K a 2550 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Neckarsulm u. Horkheim für Grossschiffahrt u. Wasserkraftnutzung sowie der Staustufe Oberesslingen zunächst als Wasserkraftanlage u. der Fortführ. der Bauarbeiten für die Neckar- verlegungen bei Unter- u. Obertürkheim) werden von der 200 km langen Gesamtstrecke rd. 60 km für die 1200 t-Schiffahrtsstrasse fertiggestellt bzw. vorbereitet u. von dem nach der Denkschrift des Reichsverkehrsminist. vom Jahre 1920 durch die Neckarkanalisierung im Jahresdurchschnitt zu erzielenden Gesamtkraftgewinn mit zus. 58 840 PS. oder jährlich 350 000 000 KW-Stunden rd. 20 000 PS. oder 125 000 000 KW- Stunden jährlich gewonnen werden. 1922: Das Bauprogramm wurde zunächst fortgesetzt, gegen Ende des Jahres mussten aber infolge starker Geldentwertung die Bauarbeiten an den Staustufen Laden- burg, Horkheim u. Oberesslingen stillgelegt werden. 1923 wurde die Neckarverlegung bei Obertürkheim als Teilstück der Staustufe Obertürkheim fertig gestellt u. an den Stau- stufen Wieblingen, Neckarsulm u. Untertürkheim mit guten Fortschritten weitergearbeitet. 1921 konnte das Wehr in Untertürkheim in Betrieb genommen werden. Bis Jahresende. waren auch die Wehre, Seitenkanäle u. Schleusen der Staustufen Wieblingen und Neckarsulm fertiggestellt. Ausserdem wurde mit dem Einbau der Turbinen u. sonstigen maschinellen Einrichtungen in die fertiggestellten Krafthäuser der Staustufen Wieblingen und Neckarsulm begonnen. Seit Herbst 1925 sind die beiden Hauptkraftwerke Schwaben- heim (Staustufe Wieblingen) u. Kochendorf (Staustufe Neckarsulm) im Betrieb, die mit je 3 Turbinen, Zwischengetrieben u. Generatoren ausgestattet sind und eine Leistungs- fähigkeit von 9510 bezw. 8400 PS. besitzen; der im Hauptkraftwerk Schwabenheim erzeugte Strom geht vertragsgemäss an die Badische Landeselektrizitätsversorgung A. G. (Baden- werk). Das Kraftwerk Kochendorf mit einer durchschnittl. Jahresleistung von 27 Mill. KWh ist an die Grosskraftwerk Württemberg A.-G. Heilbronn verpachtet u. gibt die erzeugte Energie an deren Dampfkraftwerk bei Heilbronn u. an das Elektrizitätswerk Heilbronn ab. Das kleine Kraftwerk am Wehr bei Wieblingen mit einer Leistung von 700 PS liefert seit Sommer 1925 an die Portland-Cementwerke Heidelberg elektrische Energie. Die gesamte Erzeugung der drei Kraftwerke beträgt im Jahr durchschnittlich etwa 62 Millionen KWh. An der Staustufe Ladenburg wurde im Jahre 1925 die 1.6 km lange Kanalstrecke zwischen der Ziegelei bei Ilvesheim und dem Hauptkraftwerk bei der Feudenheimer Fähre vollendet, wofür die Arbeiten schon im Jahre 1921 begonnen, im Winter 1922 wegen der Schwierigkeit der Geldbeschaffung zunächst eingestellt, sodann im Sommer 1923 zur Linderung der Arbeitslosigkeit in Mannheim und Umgegend als Notstandsarbeit wieder aufgenommen worden waren. 1926: Im Geschäfts- jahr 1926 konzentrierten sich die Bauarbeiten auf die Staustufe Ladenburg. 1927 wurde die Staustufe Ladenburg für die Schifffahrt u. Kraftnutzung in Betrieb genommen. Damit ist der Bauabschnitt Mannheim –Heidelberg mit rd. 27 km Länge für Grossschiffahrt u. Wasserkraftnutzung — letztere mit einer durchschnittlichen jährl. Gesamterzeugung der Werke der Staustufen Ladenburg u. Wieblingen von zus. 68 000 000 K W. Stunden –— fertig- gestellt. Ferner wurden 1927 die Arbeiten ausser bei Heidelberg an den Staustufen Hork. heim, Oberesslingen, Cannstatt u. Münster aufgenommen. 1928 wurde ein für die Kanalstrecke Heidelberg–Heilbronn wichtiger Schritt dadurch getan, dass über die elektrische Energie sämtlicher Staustufen zwischen Heidelberg und Neckarsulm-Kochendorf langfristige Verträge mit dem Rheinisch-Westfälischen Elektrizitäts- werk u. der Hessischen Eisenbahn-A.-G. abgeschlossen werden konnten. Sie regeln den Stromabsatz zu Bedingungen, die die Ges. von jedem finanziellen Risiko für den Bau, den Betrieb, die Unterhalt. u. Erneuerung der Kraftwerke befreien u. nach Tilg. der Kraft- werkskosten auch die Amortisation der Schiffahrtsanlagen auf der genannten Strecke lange vor Ablauf der der Neckar-A.-G. zur Ausnützung der Wasserkräfte erteilten Konzession ermöglichen. Die Arbeiten an der Staustufe Heidelberg sind soweit fortgeschritten. dass die Inbetriebnahme der fertigen Staustufe bis Juni 1929 erfolgen soll. Für die beiden Staustufen Neckargemünd u. Neckarsteinach ist im Sommer 1928 die wasserpolizeiliche Genehmigung bei den zuständigen Stellen beantragt worden u. nach Einleitung des Grund- erwerbs im November die Ausschreibung der Tiefbau- u. Eisenwerksarbeiten sowie im Februar 1929 die Vergebung dieser Arbeiten u. Lieferungen erfolgt. Die Baufirmen sind seit Ostern 1929 an Ort u. Stelle An den Staustufen Horkheim u. Oberesslingen konnten die Bauarbeiten so gefördert werden, dass die beiden Kraftwerke Oberesslingen u. Horkheim im Juni 1929 in Betrieb genommen werden können. Die umfangreichen Arbeiten an den Staustufen Cannstatt u Münster, die sich auf eine Flusslänge von 7 km erstrecken, sind seit Anfang 1928 im Gange. An einzelnen Bauten, wie am Wehr u. Kraftwerk in Cannstatt u. am Durchstich oberhalb Münster, ist der Baufortgang zum Teil durch das Auftreten starker Mineralquellen, die grössere Massnahmen gegen Gefährdung der Betonbauwerke erforderten, zum Teil durch starken Wasserandrang u. ungünstige Bodenverhältnisse, auf- gehalten worden. Die linke Wehrhälfte einschliesslich Verschlusswalze u. anschliessender Flusserbreiterung sowie das Kraftwerk, in welchem der untere Teil der Turbinen eingebaut ist, werden bis Mitte Juni 1929 so weit fertig sein, dass dann die Arbeiten für die rechte Wehröffnung beginnen können. Entsprechend den abgeschlossenen Verträgen wurde 1928 die Erzeugung des Kraftwerks Freudenheim mit annähernd 29 Mill. Kwst. u. zwar in vollem Umfang von der Grosskraft- werk Mannheim A.-G., diejenige des Wehrkraftwerks Ladenburg mit über 1.3 Mill. Kwst. u. des Kraftwerks Schwabenheim (Dossenheim) mit fast 27 Mill. Kwst. vom Badenwerk,