2 4―――― Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 2253 Julius Pintsch, Aktiengesellschaft in Berlin O. 27, Andreasstrasse 71/73. Gegründet: Am 25./3. 1907 mit Wirkung ab 1./1. 1906; eingetr. 25./4. 1907. Näheres über die Gründung siehe dieses Handb., Jahrg. 1915/16. Zweigniederlassungen in Frankfurt a. M., Fürstenwalde, Dresden, Breslau, Erckrath u. Marienburg. Zweck: Übernahme, Fortführung u. Ausgestaltung der unter der Firma Julius Pintsch in Berlin, Glühlampenfabrik Gebr. Pintsch in Fürstenwalde (Spree) u. Gas-Apparate- u. Maschinenfabrik Gebr. Pintsch in Frankf. a. M. betriebenen Handelsgeschäfte u. Fabriken. Die Fabrikanlagen dienen zur Herstell. u. Betreib. von Apparaten u. Anstalten, welche der Beleucht. durch Gas, Elektrizität oder andere Stoffe dienen, von deren Teilen oder verwandten Artikeln oder Artikeln des allgem. Maschinenbaus endlich der Handel mit diesen Gegenständen, ferner zur Herstellung von Apparaten und Einrichtung aller Art für die Erzeugung, Prüfung und Verwendung der verschiedensten Leucht- und Heizgase, (z. B. Steinkohlengas, Olgas, Wassergas, Generatorgas, Azetylen, Wasserstoff),, weiter zur Her- stellung von Gasmesser, Eisenbahnwagen-Beleucht. mit Gas und Elektrizität, Eisenbahn- wagen-Heiz. und and. Eisenbahnbedarf, Seezeichen wie Bojen, Leuchttürme und Schall- signale, Trockenapparaten, Einricht. für verdichtete Gase, geschweissten Kesseln, Pfannen, Zellulosekochern und Apparaten für die chemische Industrie, fertigen Gasanstalten, Gene- ratoranlagen, event. mit Gewinnung von Nebenprodukten, Teerdestillationen, Ammoniak- anlagen, Auerbrennern, Laternen, elektr. Glühlampen u. v. sonst. Einricht, des Beleuchtungs- wesens u. des allg. Masch. Baues. Besitztum: Die Anlag. umfass. in Berlin (Andreasstr. 71–73, Breslauerstrasse 25a, 28, 29) eine Oberfläche von 84 a 67 qm, von welcher 68 a 96 qm bebaut sind, in Fürsten- walde 33 ha 53 a 74 qm, von welcher Fläche 8 ha 81 a 16 qm bebaut sind, in Frankf. a. M. 52 a 07 qm, von welcher Fläche 31 a 68 qm bebaut sind, in Breslau 16 a 29 qm, von welcher Fläche 12 a 38 qm bebaut sind, und in Dresden 17 a 20 qm, von wele hen 9 a 62 qm bebaut sind, in Erkrath 49 a 10 am, davon 25 a bebaut. Der Sitz der Haupt- verwaltung befindet sich in Berlin. Ein Teil der Fabrikation liegt in Berlin, der grössere Teil in Fürstenwalde, wo die aus zahlreichen Baulichkeiten bestehenden Anlagen durch eine Metallgiesserei, eine Kleineisengiesserei, ein Emaillierwerk, eine zweite neue Schweisserei, eine neue Dreherei, eine Klempnerei u. eine elektr. Zentrale für 500 PS erheblich erweitert worden sind. Die Ges. verfügt in Fürstenwalde über 2450 PS, daneben wird in Berlin von den Berl. Elektrizitätswerken, in Fürstenwalde von dem Märkischen Elektrizitätswerk in Eberswalde, in Frankf. a. M. von dem Städt. Elektriz.-Werk Strom für den Betrieb bezogen. Die Fabriken der Ges. in England u. Frankreich wurden infolge des Krieges regierungsseitig beschlagnahmt u. gelten als erloschen. Kapital: RM. 9 012 000 in 18 000 St.-Akt. zu RM. 500 und 12 000 Schutz-Akt. zu RM. 1. Urspr. M. 18 000 000 (Vorkriegskapital) in 18 000 Aktien zu M. 1000. Erhöht lt. G.-V. v. 25./6. 1923 um M. 12 000 000 in 12 000 St-Akt. zu M. 1000, ausgegeben zu 100 %. Die Kap.- Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 6./4. 1925 von M. 30 Mill. auf RM. 9 012 000 in der Art, dass die 18 000 Vorkriegs-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 500 (2: 1), dagegen die 1923 emitt. 12 000 Schutzaktien von bisher M. 1000 Nennwert bei einem Gesamt-Einzahl.-Wert von RM. 8 unter Zuzahl. RM. 11 992 auf je RM. 1 Nennwert festgesetzt wurden. Anleihen: 4½ % Obl. v. 1907. Zwecks Barablös. gekündigt zum 1./8. 1927. Ablös.-Betrag RM. 136.80 für je M. 1000. Ablös. der Altbes.-Genussrechte zum 1./3. 1928 mit RM. 70 für je M. 1000 bzw. RM. 100. 4½ % Obl. v. 1913; rückzahlbar am 2./1. 1933 zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Jede Aktie zu RM. 500 u. jede Aktie zu RM. 1 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des Grundkapitals, dann 4 % Div. vom Übrigen, 10 % Tant. an A.-R. (mind. aber jedes Mitglied ein Fixum von RM. 2000, Vors. RM. 4000, Stellv. RM. 3000), Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grund u. Geb., u. sonst. Werksanlagen 6 778 305 Wertp. u. Beteil. 2 900 665, Kasse u. Wechsel 2 453 159, Schuldner 18 740 267, Vorräte 3 140 113. – Passiva: A.-K. 9 012 000, R.-F. 900 000, Hyp. 35 000, Vorauszahl. auf Liefer. 4 160 092 langfristige Kredite 2 497 478, sonst. Verbindliichkeiten 16 450 374, Gewinn 9957 565: Sa. RM. 34 012 511. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. einschl. Steuern u. Tant. 8 440 048, Abschr. 1 923 186, Gewinn 957 565 (davon Div, 901 200, Vortrag 56 365). – Kredit: Gewinn- Vortrag aus 1927 35 765, rechnungmäss. Roh- Überschuss 11 285 035. Sa. RM. 11 320 800. Kurs Ende 1913–1928: 143.50, 123.50*, –, 150, 193, 127.50*, 190, 440, 1200, 28 000, 75, 62, 47, 130, 160, 175 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1914–1927: 8, 8, 10, 14, 10 – M. 47 (Bonus), 15, 20, 30, 500, 0, 4, 4, 5, 8, 10 % (Div.-Schein 22). Direktion: Dr.-Ing. h. c. Heinr. Gerdes Dr. Otto Bormann, Fritz Jaedicke, Walter Pabst von Ohain, Berlin. ―