2542 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmeckhanik, Optik. = Schon vor Inangriffnahme der Bauten war über die Hälfte der im Wasserkraftwerk zu gewinnenden Kraft verfügt, indem die Aluminium-Industrie-A.-G. in Neuhausen die Kraft von 6 Turbinen u. die Elektrochem. Werke Bitterfeld (jetzt I. G. Farbenindustrie) die Kraft von 4 Turbinen auf die ganze Dauer der Konzession zur freien Verfüg. erwarben. Durch Ankauf grösserer Geländeflächen, Erstellung einer Trinkwasserversorg., von Bahn- anschlussgleisen u. Strassen war es gelungen, noch weitere grössere Betriebe der chem. u. Textilindustrie zu einer Niederlass. in der Nähe des Kraftwerks zu veranlassen. Nachdem die in Rheinfelden erzeugte Kraft ausverkauft war u. auch die mit Dampf erzeugte u. die von schweizerischen Elektrizitätswerken gemietete Kraft nicht mehr aus- reichte, entschloss man sich gemeinsam mit der Stadt Basel zur Ausarbeit. eines Projekts der Ausnütz. der Gefällstufe des Rheins zwischen Augst-Wyhlen u. Rheinfelden. Nach jahrelangen Bemühungen waren die Konzessionen von den beteiligten Uferstaaten im Jahre 1907 erteilt worden. Mit dem Bau des neuen Wasserwerkes wurde nunmehr im Sommer 1908 begonnen. Im Herbst 1912 konnte das Werk dem Betriebe übergeben werden. Zuvor wurde noch in Wyhlen zur Vorbereit. des Stromabsatzes eine Dampfturbinenanlage von 10 000 PS erstellt, welche dann bei Inbetriebsetz. des Werkes stillgelegt wurde u. heute nur noch als Reserve dient. Zur Fortleit. des Stromes sind bedeutende Leitungsanlagen im Rheintal, Wiesental u. in den benachbarten Gebieten Oberbadens vorhanden. Es bestehen 255 km Leitung u. 78 Schalthäuser u. Transformatorenanlagen zur Stromverteilung. Die Stromliefer. erfolgt nach der Schweiz, nach Oberbaden u. nach dem Elsass. Insges. sind 5 Elektr.-Werke u. Stromverteilungsgenossenschaften sowie 19 Ortschaften angeschlossen; ferner werden 15 Ort- schaften u. Städte direkt mit Strom versorgt. Im J. 1915 erfolgte die käufliche Überlassung der auf Schweizergebiet liegenden elektrischen Anlagen an den Staat Aargau. Dieser betreibt die von der Ges. käuflich erworbenen Leitungsanlagen u. die Ges. liefert ihm die zur Bedienung seiner Strombezieher erforderliche elektr. Energie nach einem besonderen Stromlieferungsvertrage, welcher der Ges. die Stromlieferung auf die Dauer von 20 Jahren zusichert. Mit den primären u. sekundären Leitungsanlagen, sind auch die zugehörigen 26 Transformationsstationen samt Transformatoren u. Messinstrumenten sowie die grosse für die Stadt Rheinfelden erstellte Gleichstrom-Umformerstation mit Akkumulatorenbatterie in das Eigentum des Staates bzw. des von diesem gegründeten staatlichen Elektrizitäts- unternehmens übergegangen. Nachdem in der Zwischenzeit auch die Wyhlener Wasserkraftanlage vollständig aus- verkauft ist, so haben die Kraftübertragungswerke Rheinfelden zus. mit der Motor-Columbus A.-G. in Baden seit Jahren um die Konzession zum Ausbau einer weiteren Wasserkraft- anlage bei Niederschwörstadt zur Nutzbarmachung der Staustufe Ryburg-Schwörstadt sich bemüht. Am 9./10. 1926 erfolgte dann die Gründung der Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt A.-G. Das Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt, welches als Werk schweiz. Rechtes mit Sitz in Rhein- felden (Schweiz) erbaut werden soll, wird bei einer Leistung von etwa 110 000 Ps ein Baukapital von etwa 60 000 000 schweiz. Franken erfordern, von dem die Hälfte als A.-K. aufgebracht werden soll. Entsprechend den Bestimmungen der Verleihung übernahmen die Staaten Baden u. Schweiz je % des A.-K. Je ¼ des A-K. übernahmen die Motor-Columbus A.-G. in Baden (Schweiz) u. die Ges. Die Beteil. der Ges. beträgt demnach Fr. 7 500 000, an welcher befreundete deutsche elektrochemische Firmen mit 48 % unterbeteiligt wurden. Zus. mit diesen Firmen hat die Ges. das Recht auf ein Viertel der jeweiligen Leistung des Werkes. = 1928 beteiligte sich die Ges. an der am 15./12. 1928 gegründeten Schluchseewerk Aktien- gesellschaft in Freiburg i. Br. mit 7½ % des Aktienkapitales von RM. 14 000 000. Die Führung haben bei diesem Unternehmen die Badische Landeselektrizitätsversorgung A.-G. (Badenwerk) und die Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk A.-G. Das Schluchseewerk ist ein Speicherwerk, das die Aufgabe hat, zu Zeiten des Wasser- überflusses Kräfte für die Zeiten des Mangels zu sammeln. Es ist hierbei möglich, unter Verwendung von Abfallstrom, Wasser aus einem tiefer gelegenen Sammelbecken in das grosse Speicherbecken des Schluchsees zu pumpen. Die Ges. hat das Recht u. die Pflicht, 7500 KW zu beziehen. Kapital: RM. 15000 000 in 15 000 Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 4 Mill., erhöht lt. G.-V. v. 30./12. 1899 um M. 2 Mill. zu 107.50 %. Die G.-V. v. 6./4. 1908 beschloss weitere Erhöh. um M. 4 Mill. Die G.-V. v. 18./5. 1912 beschloss nochm. Erhöh. um M. 2 Mill. in 2000 Aktien B mit Div.-Ber. für 1912 mit höchstens 5 %. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 25./4. 1924 von M. 12 Mill. in gleicher Höhe auf Reichsmark-Währung. Die G-V. v. 24./4. 1926 beschloss Kap.-Erhöh. um RM. 4 000 000, die jedoch wegen der inzwischen aufgenommenen Anleihe nicht zur Durchführung gelangt ist. Lt. G.-V. v. 22./5. 1929 Erhöh. um RM. 3 000 000 in 3000 Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1929. Die neuen Aktien wurden von einem unter Führung der Berliner Handels-Ges. stehenden Bankenkonsortium zum Kurse von 110 % übernommen, und den Besitzern der bisherigen St.-Akt. zum Kurse von 113 % zuzüglich 5 % Stück-Zs. im Verh. 4: 1 bis 2./7. 1929 zum Bezuge angeboten. Anleihen: I. M. 4 050 000 = frs. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1901. II. M. 5 062 500 = frs. 6 250 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. v. 1908. III. M. 3 037 500 = frs. 3 750 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. v. 1912; emittiert M. 2 025 000 = frs. 2 500 000.