2642 Industrie der Steine und Erden. Zementbundes, Berlin, des Vereins Deutscher Portland-Cementfabrikanten, Berlin, u. des Deutschen Kalkbundes G. m. b. H., Berlin. Im Mai 1929 unterbreitete die Ges. den Aktionären der Portland-Cementwerke Höxter–Godelheim A.-G. ein Umtauschangebot in der Weise, dass für je RM. 3900 Höxter- Godelheim- Aktien RM. 1000 Wicking-Aktien börsenumsatzsteuerfrei u. RM. 530 in bar gewährt wurden. Auf Grund dieses Angebots gelangte die Ges. in den Besitz der Mehrheit der Portland-Cementwerke Höxter–Godelheim A.-G. Entwicklung: Seit 1./1. 1914 ist die Ges. dem Rheinisch-Westfälischen Cement-Verbande beigetreten. 1917 Zusammenschluss mit den Portlandzementwerken Roland A.- G. zu Beckum-Kirchspl. u. eine Interessengemeinschaft mit den Ennigerloher Portlandzement- und Kalkwerken Grimberg & Rosenstein A.-G., Münster durch Erwerb der Aktien-Mehrheit letzterer Ges. Ferner sind im Wege der Fusion die Lengericher Portland-Zement u. Kalk- werke A.-G. zu Münster u. der Rud. Kröner A.-G. zu Lengerich übern. worden. 1920 fand der Ankauf des Cementwerks Klasberg & Co. in Beckum u. Eingehung einer Interessen- gemeinschaft mit Neubeckumer Portland-Zement- u. Wasserkalkwerke „Zollern“ A.-G. zu Neubeckum (jetzt Münster) und der Bürener Portland-Cementwerke A.-G. in Münster in Westfalen statt. 1921 kam die Angliederung der Vereinigten Cement- und Kalk- werke A.-G. Porta-Union-Westfalia zustande. Ausserdem wurde ein Umtauschangebot mit dem Portland-Cement- u. Wasserkalkwerk Mark im Verh. von 2 „Mark“.-Akt. gegen 3 Wicking- Akt. vereinbart. 1925 erwarb die Ges. 81 % des Akt.-Kap. der A.-G. für Rheinisch-West- fälische Cement-Industrie in Beckum aus dem Besitz der Adler A.-G. für Bergbau in Essen; für die Div.-Garantie für 1924 ist letztere Ges. in Anspruch genommen. Von beiden Ges. befindet sich der grösste Teil des A.-K. im Besitze der Ges. Ende 1925 Umtauschangebot an die Aktionäre der Rhein. Westfäl. Cement-Industrie A.-G. zum Umtausch ihrer Aktien im Verh. von je nom. RM. 4000 gegen je nom. RM. 3500 Aktien der Wicking A.-G. Okt. 1925 Abschluss eines Interessengemeinschaftsvertrages mit den Portland-Cementwerken Heidel- berg-Mannheim-Stuttgart A.-G.; dieser Vertrag wurde 1928 wieder gelöst. Die G.-V. v. 29./12. 1926 genehmigte die Verschmelzungsverträge mit folgenden Tochter- gesellschaften, deren Akt.-Kap. sich zum überwiegendsten Teil seit Jahren im Besitz der Ges. befand; hiernach gingen die Vermögen folg. Ges. ohne Liqu. auf die Wicking-Ges. über: 1. A.-G. für Rheinisch-Westfälische Cement-Industrie, Beckum (auf RM. 4000 Aktien entfallen RM. 3500 Wicking-Aktien); 2. Bürener Portland-Cement-Werke A.-G., Münster (auf RM. 1000 Aktien entfallen RM. 1000 Wicking-Aktien); 3. Ennigerloher Portland-Cement- u. Kalkwerke Grimberg & Rosenstein A.-G., Münster (auf RM. 1000 Aktien entfallen RM. 1000 Wicking- Aktien); 4. Neubeckumer Portl.-Zement- u. Wasserkalkwerke „Zollern' A.