2372 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Magdeburger Werkzeugmaschinenfabrik, Akt.-Ges. in Magdeburg, Schwiesaustrasse Gegründet: 2./2. 1915; eingetr. 22./2. 1915. Firma bis 1./11. 1915 Magdeburger Werkzeug- masch.-Fabrik G. m. b. H. Zweck: Herstell. von Werkzeugmasch. u. Erzeugnissen des allgemeinen Maschinenbaus. Spez.: Schnelldrehbänke, Revolverdrehbänke, Vielstahldrehbänke, Olgetriebe. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. in Magdeburg, Schwiesaustrasse, beträgt 70 997 qm, wovon rd. 19 900 qm bebaut sind. Auf den Grundstücken befinden sich ein dreistöckiges u. ein zweistöckiges Fabrikgebäude für die maschinellen Betriebe, eine grosse Halle für die Bohrerei u. Hobelei, Werkstätten für die Härterei, Schmiede u. Tischlerei, eine grosse Montagehalle u. grosse Lagerräume, ferner der Prüfstand für Lauf-Thoma-Getriebe u. eine grosse Montagehalle, in der früher Lokomotiven repariert wurden. Sämtliche Gebäude sind in massivem Mauerwerk ausgeführt. Auf dem Grundbesitz stehen ferner sechs mehrstöckige Wohnhäuser. Der elektr. Strom wird von der Stadt Magdeburg bezogen. Der Maschinen- park besteht aus 441 Arbeitsmaschinen. Die Ges. fabriziert ausschliessl. Drehbänke, Revolver- drehbänke u. ein Ölgetriebe (Lauf-Thoma-Getriebe). – Gegenwärtig werden 564 Arbeiter u. 80 Angestellte beschäftigt. Kapital: RM. 1 000 000 in 230 St.-Akt. zu RM. 20, 35 St.-Akt. zu RM. 1000, 120 Vorz.-Akt. zu RM. 20 u. 958 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. Urspr. A.-K. M. 20 000; erhöht 1915 um M. 1 680 000 zur Übernahme der bisher. Magde- burger Werkzeugmasch.-Fabrik G. m. b. H. in Magdeburg, 1916 um M. 1 300 000, 1919 um M. 2 000 000, 1921 um M. 10 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./11. 1922 um M. 15 000 000 in 15 000 Akt. zu M. 1000, angeb. zu 100 % im Verh. 1: 1. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 5./11. 1924 von M. 30 000 000 auf RM. 6 000 000 durch Abstempelung der Akt. von M. 1000 auf RM. 200 Nennbetrag. Lt. G.-V. v. 27./8. 1926 ist das A.-K. von RM. 6 000 000 auf RM. 1 800 000 zusammengelegt worden, derart, dass der Nennbetrag der Aktie von RM. 200 auf RM. 60 ermässigt wurde. Es wurde ferner eine Zuzahl. von RM. 9 je Aktie = 15 % des Nennwertes einer Aktie über RM. 60 beschlossen. Diejenigen Aktien. auf die diese Zuzahl. geleistet wird, wurden in Vorz.-Akt. umgewandelt (8 % kum. Vorz.-Div. u. Liqu.- Vorrecht). Insgesamt sind 24 059 St-Akt. in Vorz.-Akt. umgewandelt. Die G.-V. v. 29./9. 1927 beschloss Herabsetzung des Grundkapitals um RM. 1 600 000 auf RM. 200 000 zwecks Tilgung der Unterbilanz u. Vornahme von Abschreibungen u. Rückstellungen. Die Herabsetzung erfolgte durch Ermässigung des Nennwerts der Stamm- u. Vorzugsaktien von RM. 60 auf RM. 20 u. Zus. legung dieser Aktien im Verhältnis von 3: 1; mit Zustimmung der Aktionäre können je 5 bzw. je 50 über je RM. 20 lautende Stammaktien in je 1 Stammaktie über RM. 100 bzw. RM. 1000 umgewandelt werden; das gleiche gilt auch für die Vorzugsaktien. Sodann beschloss die G.-V. die Erhöhung des Kap. um zunächst RM. 800 000 Vorz.-Akt. Auf die neuen, ab 1./1. 1927 div.-ber. Vorz.-Akt. zu je RM. 1000 wird den Aktionären mit Rücksicht auf schwebende Verhandlungen ein Angebot nicht gemacht. Ein Grossaktionär hat sich bereit erklärt, die neuen Aktien zu pari zu übernehmen. Eine gleichzeitig beschlossene Erhöh. um weitere RM. 600 000 Vorz.-Akt. wurde rückgängig gemacht. Die G.-V. v. 7./5. 1929 beschloss Umtausch von 7900 Vorz.-Akt. zu je RM. 20 in 158 Vorz.-Akt. zu je RM. 1000 u. von 1750 St.-Akt. zu je RM. 20 in 35 St.-Akt. zu je RM. 1000. Grossaktionäre: RM. 760 000 Akt. sind im Besitz der Pittler Werkzeug-Masch.-Fabrik A.-G. in Wahren. Anleihen: I. 5 % Oblig. von 1917. Aufwertungsbetrag RM. 150 für PM. 1000. II. 5 % Oblig. von 1920. Aufwertungsbetrag RM. 8.70 für PM. 1000. Beide Anleihen sind zwecks Barablös. gekündigt zum 1./4. 1929. Ablös.-Betrag für je M. 1000 der Anleihe I = RM. 145.24 u. der Anleihe II = RM. 8.42. Ablös. der Altbesitz- Genussrechte mit RM. 20 bzw. RM. 1.20 für Anleihe I bzw. Anleihe II. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je nom. RM. 20 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. ¼o des A.-K.), 8 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.- Pflicht, dann 6 % Div. auf St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Rest Superdiv. an alle Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. 928 000, Geb. 1 620 000, Wohnhäuser 47 000, Masch. u. Betriebseinricht. 340 000, Kassa 1978, Wechsel 4919, Aussenstände 372 857, Bank- u. Postscheckguth. 6068, Kaut. 1101, Vorräte 816 309, (Avaldebit.: für am 30./6. 1930 abzu- nehmende Oerlikonbeteil. 1 080 500). – Passiva: A.-K. 1 000 000, Obl.-Anl. 63 030, Interims- buchungen 68 978, Lieferantenschulden, Anzahl. u. Bankschulden 2 602 103, Umstell.-K. 395 036, (Avalverpflicht. aus Beteil. Oerlikon 1 080 500), Gewinn 9084. Sa. RM. 4 138 233. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 301 177, Abschr. 93 501, Gewinn 9084. – Kredit: Vortrag 8687, Fabrikation: Rohgewinn 395 075. Sa. RM. 403 763. Dividenden 1915–1928: 15, 15, 18, 8 £ 4, 12, 15, 15 £ 10, RM. 0.40 je Aktie, 0. 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Elimar Müller, Emil Berger, Philipp Schwarze, Hans Theis, M. Ritter. Prokuristen: Bernhard Hildebrandt, Ernst Weidemann.