Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 2315 Frankfurter Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Pokorny & Wittekind in Frankfurt a. M., Solmsstr. 2. Gegründet: 16./10. 1900 mit Wirkung ab 1./1. 1900; eingetr. 7./11. 1900. Firma bis 6./5. 1913: Pokorny & Wittekind, Maschinenbau-Akt.-Ges. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Fabrikat. von Masch. u. Betrieb ähnlicher Unternehm. Die Ges. kann sich an anderen Unternehm. in jeder Form beteiligen. Besitztum: Der Grundbesitz liegt in Frankfurt a. M. u. Speyer u. umfasst 90 396 qm, von denen 20 000 qm bebaut sind. Die Ges. besitzt eine Fabrik in Frankfurt a. M.-West, in welcher Maschinenbau betrieben wird, sowie eine Eisengiesserei in Speyer. Die Werkstätten enthalten etwa 1500 Werkzeugmasch., etwa 300 Elektromotore u. 15 elektr. Laufkrane. An Nebenbetrieben sind in Frankfurt a. M.-West Schmiede, autogene u. elektr. Schweisserei, Weissgiesserei u. Kistenmacherei vorhanden; während in Speyer sich Modellschreinerei u. Modellager befinden. Die Fabrikationsabteilungen sind folgende: I. Kolbenkompressoren für alle Gase, jeden Druck, jede Leistung u. Vakuumpumpen; II. Pressluftwerkzeuge; III. Turbokompressoren u. -Gebläse, Frischdampf- u. Zweidruck-Turbinen, Kondensations- anlagen; IV. Donar-Lastkraftwagen u. Kraftomnibusse; V. Sauerstoff- u. Stickstoff-Erzeug.- anlagen. Die Ges. besitzt 64 eigene Schutztitel, deren längste Laufzeit 1943 endet. Die früher gepachtete Giesserei in Mechernich wurde 1926 stillgelegt u. der Pachtvertrag gelöst. Beteiligungen: Mit der Firma Henschel & Sohn G. m. b. H. in Kassel ist die Ges. gewisse Vereinbarungen eingegangen, welche ihr den Rohmaterialienbezug erleichtern u. gleichzeitig der Förderung des Absatzes ihrer Fabrikate an die diesem Konzern angeschlossenen Werke dienen. Seit 1924 besteht zwischen der Frankfurter Maschinenbau A.-G. u. der Maschinen- fabrik u. Eisengiesserei A. Beien G. m. b. H. in Herne eine Interessengemeinschaft zwecks gemeinsamer Herstell. von Lufthaspeln. Die Ges. ist Mitglied des Kompressoren-Ausfuhr- Verbandes, des Pressluft-Werkzeug-Verbandes, des Kompressoren-Inlands-Verbandes u. der Vereinigung von Dampfturbinen bauenden Firmen. 7 Kapital: RM. 6 918 000 in 66 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 6000 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 53. Die Vorz.-Aktien haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % (Max.) mit Nachzahlungs- verpflicht. u. im Falle einer Liquidation der Ges. auf eine vorzugsweise Befriedig. von 105 % des Nennbetrages. Die Vorz.-Aktien können mit 3 monat. Frist zu 105 % eingezogen sowie durch Beschluss einer G.-V. in St.-Aktien umgewandelt werden. – Vorkriegskapital: M. 4 500 000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht 1908 um M. 500 000, 1911 um M. 1 000 000, 1913 um M. 1 500 000, 1920 um M. 7 500 000. 1921 um M. 12 000 000 in 6000 St.-Akt. u. 6000 6 % Vorz.- Akt. (Einzahl. 25 %, bald darauf vollgezahlt). Erhöht lt. G.-V. v. 15./11. 1922 um M. 24 000 000 in 24 000 St.-Akt. u. lt. G.-V. v. 24./2. 1923 um M. 24 000 000 in 24 000 St.-Akt. zu M. 1000, davon M. 14 000 000 angeb. im Verh. 3: 1 zu 1000 %. Umstell. lt. G.-V. v. 1./12. 1924 von M. 72 Mill. auf RM. 6 990 000 (St.-Akt. 10: 1, Vorz.-Akt. 1000: 65 in 66 000 St.-Akt. zu RM. 100 und 6000 Vorz.-Akt. zu RM. 65. In der G.-V. vom 17./6. 1925 ist der Wert der Vorz.-Aktien von RM. 390 000 auf RM. 318 000 herabgesetzt worden; die Vorz.-Aktien lauten jetzt auf RM. 53 (früher RM. 65). Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1920. Die Anleihe ist zur Rückzahl. am 1./7. 1926 gekündigt. Die Rückzahl. erfolgt mit RM.-10.10 für M. 1000, gleich- zeitig erfolgt die Ablös. der Genussrechte für Altbesitz mit RM. 7.85 für M. 1000. Anleihe: M. 7 500 000 in 5 % Schuldverschreib. v. Sept. 1920. Stücke abgestemp. auf RM. 10 für je nom. M. 1000 (gesetzl. Aufwert.-Betrag RM. 10.20; Spitze von 0.20 wurde ausbezahlt). Zur Rückzahl. zum 2./1. 1924 gekündigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 St.-Aktie 1 St. u. 1 Vorz.-Aktie je 8 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K. event. besond. Abschr. u. Rückl., 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspr., dann bis 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., ausser einer festen Vergütung von RM. 2000 je Mitgl., der Vors. RM. 4000, dess. Stellv. RM. 3000) vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundstücke in Frankf. a. M. u. Speyer a. Rh. 995 000, Gebäude in Frankf. a. M., Speyer a. Rh. u. Essen a. d. R. 1 395 762; Betriebsanlage in Frankfurt 1 256 459, Betriebsanlage in Speyer a. Rh. 83 579, Modelle 1, Büro-Einricht. 1, Patente 1, Aufwert.-Ausgleich 26 300, Rohstoffe, Halb- u. Ganzfabrikate 4 062 463, Kassa 2961, Post- 0 scheck 10 816, diverse Debit. 2 475 375, Bankguth. 8572, Anzahl. 300, (Aval-Debit. 139 352). – Passiva: A.-K. 6 918 000, 4½ % Teilschuldverschr. 4177, 5 % do. 50 061, unerhob. Div. 3469, R.-F. 834 857, Delkr. 17 123, Hyp. 50 415, diverse Kredit. 781 386, Bankschulden 992 260, Anzahl. 126 275, Akzepte 251 193, (Aval-Kredit. 139 352), Gewinn 288 372. Sa. RM. 10 317 592. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Geschäftsunkosten 1 664 341, Steuern 482 874, soziale Lasten 140 806, Abschr. 224 990, Gewinn 288 372 (davon: Div. 283 080, Vortrag 5292). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1927 3699, Betriebsüberschuss 2 797 685. Sa. RM. 2 801 385. Kurs Ende 1913–1928: In Frankfurt: 137, 133*, –, 200, 265, 170*, 215, 405, 678, 3600, 4.5, 7, 26, 93, 77.75, 68.50 %. In Berlin 1923 –1928: 5.3, 6.9, 26.50, 90, 76, 69.25 %.