2588 Industrie der Steine und Erden. in Dresden, ein Flaschenverschlussfabrik in Neusattl b. Elbogen, eine Flaschenverschluss- u. Chamottefabrik in Wirges. Die Fabriken Usch u. Gertraudenhütte, die jetzt im polnischen Staatsgebiet liegen, sind in eine selbständige Aktiengesellschaft umgewandelt worden. Ferner gehören der Ges. sämtliche Stammanteile der Firmen Grazer Glasfabrik G. m. b. H. (Deutsch-Oesterreich), Glashütte Kosten G. m. b. H. (Tschechoslowakei), der Firma C. Scharff Glasfabrik G. m. b. H., Gleiwitz (O.-Schles.), der Verkaufsstelle für Flachglas G. m. b. H., der Glashütte Copitz-Pirna G. m. b. H., Lippold & Müller Glashüttenwerke G. m. b. H., Sächsische Glasfabrik Dohma G. m. b. H. Im Besitze der Ges. befinden sich auch vier Steinbrüche, durch deren Betrieb der eigene Bedarf an Schmelzmaterial teilweise gedeckt wird. Zur Gewinnung von Ton für die Fabrikation von feuerfesten Produkten hat die Ges. 1917 einige an die Chamottefabrik in Wirges angrenzende leistungsfähige Tongruben erworben, wodurch der Bedarf an Ton voraussichtlich auf Jahrzehnte hinaus gesichert ist. Die Chamottefabrik liefert ausser an Konsumenten auch den eigenen Bedarf der Unternehmungen der Ges. an feuerfestem Material. Der Gesamtflächeninhalt der bebauten und unbebauten Grundstücke einschl. der Beteiligungen beträgt ca. 350 ha ausschliesslich 180 ha Torfland in Gertrauden- hütte. In Hamburg befindet sich ferner ein etwa 3000 qm grosser Lagerplatz. Die Fabrik- gebäude der Ges. sind massiv. Für Beamte, Meister u. Arbeiter stehen 259 der Ges. gehörige Wohnhäuser mit Nebengebäuden zur Verfügung. Eigene Bahngleisanschlüsse sind auf fast sämtlichen Anlagen der Ges vorhanden, in der Wirgeser Fabrik ist ausserdem eine elektr. Bahn im Betriebe, ebenso in Neusattl b. Elbogen. Die Gesellschaft verfügt ferner über Gemengetransportanlagen u. sonst. moderne, teils elektrisch betriebene Einrichtungen, sowie über eine grosse Anzahl automatischer Flaschenblasmaschinen (Owensmaschinen). Interessengemeinschaft: Die Generalversammlung vom 2./1. 1923 genehmigte einen 60jähr. Interessengemeinschaftsvertrag mit der Stralauer Glashütte A.-G. zu Berlin-Stralau, wonach der gemeinsamen Gewinne der Siemens- u. ⅓ der Stralau-Ges. zufallen, zugleich Austausch von Aktien u. Verwaltungsmitgliedern. Der Vertrag verlängert sich um weitere je 30 Jahre, falls nicht 10 Jahre vor Ablauf Kündigung erfolgt. Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Verband der Flaschenfabriken, Europäischer Verband der Flaschenfabriken, Deutscher Verband der Flaschenfabriken G. m. b. H., Berlin. Kapital: RM. 10 200 000 in 50 000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 1000 Inh.-Vorz.-Akt. zu RM. 200. – Vorkriegskapital: M. 11 000 000. Urspr. A.-K. M. 9 Mill., erhöht 1901 um M. 1 Mill., 1910 um M. 1 Mill., 1921 um 19 Mill. (9 Mill. St.-Akt., 10 Mill. Vorz.-Akt.). Lt. G.-V. v. 9./3. 1922 a) Umwandl. der besteh. M. 10 ill. Vorz.-Akt. in St.-Akt., davon M. 5 Mill. angeb. im Verh. 4: 1 zum Nennwert, restl. M. 5 Mill. teilweise zu Anglieder. zur Verfüg. der Ges., b) Ausgabe von M. 15 Mill. Vorz.