-G., Münster (auf RM. 4000 Aktien entfallen RM. 3000 Wicking-Aktien); 5. ,Porta-Union“ – „ Westfalia“ Ver. Cement- und Kalkwerke A.-G., Münster (auf RM. 7000 Aktien entfallen RM. 6000 Wicking- Aktien); 6. Portland-Cement- u. Wasserkalkwerke „Mark“ A.-G., Münster (auf RM. 2000 Aktien entfallen RM. 3000 Wicking-Aktien). Kapital: RM. 31 000 000 in 60 000 St.-Akt. zu RM. 500 u. 100 Vorz.-Akt. B zu RM. 10 000. Die Vorz.-Akt. Lit. B erhalten eine auf 6 % beschränkte Dividende aus dem Reingewinn im voraus vor den übrigen Aktien ohne Nachbezugsrecht für Jahre, in denen die Gesell- schaft keinen entsprechenden Reingewinn hat. Sie haben im Falle der Auflösung der Gesellschaft Anspruch auf vorzugsweise Rückzahlung des Nennbetrages. –— Vorkriegs- kapital: M. 4 500 000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht bis 1898 auf M. 4 500 000, dann erhöht von 1917 bis 1922 auf M. 65 000 000 in 65 000 Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Dann lt. G.-V. v. 3./10. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 65 000 000 (davon M. 40 000 000 voll eingezahlt u. M. 25 000 000 mit 25 % Einzahl.) auf RM. 20 025 000 in der Weise, dass der Nennbetrag der vollgez. Aktien zu M. 1000 auf RM. 500 u. der Nennbetrag der mit 25 % eingez. durch Zuzahl. auf je RM. 1 umgewertet wurde, wobei letztere jetzt als Stimmrechts- Aktien Lit. A geführt werden. Die G.-V. v. 31./5. 1928 beschloss zur Stärkung der Betriebs- mittel u. zu Angliederungszwecken Erhöhung um RM. 11 000 000 auf RM. 31 025 000 durch Ausgabe von 20 000 St.-Akt. zu RM. 500 u. 100 Vorz.-Akt. zu je RM. 10 000. Die neuen Stammaktien sind durch ein unter Führung von Generaldirektor Dr. h. c. R. ten Hompel stehendes Konsortium zum Kurse von 100 % übernommen worden mit der Verpflichtung, die Aktien ausschliesslich nach den gemeinschaftlich ergehenden Weisungen des Aufsichts- rates u. Vorstandes zu verwerten. Der Vorstand wurde ferner ermächtigt, die nom. RM. 25 000 Akt. Lit. A über je RM. 1 aus dem Reingewinn von 1927 zum Zwecke der Amortisation zurückzukaufen. Die Aktien sind zum Kurse von 100 % zurückerworben u. eingezogen. Diese Aktien befanden sich im Besitz eines unter Führung von General- direktor Dr. h. c. R. ten Hompel stehenden Konsortiums. Dieses Konsortium hat gegen Rückgabe der nom. RM. 25 000 obigen Akt. Lit. A zum Kurse von 100 % die nom. RM. 1 000 000 in der G.-V. v. 31./5. 1928 geschaffenen Vorz.-Akt. Lit. B zum Kurse von 100 % übernommen. Auf diese Aktien ist eine Einzahlung von 25 % geleistet. Im An- schluss an die G.-V. v. 31./5. 1928 hat die Verwaltung beschlossen, den alten Stammaktionären von den früher geschaffenen noch im Besitz der Gesellschaft befindlichen Stammaktien ein Bezugsrecht derart einzuräumen, dass auf je 4 alte Stammaktien über je RM. 500 eine neue Stammaktie über RM. 500 mit voller Dividendenberechtigung für 1928 zum Kurse von 130 % zuzüglich Börsenumsatzsteuer bezogen werden konnte.