2632 Industrie der Steine und Erden. Besitztum: Ausser der Stammfabrik in Marienberg i. Sa. besitzt die Ges. ein Zweigwerk in Broitzem bei Braunschweig. In der Marienberger Stammfabrik, in welcher sich das kauf- männische Hauptbüro befindet, werden Steinzeugplatten (Mosaikplatten) für Fussböden fabriziert. Das Fabrikgrundstück in Marienberg ist 57 120 qm gross, wovon ca 10 000 qm auf Fabrikgebäude u. eine Anzahl Arb.-Wohnhäuser entfallen. Dem Betriebe dient eine Dampfmasch. von 200 PS sowie zwei Dampfkessel mit 160 qm Heizfläche. Ausserdem be- steht Stromanschluss an das Kraftwerk Westsachsen. In dem Zweigwerk Broitzem bei Braunschweig werden glasierte Wandplatten aller Art hergestellt. Dieses Werk hat eine Grundfläche von 50 000 qm, wovon 6820 qm bebaut sind. Der elektr. Strom wird durch eine Lokomobile von 120 PS erzeugt u. zum Teil auch von dem Überlandwerk Braunschweig entnommen. Beide Werke sind mit modernen Brennöfen u. allen erforderl. keramischen Masch., wie Mahltrommeln, Kollergängen, Siebzylinder, Pumpen u. Pressen, ausgestattet u. besitzen Gleisanschlüsse von insges. 1½ km Länge an die Reichsbahn bezw. Landeseisenbahn. Die Ges. beschäftigte Mitte 1927 etwa 360 Arbeiter u. 40 Angestellte. Die Ges. gehört dem Mosaikplattenverband, Weimar, u. dem Wandplattenverband, Windsheim, an. Die Verbände bezwecken die Preisregulierung u. haben sonst die Aufgabe, die Interessen der einschlägigen Industrie im allgemeinen u. der Einzelmitglieder nach jeder Richtung hin zu fördern. Kapital: RM. 1 200 000 in 6000 Akt. zu RM. 200. – Vorkriegskapital: M. 750 000. Urspr. M. 750 000; 1920 erhöht um M. 750 000, 1922 um M. 750 000 u. nochmals 1922 um weitere M. 750 000, 1923 um M. 3 000 000 auf M. 6 000 000. Die G.-V. v. 9./11. 1924 beschloss Umstell. von M. 6 000 000 auf RM. 1 200 000 in 6000 Aktien zu RM. 200 (also im Verh. von 5:1). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), vertragsmäss. Tant. an Vorst. u. Angest., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. u. Zweiggleise 110 151, Geb. 481 702 Arbeiterhäuser 40 475, Ofen 44 438, Masch. 114 135, Formen 1, Schablonen 1, Matrizen 1, Lichtanl. 1, Wagendecken 1, Inv. 1, Kassa 12 765, Eff. 2588, Wechsel 4150, Debit. 490 472, Bankguth. 428 700, Hyp.: Amortisat. 283, Bestände: Geschäftsunk. 3776, Emballage 7358, Ofenkohlen 6855, Betriebsmaterialien 14 473, Rohmaterialien 71 928, Waren 80 965. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Hyp. 41 010, R.-F. 210 000, Kredit. 114 351, Gewinn 349 866. Sa. RM. 1 915 227. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 150 388, Gewinn 349 866 (davon: Div. 120 000, Spez.-R.-F. 160 000, Vortrag 69 866). – Kredit: Gewinnvortrag v. 1./1. 1928 70 229, Fabrikat.-K.: Rohgewinn 430 024. Sa. RM. 500 254. Kurs Ende 1927–1928: 149, 160 %. RM. 1 200 000 Aktien (6000 zu RM. 200, Nr. 1–6000) wurden im Juni 1927 zum Handel u. zur Notiz an der Börse zu Dresden zugelassen. Dividenden: 1912/13–1922/23: 8, 7, 3, 3, 4, 6, 8, 14, 16, 30, 1000 %, 1923 (6 Mon.): GM. 3; 1924–1928: 6, 8, 8, 10, 10 % (Div.-Scheine 7, 8, 9 u. 23). Vorstand: Dir. H. Rubinstein. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Anton Tiegel, Fürth; Stellv. Gottfried Pfretzschner, Kronach; Fabrikbes. Dr. Otto Lindner, Fichtelberg; Herm. Münch, Hof; Rittmstr. a. D. Carl Pfretzschner, Koburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden: Deutsche Bank. Bayerisches Portlandcementwerk Marienstein, Akt.-Ges. in Marienstein Post Schaftlach (Ober-Bayern). Gegründet: 14./10. 1890; eingetr. 3./12. 1890. Sitz bis 20./4. 1912 in München. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Zement, hydraul. Kalk u. Düngekalk. Besitztum: Die früheren Cementwerke von Lechner & Co. in Marienstein bei Schaftlach. Beteiligungen: 1902 Erwerb eines Mutungsrechts auf Kohlen in der Nähe des Areals der Ges.; zur Ausbeut. wurde 1903 die Gewerkschaft Marienstein gegründet, bei der die Ges. mit RM. 375 000 in Kuxen beteiligt ist. Die Kohlenförder. hat im Febr. 1906 begonnen. Kapital: RM. 1 000 000 in 2500 Aktien zu RM. 400. – Vorkriegskapital: M. 1 250 000. Urspr. M. 1 000 000. 1909 Erhöh. um M. 250 000, 1920 um M. 1 250 000, übern. von den Portland-Cementwerken Heidelberg-Mannheim-Stuttgart, angeb. den bisher. Aktionären M. 625 000 zu 107 %. Lt. G.-V. v. 15./12. 1924 Umstell. von M. 2 500 000 auf RM. 1 000 000 (5: 2) in 2500 Aktien zu RM. 400. Grossaktionäre: Die Portland-Cementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart besitzen die Mehrheit des A.-K. Dawesbelastung: RM. 188 500. Hypothekar-Anleihe: M. 2 Mill. in 5 % Schuldverschr. v. 1920, rückzahlbar zu 100 %. Tilg. ab 1925 in 30 Jahren. Kurs in München 1926 eingestellt. Aufwert.-Betrag RM. 10.20 für PM. 1000. Die Stücke wurden auf RM. 10 abgestempelt u. die Spitze von RM. 0.20 in bar abgelöst. Noch in Umlauf Ende 1927: RM. 20 213. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.