Industrie der Steine und Erden. 2581 Stein- und Thon-Industriegesellschaft „Brohlthal“ in Burgbrohl (Bezirk Koblenz). Gegründet: 12./4. 1899. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901. Sitz der Ges. bis 2./9. 1913 in Köln, seitdem Burgbrohl. Zweck: Erwerb, Pachtung, Veräusserung u. Verpachtung von Stein- u. Tonlagern, Aus- beutung der der Ges. gehörigen Stein- u. Tonlager u. Errichtung u. Betrieb aller Anlagen u. Fabriken, welche zu diesem Zwecke dienen können. Die Ges. liefert aus ihren Gruben Tone u. Quarzite für keramische Zwecke. Die 1901/1902 neu erbaute u. 1903 ausgebaute Fabrik in Burgbrohl fabriziert feuerfeste u. säurebeständige Produkte für jegliche Ver- wendungszwecke. Ausserdem Betriebsstellen in Herchenberg, Oberzissen, Buchholz u. Mülheim bei Koblenz. Beteiligungen: Die Ges. besitzt von den Antweiler Ton- u. Chamotte-Werken G. m. b. H. sämtl. M. 250 000, von dem Tonwerke Ringen im Ahrthal G. m. b. H. in Ringen sämtliche M. 50 000, von der Silikasteinwerke G. m. b. H., Urmitz, sämtl. M. 100 000 u. von der Mittelrheinische Eisenwerke G. m. b. H., Urmitz, sämtl. M. 100 000 Anteile. Kapital: RM. 1 500 000 in 30 000 Akt. zu RM. 50. – Vorkriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1900 um M. 1 000 000. Die a. o. G.-V. v. 11./12. 1911 beschloss zur Beseitig. der Unterbilanz (Ende 1911 M. 1 775 745) Sanierung durch Herabsetz. des A.-K. auf M. 75 000 u. Wiedererhöh. auf M. 1 500 000 (Näh. s Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1924/25 I); 1922 erhöht um M. 28 500 000 in 28 500 Aktien zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 4./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 30 Mill. auf RM. 1 500 000 (20: 1). Grossaktionäre: Die Aktien der Ges. gingen Anfang 1918 sämtlich an die Ver. Hütten- werke Burbach Eich-Düdelingen über. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundbesitz 161 044, Geb. 850 077, Gleisanlagen 64 206, Masch. 159 772, Öfen- u. Trockenanlagen 133 517, Kraft-, Licht- u. Heizungsanl. 57 073, Büroeinricht. 3595, Geräte, Werkzeug 26 548, Fuhrwerk 3266, Vorräte 1 602 849, Kassa 13 514, Wechsel 3844, Eff. 1, Debit. 405 469, Beteil. 154 000. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hyp. 2276, Kredit. 2 108 084, Gewinn 28 415. Sa. RM. 3 638 777. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Zs. 344 483, Abschr. 68 123, Gewinn 28 415. – Kredit: Vortrag 20 254, Fabrikationsüberschuss 420 768. Sa. RM. 441 022. Dividenden: 1912–1917: 0 %;: 1918–1928: 8, 8, 10, 10, 20, 0, 0, 0, 0, 0, 0%. Direktion: Hans Pohl, Carl Heyden. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Aloyse Meyer, Luxemburg; Geh. Komm.-Rat Dr. phil. h. c. Louis Hagen, S. Alfred Freih. v. Oppenheim, Köln; Gen.-Dir. Artur Kipgen, Luxem- burg; Gen.-Dir. Dr.-Ing. et Dr. phil. Heinrich Westermann, Kohlscheid; Gen.-Dir. Dr.-Ing. h. c. Georg Zapf, Köln-Mülheim. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln: A. Schaaffhaus. Bankverein u. deren Filialen, Sal. Oppen- heim jr. & Co., A. Levy; Andernach: Reichsbank-Giro-Kto. Steingutfabrik Colditz, Akt-Ges. in Colditz. Gegründet: 12./7. bezw. 2./9. 1907 mit Wirkung ab 1./6. 1907; eingetr. 13./9, 1907. Die Ges. erwarb die Fabrik u. die Immob. der Firma Karl Aug. Zschau in Colditz für M. 400 000 abzügl. M. 100 000 Hypoth. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1909/10. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Steingut u. anderen Tonwaren sowie ähnlichen Artikeln u. der Betrieb u. event. Erwerb damit zus.hängender Geschäfte u. and. Unternehm. bzw. Beteilig. an solchen. In sämtlichen 3 Betrieben der Ges. (2 in Colditz, 1 in Oschatz) wird hergestellt: Steingut-Gebrauchsgeschirr für Haus u. Küche, Waschgarnituren, Küchen- garnituren, Tafelgeschirr, Teller, Tassen, Satzschüsseln usw. Die Ges. gehört den folg. Ver- einigungen an: Vereinigung Deutscher Steingutfabriken G. m. b. H. Neubabelsberg, Arbeit- geberverband der deutschen Feinkeramischen Industrie in Berlin, Verband Keramischer Gewerke in Berlin, Verband sächsischer Industrieller in Dresden. Besitztum: 1918 hat die Ges. die seit 1917 gepachtete Hartsteingutfabrik Oschatz käuflich erworben. Der Grundbesitz der Ges. umfasst in Colditz 226 750 qm, von denen rund 60 000 qm bebaut sind, in Thumirnicht bei Colditz 780 qm, in Oschatz 33 230 qm, wovon rund 6500 qm bebaut sind, in Grossquerbitzsch 38 570 qm, in Kemmlitz 17 010 qm. In Colditz befinden sich 8 Wohnhäuser mit 32 Wohn., in Oschatz 1 Wohnhaus mit 6 Wohn. Die beiden Colditzer Werke sind ausgerüstet mit: 3 Dampfmasch. mit zus. 1300 PS, 3 Dynamos mit 550 KW, 6 Dampfkesseln mit 660 qm Heizfläche, 30 Motoren, 36 Trommelmühlen, 25 Farbmühlen, 260 Drehereispindeln, 24 and. Drehereimasch., 3 Kapselpressen, 30 Rund- öfen, 16 Muffeln, 3 Kompressen u. zahlreichen and. Hilfsmasch., einer vollständig eingericht. Schlämmerei-Anlage; ferner ist vorhanden eine 900 m lange Drahtseilbahn zur Beförderung von Rohton aus den eigenen Colditzer Gruben. In Oschatz sind vorhanden: 1 Dampfmasch. mit 300 PS, 1 Dynamo mit 100 KW, 5 Motore, 2 Dampfkessel mit 220 qm Heizfläche, 10 Trommelmühlen, 40 Drehereispindeln, 1 Kapselpresse, 1 Kompressor, 7 Rundöfen, 1 Muffel, Das Werk ist gleichfalls mit eigener Schlämmerei-Anlage versehen. Wertvolle Tonlager. die noch für mehrere Jahrzehnte ausreichen, befinden sich in Colditz, Querbitzsch u.