2204 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Maschinen- und Fahrzeugfabriken Alfeld-Delligsen, Aktiengesellschaft in Alfeld (Leine). (Börsenname: Alfeld-Delligsen.) Gegründet: 25./11. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1899; eingetr. 27./12. 1899. Sitz der Ges. bis 1915 in Bernburg, bis 1923 in Alfeld a. L., bis 1925 in Hannover. Firma bis 1918: Bern- burger Maschinenfabrik. Zweigniederlass. in Delligsen. Zweck: Herstell. von Masch. jeder Art, sowie Herstell. u. Vertrieb von Gegenständen der Metall- u. Holzindustrie. Haupterzeugnisse: 1. Allg. Maschinenbau für Chlorcalium- fabriken, Sulfatstationen etc., Fass- u. Sackpackmaschinen; 2. Ofen- u. Apparatebau; Bau kompletter Gaswerksanlagen. Papiermaschinenbau: Komplette Papier- u. Pappenfabriken, Holländer, Knotenfänger, Trockenzylinder; 3. Giesserei: Gussteile, Hartguss u. Hartguss- walzen; 4. Apparate für die chem. Industrie, leichte u. schwere Blecharbeiten jeder Art; 5. Herd- u. Ofenfabriken: Transportable schmiedeeiserne Kochherde, emailliert, kombinierte Gas- u. Kohlenherde, Gaskocher, Dauerbrandöfen; 6. Fahrzeugbau, Waggons etc. Entwicklung: 1908 Erwerb der Braunschweig.-Hannov. Maschinenfabriken A.-G. zu Delligsen, Alfeld u. Bornum. 1909 Verleg. der Masch.-Fabrik von Bernburg nach Alfeld-Delligsen. 1918 wurde das Bernburger Fabrikgrundst. verkauft (u. Firma geändert), ebenso die Wilhelms- hütte in Bornum veräussert. 1923: Erwerb der Niedersächsischen Metallges. m. b. H., Hannover. Besitztum: Die Ges. besitzt in Alfeld Grundstücke in Grösse von 41 018 qm, wovon ca. 1230 qm bebaut sind, mit 4 Beamten- u. 22 Arbeiterwohnhäusern; in Delligsen Grund- stücke in Grösse von 195 432 qm, wovon ca. 6500 qm bebaut sind; auf dem Grundstück sind Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser mit 88 Wohnungen errichtet. Das Fabrikgrundst. in Alfeld ist 16 119 qm gross, wovon ca. 6300 am bebaut sind. Die Fabrikanlage dient hauptsächlich zur Herstell. von Apparaten u. Anlagen für die chemische Industrie, insbes. für die Kali-Industrie sowie für die Papier- u. Braunkohlen-Industrie, ferner zur Herstell. von Press- u. Schmiedeteilen für den Waggonbau. Auf dem Grundstück befinden sich ausserdem das Verwaltungs- u. ein Wohngebäude mit 4 Beamtenwohnungen sowie die Lagerräume. Die Fabrikanlagen sind an das Reichsbahngleis angeschlossen. Das Fabrik- grundstück in Delligsen ist 78 750 qm gross, wovon ca. 19 100 dm bebaut sind. Die Fabrikanlage dient für die Giesserei, Kesselschmiede, Maschinenbau, Herd- u. Ofenfabrikation, Walzenfabrikation u. Fahrzeugbau. Auf dem Grundstück befinden sich ein Verwaltungs- gebäude, Lagerräume, Werkstätten u. Montagehallen. Die Fabrikanlagen haben Anschluss an die Kleinbahn Voldagsen–Duingen–Delligsen mit Anschluss an die Reichsbahn. — Etwa 1200 Arb. u. Angest. Beteiligungen: Die Ges. besitzt die Aktienmehrheit der Rhüdener Chamottewerke A.-G., der Schäferwerke A.-G., Dassel u. der Niedersächsischen Metall-Ges. m. b. H. in Hannover. Kapital: RM. 2 515 000 in 62 500 St.-Akt. zu RM. 40 u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 10. – Vorkriegskapital: M. 2 400 000. Urspr. M. 900 000, erhöht bis 1908 auf M. 2 400 000, dann erhöht von 1918–1923 auf M. 84 000 000 in 80 000 St.-Akt. u. 4000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 6./12. 1924 Umstell. von M. 84 Mill. nach Einziehung von M. 17 500 000 Verwertungs-Akt. auf RM. 2 515 000 in 62 500 St.-Akt. zu RM. 40 u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 10. Anleihe von 1889 (übernommen von der Eisenwerk Carlshütte A.-G.): Die Anleihe ist gekündigt zum 1./7. 1929. Barablös. mit RM. 140.22 für je PM. 1000 bzw. RM. 150. Barablbs. der Altbesitz-Genussrechte mit RM. 40 für je RM. 100 Genussrecht. Rückzahl. erfolgt durch das Bankhaus Herzfeld & Co. in Hannover. Anleihe von 1919: M. 2 000 000 in 5 % Obl. v. 1919; rückzahlbar in 30 Jahren zu 103 %; Aufwert.-Betrag für M. 1000 RM. 42.90. Anleihe von 1926: RM. 1 000 000 10 % Oblig. von 1926, auf 5 Jahre unkündbar; hiervon sind bis Ende 1928 RM. 695 400 begeben worden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., 2 Vorz.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser festen Vergüt.), Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Fabrikanlagen 1 860 000, Wohngeb. 564 000, Kassa 21 076, Wechsel 80 643, Eff. u. Beteil. 154 039, Debit. 766 597, Disagio 50 000, Material. 351 438, Fabrikate 433 939, (Avalwechsel u. Bürgschaften 240 339), Verlust 82 013. – Passiva: A.-K. 2 515 000, R.-F. 15 610, Oblig. 714 746, Kredit. einschl. Anzahl. 1 031 388, Akzepte 74 921, (Avale 240 339), Gewinnvortrag aus 1927 12 080. Sa. RM. 4 363 748. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 375 376, Steuern u. Versich. 27 287, Zs. 175 864, Abschr. 104 442, Gewinnvortrag 12 080. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1927 12 080, Bruttogewinn 600 956, Verlust 1928 82 013 (davon RM. 27 691 durch Gewinnvortrag u. R.-F. gedeckt, Rest von RM. 54 321 vorgetragen). Sa. RM. 695 051. Kurs Ende 1921–1928: 510, 5000, 2.6, 2.375, 20.50, 62, 58.25, 37.25 %. Notiert in Berlin u. Hannover. Dividenden: St.-Akt. 1914–1928: 0, 2, 2, 10, 10, 12, 15, 20, 150, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.- Akt. 1922–1928: 6, 0, 6, 0, 0, 0, 0 %.