2186 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Carnallit mit einem mittleren Gehalt von 15 % K20 besteht, sowie einer älteren darunter- liegenden Lagerstätte, welche in der Hauptsache normalen Carnallit mit einem Gehalt von 10 % K20 u. Hartsalz mit einem solchen von 15 % K:0 aufweist. Die Faltungen des Salz- gebirges bedingen einen erheblichen Wechsel in Mächtigkeit u. Fallen der beiden Kalisalz- lagerstätten. Zurzeit wird nur die jüngere Lagerstätte abgebaut. – Auf den Werksanlagen unmittelbar am Bahnhof Bad Salzdetfurth werden die geförderten Rohsalze, aus hochprozent. Sylviniten u. Carnalliten bestehend, entweder in der für alle drei Schachtanlagen gemein- samen Chlorkaliumfabrik verarbeitet oder in der gemeinsamen Rohsalzmühle für den Versand fertig gemacht. Umfangreiche Speicher- u. Verladeeinrichtungen sorgen für einen geregelten Betrieb in Zeiten starken Versandes. – Zur Versorgung der gesamten Schacht- u. Fabrik- anlagen mit elektrischem Licht- u. Kraftstrom ist eine eigene elektrische Zentrale von etwa 3000 KW Leistung errichtet. Der Abdampf der Turbinen wird in der Chlorkaliumfabrik zu Lösezwecken ausgenutzt. Die Chlorkaliumfabrik stellt hochprozent. Chlorkalium u. als Nebenprodukte Brom u. Chlormagnesium her. Sie ist mit mechan. Löseapparaten, Deck- u. Trockeneinrichtungen sowie mit Transport- u. Verladevorrichtungen versehen. Für die Lagerung der Fabrikate sind aus- reichende Vorratsspeicher vorhanden. Die Ges. besitzt die Genehmigung zur Ableitung der aus einer täglichen Verarbeitung von 5000 dz Carnallit entfallenden Endlaugen in die Innerste. Wegen Genehmigung der Erhöhung der Endlaugenabteilung aus einer täglichen Verarbeitung von 12 000 dz Carnallit schwebt das Verfahren in Rekursinstanz. – Eine mit neuzeitlichen Hilfsmaschinen eingerichtete Zentralwerkstatt sorgt für die Instandhaltung der zahlreichen Apparatur. Auf dem Gelände der Tagesanlagen am Bahnhof Bad Salzdetfurth befinden sich noch das Verwaltungsgebäude u. das Laboratorium, während die 33 Beamtenwohnungen u. eine Arbeiterkolonie von insgesamt 80 Wohnungen in der Nähe der Werksanlagen er- richtet sind. – Beschäftigt werden etwa 500 Angestellte u. Arbeiter. Beteiligungen: Die Kaliwerke Salzdetfurth besitzen sämtliche Kuxe der 1000teiligen Gewerkschaft Lichtenberg zu Braunschweig u. der 100teiligen Gewerkschaft Süllberg zu Braunschweig. Ferner ist die Kaliwerke Salzdetfurth Aktiengesellschaft massgeblich be- teiligt bei den Kaliwerken Aschersleben (A.-K. RM. 15 824 000), bei den Consolidierten Alkaliwerken Westeregeln (A.-K. RM. 16 650 000) u. an der 1500 teiligen Gewerkschaft Braunschweig-Lüneburg zu Grasleben, Kreis Helmstedt. Die Gewerkschaft Braunschweig-Lüneburg verfügt über etwa 52 verliehene braunschweigische Grubenfelder im Kreise Helmstedt, Freistaat Braunschweig, in denen Carnallite, Sylvinite u. Hartsalze in einer Teufe von 420–750 m erschlossen sind. Es sind 2 Schachtanlagen (Grasleben mit einer Teufe von 600 m u. Heidwinkel mit einer Teufe von 670 m) in Betrieb, die durch eine Drahtseil- sowie Schmalspurbahn miteinander verbunden sind. Als Kaliwerk ist indessen die Gewerkschaft Braunschweig-Lüneburg auf Grund des § 83a flf. des Kaliwirtschaftsgesetzes bis Ende 1953 stillgelegt. Es wird nur die Förderung u. Aufbereitung von Steinsalz betrieben, während die Quoten in Kalisalzen auf die Kali- werke Salzdetfurth Aktiengesellschaft zur Lieferung übertragen sind. Statistik: Beteil.-Ziffer im Kali-Syndikat der Gruppe Ende 1928: Salzdetfurth I 6.3683 Tausendstel, do. II 6.8232 Tausendstel, do. III 5.5495 Tausendstel; Braunschweig-Lüneburg: Schacht Grasleben 4.0484 Tausendstel, do. Schacht Heidwinkel 3.5480 Tausendstel; zusammen 26.3374 Tausendstel. Vom Gesamtabsatz des Jahres 1928 entfielen auf das Inland 61.2 %, auf das Ausland 38.8 %. Auf die einzelnen Gruppen verteilte sich der Absatz wie folgt: 1913 1926 1927 1928 3% 68 075 353 18 612 15 794 dz K. 0 Kainiim: 2 206 766 2 316 802 2 473 782 „ Kalidüngesalze . . 3 325 167 6 115 050 7008 173 7 804 387 „ „ Chlorkalium . . 2 448 505 1 876 092 2 113 289 2 633 093 „ Schwefels. Salze . . 690 759 782 244 936846 1 286 81838 „ zus. 11 103 694 10 998 731 12 393 722 14 213 874 dz K20 Einschliesslich der zugekauften Beteilig. wurden 1928 abgesetzt: Chlorkalium 299 609.79 dz eff. = 172 980.70 dz K20 Kalidüngesalz 38/42 % 844 597.75 „ „ = 44 568.905 „ 3 28/32 % 351 541.49 „ „ =103 683.39 18/22 % 1 095.– „ „ = 2311235 s- 0626 463.50 dz K76 sowie an flüssigem Brom 67 397.– kg. Kapital: RM. 28 175 000 in 21 000 St.-Akt. zu RM. 1000, 70 000 St.-Akt. zu RM. 100, 10 000 Vorz.-Akt. zu RM. 10 u. 750 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.- Div., Nachzahlungs-Anspruch u. 8fach. Stimmrecht ausgestattet, u. im Falle der Liquid. der Ges. vorab, sowie ab 1./1. 1942 überhaupt nach vorausgeg. Kündig. rück- zahlbar mit 120 %. Ein Ankauf der Vorz.-Akt. kann jederzeit erfolgen. Bei Umwandl. von Vorz.-Akt. in St.-Akt. haben die Inhaber Anspruch auf Zuteil. neuer Vorz.-Akt. mit 25 % Einzahl. bei Verzichtleist. auf den Bezug von St.-Akt. – Vorkriegskapital: M. 7 000 000.