 t; Anthracen 460, 325 t; Reinbenzol 1473, 1488 t. 5 Belegsch. 1918–1928 durchschnittl. 3951, 4108, 5045, 5511, 5460, 4764, 4151, 3858, 3372, 3760, 4093 Mann. Beteilig.-Ziffer im Kohlen-Syndikat f. Kohlen 2 014 100 t, f. Koks 512 167 t, f. Briketts 70 200 t. Kapital: RM. 8 500 000, u. zwar RM. 1 800 000 in 3000 konvert. St.-Akt. (Nr. 1–3000) zu Tlr. 200 = M. 600, RM. 5 500 000 in 5500 St.-A. (Nr. 300 1–8500) zu RM. 1000 u. RM. 1 200 000 in 1200 Prior.-A. (Nr. 1–1200) zu RM. 1000; letztere mit Vorrecht auf 5 % Div. mit Nachzahl.- Verpflicht. u. Vorbefriedig. bei Liquid. der Ges., in welchem Falle aber eine Nachzahl. etwa rückst. Vorz.-Div. nicht stattfindet. – Vorkriegskapital: M. 8 500 000. Urspr. A.-K. M. 9 000 000 in 15 000 Aktien zu Tlr. 200 = M. 600, 1885–87 Zus. legung 5: 1, 1887 Begebung der Prior.-Aktien u. 1889 der 3000 St.-Aktien zu M. 1000. 1900 Erhöh.