2584 Industrie der Steine und Erden. Zweck: Erwerb und Betrieb der Hartsteinwerke der offenen Handelsges. Breitwieser & Co. zu Ober-Ramstadt u. der Fa. Gebr. Leferenz zu Heidelberg, sowie Betrieb der Hartstein- industrie u. aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Ges. befasst sich in der Haupt- sache mit Herstell. von Schotter- u. Pflastermaterial, sowie der Fabrikation von Kunststeinen u. Platten. Das Material der Ges. findet hauptsächlich zur Herstell. von Strassen u. bei Hafen- u. Quaibauten Verwendung. Besitztum: Werke der Ges.: Hartsteinwerk in den Gemarkungen Ober- Ramstadt 90 u. Rossdorf mit dem Basaltwerk Rossberg; Diabas-Hornfelswerk in Nieder-Ramstadt; die 1898 angekauften Ahlbacher Basaltwerke von C. Stein & Co. in Limburg. Bei Erwerbung der Firma C. Stein & Co. in Limburg waren Pachtverträge übernommen mit folgenden Gemeinden: Obererbach, Pachtdauer bis 1959; Hundsangen, Pachtdauer bis 1947; Oberhausen, Pachtdauer bis 1947. Die Pachtverträge gewähren der A.-G., die Deckung des eigenen Bedarfs der Gemeinden ausgenommen, das ausschliessliche Recht auf Basaltgewinnung u. Verwertung, sowie Herstellung der nötigen Anlagen gegen einen 3 geringen jährlichen Pachtzins an die einzelnen Gemeinden u. eine mässige Vergütung * für Entnahme der Steingattungen. Die Verträge gewähren auch nach Ablauf der Pacht- zeit der A.-G. ein Vorrecht gegenüber fremden Bewerbern. Die Werke sind modern ausgebaut. Die maschinelle Ausstattung besteht aus vollständig eingerichteter Stein- * brecherei, Plattenfabrik u. Reparaturwerkstätten. Ausserdem sind vorhanden: Dampf- u. elektr. Lokomotiven, eine etwa 1½ km lange Luftdrahtseilbahn u. eine Licht- u. Kraft- ahnlage, bestehend aus 2 Dampfmaschinen von 300 PS. und 35 Elektromotoren von insgesamt 730 PS. Die A.-G. hat Grundeigentum in den Gemeinden Rossdorf, Ober-Ramstadt, Nieder- Ramstadt, Obererbach, Oberhausen, Steinefrenz u. Darmstadt von zusammen 74 ha 17 a 5 qm. Ausserdem beträgt das gepachtete Gelände in den Gemeinden Obererbach, Hundsangen, Oberhausen u. Oberramstadt über 1 500 000 qm, insgesamt ca. 905 800 qm. Die Ges. besitzt 3 ausser dem Verwaltungsgebäude in Darmstadt, Neckarstr. 8, noch 6 Beamtenwohnhäuser. Kapital: RM. 1 332 000 in 3300 St.-Akt. zu RM. 400 u. 120 Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 1 400 000. Urspr. M. 1 250 000. 1903 Erhöh. um M. 350 000, 1907 Herabsetz. um M. 200 000. 1920 erhöht um M. 700 000. Weiter erhöht lt: G.-V. v. 9./4. 1921 um M. 200 000 in 200 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit 6 % Vorz.-Div. (Max.) u. Nachzahl.-Pflicht. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 18./11. 1922 * um M. 1 200 000 in 1200 St.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1922. Die Aktien wurden von einem Konsort. übern. zu 180 % u. den bisher. St.- u. Vorz.-Aktionären im Verh. 2:1 6 bis 19./1. 1923 zu 200 % angeb. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 22./11. 1924 von M. 3 500 000 auf RM. 1 332 000 (St.-Akt. 2½: 1, Vorz.-Akt. 16¼: 1) in 3300 St.-Akt. zu RM. 400 u. 200 Vorz.-Akt. zu RM. 60 (jetzt 120 Stück zu RM. 100). *= Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. 3 Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 25 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom Ubrigen 10 % Tant. an A,-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 2000 je Mitgl., RM. 3000 für Vors. u. Stellv.), bis 15 % an Dir., Rest weitere Div. an St.-Aktien bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Gelände 242 500, Fabrikgeb. 174 850, Wohngeb. 135 500, Masch. u. Werkanl. 658 611, Vorräte. aller Art 254 429, Wertp. 25 824, Kassa 1560, Wechsel 27 842, Aussenstände 546 467, Kautionen 1970, (Bürgschaften 86 495). – Passiva: A.-K. 1 332 000, R.-F. 133 200, Sonderrückl. 20 000, Unterstütz.-Kasse 70 000, Hyp. 4700, Buchschulden 375 883, noch nicht erhobene Div. 527, (Bürgschaften 86 495), 30 Gewinn 133 244. Sa. RM. 2 069 555. * Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Unk. 302 379, Steuern 139 312, 30 Abschreib. 170 125, Gewinn 133 244 (davon: Div. 93 120, Tant. 32 935, Vortrag 7188). % – Kredit: Gewinnvortrag 8861, Betriebsgewinn 716 167, sonst. Einnahmen 20 033. Sa. RM. 745 062. Kurs Ende 1913–1928: 120, 129.50*, –, 110, –, 110*, 152, 326, –, –, 10, 309.25, 901, R. 131, 186.50, 140 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1913–1928: 7½, 6, 6, 6, 8, 10, 12, 12 8, 20, 200, GM. 10, 6, 10, 10, 10, (Div.-Schein 31); Vorz.-Akt. 1921–1922: je 6 %; 1923: 0 %; 1924–1928: je 6 % (Div.-Schein 8). Direktion: Dr.-Ing. e. h. Andr. Klefenz, Felix Bonte. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Moritz Bonte, Berlin; Stellv. Ing. Ph. Leferenz, Heidelberg; Fabrikant Carl Behrens, Hanau; Dir. Dr. Rich. Ganss, Mannheim; Anna Bonte, Ww., Darmstadt; Bankier Robert Bonte, Berlin; Ing. Dr. Hans Leferenz, Heidelberg; vom Betriebsrat: Heinrich Poth, Michael Sauerwein. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Gebr. Bonte; Darmstadt: Darmstädter u. Nationalbank, Deutsche Bank; Heidelberg: Rheinische Creditbank. =――― Act.-Ges. Tonwerke Wübbenhorst in Delmenhorst. Gegründet: 16./11. 1911; eingetr. 4./12. 1911. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1912/13. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Ziegeleien u Tonwarenfabriken. Kapital: RM. 140 000 in 140 Aktien à RM. 1000. Die G.-V. v. 30./12. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 140 000 in voller Höhe auf Reichsmark.