Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 2465 Voigtländer & Sohn, A.-G., in Braunschweig, Campestr. 7. Gegründet: 12./1. 1898, eingetr. 20./1. 1898. Die Firma wurde 1756 von Christoph Voigt- länder in Wien gegründet und nahm 1851 die Übersiedelung nach Braunschweig vor. Pachtvertrag: Das Unternehmen ist seit dem 1. Januar 1927 als Ganzes an die Firma Schering-Kahlbaum A.-G., Berlin, verpachtet. Da sonach der gesamte Betrieb unmittelbar für Rechnung der genannten Firma geführt wird, kommt die Aufstellung einer Gewinn- u. Verlustrechnung nicht in Betracht. Auf die aussenstehenden Aktionäre entfällt ent- sprechend der von der Schering-Kahlbaum A.-G. übernommenen Garantie derjenigen Dividende, die von dieser Gesellschaft jeweils verteilt wird, jedoch mindestens eine Dividende von 3 %. Zweck: Herstell. von Masch., Instrumenten u. Geräten aller Art u. deren Zubehör auf dem Gebiete der Optik u. Mechanik u. der Handel mit ihnen. Spez. Herstellung von photogr. Objektiven, photogr. Kameras u. Hilfsapparaten. Besitztum: Die Ges. besitzt das in der Campestr. 4–7 belegene 3813 qm grosse Fabrik- grundstück. 1914–1916 wurde ein Fabrikneubau im benachbarten Gliesmarode errichtet, welcher 1922 u. 1928 erweitert wurde. Grundstücksgrösse insges. 31 472 qm, wovon 7770 qm bebaut sind. Beschäftigt werden rd. 1200 Personen. Dem Werke sind angegliedert: Klempnerei, Sattlerei, Buchbinderei, Tischlerei u. Werkstätte für Galvanoplastik, Lackieren u. Gravieren. Ateliers für Photographie u. Mikrophotographie vervollständigen die Anlage. Die eigene Kraft- u. Licht-Erzeugungs-Anlage ist ausser Betrieb gesetzt u. Anschluss an das Braun- schweiger Elektrizitätswerk genommen. Kapital: RM. 3 000 000 in 2250 Aktien zu RM. 1000, 7444 zu RMI. 100, 243 zu RM. 20 u. 148 Anteilscheine zu RM. 5. – Vorkriegskapital: M. 1 300 000. Urspr. M. 1 Mill., 1906 Erhöh. um M. 300 000, dann erhöht von 1918–1923 auf M. 18.2 Mill. in 9100 Akt. zu M. 1000 u. 910 Akt. zu M. 10 000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lIt. G.-V. v. 10./7. 1925 von M. 18.2 Mill. auf RM. 455 000 (40: 1) in 11 375 Akt. zu RM. 20 u. 910 Akt. zu RM. 250. It. gleicher G.-V. erhöht um RM. 295 000 in 2950 Akt. zu RM. 100 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1925. Lt. G.-V. v. 25./3. 1927 Erhöh. um RM. 750 000 in 750 Aktien zu RM. 1000. Durch Beschluss der G.-V. v. 29./9. 1928 ist das A.-K. um RM. 1 500 000 in 1500 Aktien zu RM. 1000 auf RM. 3 000 000 erhöht worden. Grossaktionäre: Schering-Kahlbaum A.-G., Berlin. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 2./12. 1920. Gesetzl. Aufwert.-Betrag RM. 9.07 für je nom. M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj., bis 1924: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. 118 000, Gebäude 173 785, Fabrikeinricht. 227 009, Rechte aus dem Pachtvertrag mit der Schering-Kahlbaum A.-G., Berlin 2 842 874. Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Teilschuldverschr. 9070, Hyp. 2598, Friedrich von Voigtländer-Stiftung 50 000. Sa. RM. 3 361 668. 38 9 % Ende 1916–1928: In Braunschweig 112, –, 75*, 120, –, 1000, –, 20, 4.1, 1.1, –, 9 0* Dividenden: 1913/14–1915/16: 0, 0, 2 %. Vorz.-Akt. 1913/14–1915/16: 0, 6, 8 %. Gleich- 3 1916/17–1923/24: 10, 0, 10, 18, 30, 40, 0, 0 %. 1924 (3 Mon.): 0 % 1925–1928: 0, 3.2, 4.67 %. Direktion: Ing. Karl Arpäd Barényi, Berlin; Max Jaekel, Ad. Oehme, Braunschweig. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dir. Dr. jur. Julius Weltzien, B.-Zehlendorf; Stellv. Dir. Dr. phil. W. Zeiss, B.-Charlottenburg; Gen.-Dir. Dr. Hans Berckemeyer, B.-Lankwitz; Geh. OÖber- Reg.-Rat Dr. H. v. Flotow, B.-Zehlendorf; Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Hans Bie, Berlin; Dir. Ernst Schnitzler, Düsseldorf; Dir. Dr. Carlos Wetzell, Berlin; vom Betriebsrat: Albert Helmrich, A. Ahrens. Zahlstelle: Ges.-Kasse. E Akt.-Ges. in Liqu., Bremen. Lt. G.-V. v. 14./5. 1927 wurde die Ges. aufgelöst. Liquidator: Steuersekretär a. D. Emil Melchers, Bonn, Meckenheimer Str. 61. Die Zweigniederlass. Bochum ist mit dem Recht, die Firma fortzuführen, an den Kaufmann Anton Fendel in Koblenz veräussert worden. Im Erbgang übergegangen auf die Witwe Fabrikant Anton Fendel, Barbara geb. Rheindorf, in Koblenz in ungeteilter Erbengemeinschaft mit ihren minderjährigen, durch sie vertretenen Kindern Bertha, Walter u. Alfred Fendel daselbst – auf jeden zu ¾. Das Geschäft der Zweigniederl. Bonn ist an den Kaufmann Paul Eschbaum in Bonn veräussert und wird von ihm unter der Firma F. A. Eschbaum Nachfolger Paul Eschbaum fortgeführt. Das Geschäft der Zweigniederlassung Köln ist auf die Firma „F. A. Eschbaum Nachfolger Inhaber Kuhnert & Stollmann“, Köln, übertragen. Die G.-V. v. 30./11. 1928 hat folgenden Beschluss gefasst: Die Liquidation wurde für beendet erklärt. An die Aktionäre ist im ganzen eine Quote von 8 % des A.-K. zu verteilen, u. zZwar sind 5 % innerhalb 8 Tage u. 3 % nachdem der gegen Forst anhängige Prozess rechtskräftig zugunsten der Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1929. 155