=– 2232 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Erwerb u. Betrieb auch anderer Fabriken derselben oder verwandter Branchen. In den in Durlach u. Wolfartsweier in Baden belegene Schrot- u. Munitionsfabrik fabriziert die Ges. Jagd- u. Sportmunition, Schrot u. Bleiplomben. Besitztum: Die Schrot- u. Plombenfabrik in Durlach umfasst neben einem Schrot- turm ein Maschinen- u. Fabrikationsgebäude, ein modern eingerichtetes, grosses Blei- Schmelzgebäude, Lagerraum für Rohmaterial., ferner ein zweistöck. Bürogebäude. Die Fabrik besitzt Gleisanschluss. Der Betrieb ist an das städt. Elektr.-Werk Karlsruhe angeschlossen u. verfügt als Res. über Dampfkraft. Das Munitionswerk in Wolfartsweier bei Durlach, umfasst Fabr.-Geb. u. Einricht. zur Herstell. von Metallhülsen u. Geschossen, Zündhütchen u. Flobert- bezw. Randfeuerpatronen, Lade- u. Presshaus für Zündkapseln, Laboratorium zur Herstell. des Knallquecksilbers u. der Zündsätze, Lade-, Revisions- u. Packräume für Metallhülsen u. Patronen, sowie Jagdschrotpatronen, Lagerräume für Halb- u. Fertig- fabrikate, Magazine für Rohmaterial., ferner eine Metallglüherei u. -Beizerei sowie Dampf- kessel- u. Masch-Haus. Angegliedert daran ist eine Masch.-Bauanstalt zur Herstell. von Spez.-Masch., grösstenteils eig. Konstruktion, die Werkzeugmacherei, Härterei, Schlosserei, Blechnerei, Schmiede u. mech. Tischlerei; ausserdem ist ein Beamtenwohnhaus vorhanden. Als Betriebskraft dienen Dampf u. Elektrizität. Letztere wird vom Staatl. Murgtal- Kraft- werk bezogen u. betreibt 17 Elektromotoren. Die Dampfkraftanlage ist teilweise im Winter zur Ausnutz. der Abwärme für Beheiz. der Arbeitsräume in Betrieb u. dient im übrigen als Reserve. Die Haupterzeugn. sind: in Durlach: Jagdschrot u. Plomben, in Wolfarts- weier b. Durlach: Patronen für automat. Waffen, wie Büchsen, Karabiner u. Pistolen, Zündhütchen aller Art, Flobert- u. Revolverpatronen, Jagdhülsen, geladene Jagdpatronen sowie Messinghülsen u. Knallsignale für Eisenbahnen. Maschinenbauabt. z. Herst. von Spez.- Masch. Der Grundbesitz der Ges. umfasst ein Areal von 56 549 qm, gelegen in Dur- lach u. Wolfartsweier bei Karlsruhe in Baden, Berlin-Weissensee, Suhl, Königsberg i. Pr., Hamburg-Bergedorf u. Altstadt-Hachenburg, wovon über 10 000 qm bebaut sind. Die Leder- warenfabrik in Altstadt-Hachenburg fabriziert Lederwaren für Jagd- u. Sportzwecke. Das Handelsengros-Geschäft der Ges. in Berlin, Köln, Durlach, Nürnberg, Frankfurt a. M. u. Königsberg erstreckt sich auf den Grossvertrieb von Waffen, Munitionen sowie verw. Artikel auf dem Kontinente, während die Pflege des überseeischen Exportes der Zweig- niederlass. in Hamburg, obliegt. 1925 Gründung einer Tochterges. in Süd-Amerika. Die Ges. ist Mitglied des Munitionsverbandes. Die Tochtergesellschaft in Wien firmiert Gust. Genschow & Co. G. m. b. H. (Stammkapital 5. S. 160 000). Zahl der Arbeiter u. Angestellten über 600. Interessengemeinschaft: Die G.-V. v. 7./12. 1927 genehmigte den zwischen der Gustav Genschow A.-G. u. der Rheinisch-Westfälische Sprengstoff A.-G., Köln, abgeschlossenen Interessengemeinschaftsvertrag. Danach erhalten die Stammaktien der Gesellschaft von der I. G. Farbenindustrie, mit der die Rheinisch-Westfälische Sprengstoff A-G. bereits in Interessengemeinschaftsvertrag steht, dieselbe Divid. garantiert, wie die Aktien der Rhei- nisch-Westfälische Sprengstoff A.-G., nämlich 40 % der Div. der I. G. Farbenindustrie. Daneben wird den Genschow-Aktionären ein Bezugsrecht an sämtlichen künftigen Kapital- erhöhungen der I. G. Farben zugesichert, dergestalt, dass die Genschow-Aktionäre auf RM. 400 ihrer Aktien den gleichen Betrag der I. G. Farben erhalten wie die I. G. Farben. Aktionäre auf RM. 160 ihrer Aktien. Vom 1./1. 1938 ab können die Aktien der Gustav Genschow A.-G. in Aktien der I. G. Farbenindustrie umgetauscht werden u. zwar bekommen sie für nom RM. 1000 eigene Aktien nom. RM. 400 I. G. Farbenaktien. Der Interessen- gemeinschaftsvertrag trat 1./1. 1928 in Kraft. Kapital: RM. 4 138 000 in 10 000 St.-Akt. u. 300 12½ % Vorz.-Akt. Lit. A mit Nachzahl.- Anspruch (Nr. 1–300) zu RM. 400 sowie 450 6 % Vorz.-Akt. Lit. B mit Nachzahl.-Anspruch (Nr. 301–750) zu RM. 40. – Vorkriegskapital: M. 2 250 000. Urspr. A.-K. M. 1 250 000, erhöht bis 1913 auf M. 2 250 000, dann erhöht von 1918 bis 1922 auf M. 10 750 000 in 10 000 St.-Akt., 300 Vorz.-Akt. A u. 450 Vorz.-Akt. B zu M. 1000 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 24./11. 1924 von M. 10 750 000 auf RM. 4 138 000 dergestalt, dass der Nennwert der St.-Akt. u. der Vorz.-Akt. Lit. A. von bisher M. 1000 auf RM. 400 u. der der Vorz.-Akt. Lit. B zu bisher M. 1000 auf RM. 40 ermässigt wurde. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. ¼0 des A.-K.), etwaige Sonderrückl., 12½ % bzw. 6 % (Max.) Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Aktien, 5 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von RM. 1500 je Mitgl., der Vors. RM. 3000), Rest Super-Div. an St.-Akt. bzw. etwaige Rückl. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Kassa 16 210, Bankguth. 188 610, Wechsel 51 615, Eff. u. Beteilig. 622 868, aussensteh. Forder. 4 629 616, Forder. von Tochterges. 1 101 301, Waren 2 249 735, Grundst. u. Geb. 287 724, Masch. 220 621, Mobil., Fuhrpark u. elektr. Anl. 3, (Avale 358 000). – Passiva: A.-K. 4 138 000, R.-F. 800 000, Hyp. 38 750, Kredit. 4 223 478, Div. 1045, Gewinn 167 034, (Avale 358 000). Sa. RM. 9 368 308. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 1 726 607, Zs. 29 461, Hyp.-Zs. 2087, Abschr. 73 780, Gewinn 167 034 (davon Div. auf St.-Akt. 148 512, Vortrag 18 522). – Kredit: Vortrag 18 532, Bruttogewinn 1 958 674, verschied. Eingänge 21 764. Sa. RM. 1 998 971.