-Akt., aus- gestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. 10 fach. St.-Recht, die die Bank für Industriewerte A.-G. in Berlin übernahm. Lt. G.-V. v. 2./1. 1923 Erhöh. um M. 20 Mill. St.-Akt., davon angeb. M. 10 Mill. (3: 1) zu 750 %. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 15./1. 1925 von M. 65 Mill. auf RM. 10 200 000 (St.-Akt. 5: 1, Vorz.-Akt. 75: 1) in 50 000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 40. Lt. G.-V.-B. v. 14./5. 1929 Umtausch der Vorz.-Akt. um 1000 Stück zu RM. 200. Anleihe: M. 6 Mill. in Obl. von 1902. Stücke zu M. 1000 bzw. nach Abstemp. RM. 150. Für den Altbesitz wurden 1926 besondere Genussrechtsurkunden ausgegeben. Im Umlauf Ende Dezember 1928 RM. 360 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Halbjahr. Stimmrecht: 1 St.-Aktie == 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 15 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Akt. mit Nachzahl.-Pflicht, bis 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen nach Abzug sonst. Zuweis. 8 % Tant. an A.-R. (ausser feste Vergüt. von RM. 3000 je Mitgl., RM. 6000 f. Vors., RM. 4500 f. Stellv.), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. u. Geb. 7 730 000, Steinbrüche u. Gruben 50 000, Öfen 1 160 000, Gleisanl. 210 000, Masch. u. Owensanl. 1 235 000, Fuhrpark 1, Utensil., Formen, Werkz. usw. 1, Licht- u. Kraftanl. 360 000, Wasserleit.-Anl. 58 000, Kassa u. Wechsel 341 507, Eff. 57 253, Beteilig. 1 440 000, Kaut. 26 787, Vorräte 2 470 923, Debit. 5 057 874, Hyp. 21 825, (Avale 787 899). – Passiva: A.-K. 10 200 000, R.-F. 1 494 427, Teil- schuldverschreib. 360 000, Kredit. 5 093 638, Steuer-Res. 1 625 243, Beamtenpens.-Kasse 393 939, rückl. Div. 7686, Reingewinn 1 044 239, (Avale 787 899). Sa. RM. 20 219 173. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 4 018 301, Abschr. 651 762, Gewinn 1 044 239 (davon Div. 912 000, Tant. 43 478, R.-F. 5573, Wohlfahrtskasse 25 000, Vortrag 58 188). –— Kredit: Vortrag 1927 26 199, Bruttoertrag 5 688 103. Sa. RM. 5 714 302. Kurs Ende 1913–1928: In Berlin: 229.75, 201.75*, –, 200, 247.25, 179*, 260, 630, 1290, 14 500, 28, 21, 84.75, 173, 160, 142 %. – In Frankf. a. M.: 228.50, 208*, –, 200, –, 179*, 260, 670, 1100, 15 100, 19, 22, 80, 174.5, – (153), 139 %. – In Dresden: —, 190*, –, 200, –, 179*, 255, 678, 1100. 17 100, 26, 21.5, 83, 174, 154, 139.25 %. – Auch notiert Leipzig. Dividenden: St.-Akt. 1913–1928: 15, 8, 9, 14, 17, 17, 17, 20, 30, 200, 0, 8, 8, 8, 9, 9 % (Div.-Schein 41). Vorz.-Akt. 1922–1928: 6, 0, 6, 6, 6, 6, 6 %. Vorstand: Hugo Merbitz, Dresden; Stellv. Reinhold Bender, Syndikus Dr. August Fröchtling, Dresden; Ing. Arthur Dieterle, Neusattl. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Bankier Dr. Gust. Sintenis, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Komm.- Rat Willy Osswald, Rentier Max von Beyer, Dresden; Ing. Friedr. Siemens, Dir. Siegmund Bodenheimer, Dir. Max Katzenellenbogen, Gen.-Dir. Ludwig Katzenellenbogen, Berlin; Niels