―― Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2729 Bachmann & Ladewig, Akt.-Ges. in Chemnitz, Strassburger Str. 32. Gegründet: 25./6. 1912 mit Wirkung ab 1./12. 1911; eingetr. 11./10. 1912. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. 1914/15. Zweigwerk: Zschopau i. Sa. Zweck: Erwerb u. Fortführ. des Unternehmens der Firma Bachmann & Ladewig Kom- mandit-Ges. in Chemnitz, Herstell. von Teppichen, Druckketten u. anderen Textilerzeugnissen. Handel mit solchen Erzeugnissen, Beteilig. an Unternehm. anderer Art. Fabrik für Velvet-, Tapestry-, Bouclé- u. Tournay-Teppiche. Besitztum: Die Fabrikanlagen in Chemnitz haben eine Grösse von 26 300 qm; die be- baute Fläche beträgt 13 510 qm, auf welcher die ca. 13 200 qm bedeckenden massiven mehrst. Geb. für alle zur Teppichfabrikation benötigten Abteil., sowie die dazu gehörigen Lagerräume, Schuppen, Stallungen etc. sich befinden. Zur Fabrikation der Teppichwebwaren u. Teppichketten sind alle Einrichtungen vorhanden, die in der Weberei, Setzerei, Druckerei, Färberei u. Appretur u. den zugehörigen Hilfsabteil. erforder- lich sind. Dem Betriebe dienen insgesamt 329 Maschinen, darunter 142 Rutenplüschstühle, 61 Setzmaschinen u. 71 Trommeln nebst zahlreichen Hilfsmaschinen u. Einrichtungen. Die Maschinen u. Apparate werden teils durch eine Dampfmaschinenanlage von 150 Ps mit 3 kombinierten Cornwall-Heizröhrenkesseln von 550 qm Heizfläche teils durch eine Dreh- strommotorenanlage mit 150 PS angetrieben; die Fabrik ist an das städtische Elektrizitätswerk in Chemnitz angeschlossen. Der Grundbesitz in Zschopau umfasst 6300 qm, wovon 1809 qm bebaut sind. Es wird dort eine Wollgarnspinnerei zur Herstellung von Streichgarnen für den eigenen Bedarf der Teppichfabrik betrieben. Die Anlage wird durch eine Dampfkraft von 75 PS angetrieben; ausserdem besteht ein Anschluss von 150 PS an das Elektrizitäts- werk Oberlungwitz. In dem Chemnitzer Werk wird ausserdem eine Maschinenfabrik be- trieben, in der Webstühle für eigenen u. fremden Bedarf, sowie Holzbearbeitungsmaschinen hergestellt werden. Beschäftigt sind ca. 550 Angestellte u. Arbeiter. Entwicklung: Ende 1916 Aufnahme der Fabrikation von Papiergarnen u. Papiergeweben, in der dann später erworbenen Zwirnerei von Rösch & Müller in Zschopau. Im Jahre 1918 erwarb die Ges. die Maschinenfabrik Paul Maecke in Limbach i. Sa. und führt sie jetzt in Chemnitz weiter. Diese Fabrik stellt Holzbearbeitungsmasch. u. Pumpen her. Im Oktober 1920 Erwerb der Kettendruckerei der früheren Firma Paul Salomon in Oberschöneweide; die ganze Anlage wurde nach Chemnitz übergeführt. Kapital: RM. 1 812 000 in 18 000 St.-Aktien zu RM. 100 u. 200 Vorz.-Aktien zu RM. 60. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % (Max) mit Nachzahlungspflicht und erhalten im Falle der Liqu. vor Auszahl. eines Liqu.-Erlöses an die St.-Akt. 110 % ihres Nennwertes zuzügl. etwa rückständ. Vorz.-Div. u. 6 % lauf. Zs., an dem weiteren Gesellschaftsvermögen haben sie keinen Anteil. Die Inhaber der Vorz.-Akt. können nach dem 31./12. 1930 verlangen, dass die Vorz.-Akt. gegen Zahlung eines Aufgeldes von 30 % in St.-Akt. umgewandelt werden. Machen die Inhaber der Vorz.-Akt. von diesem Recht bis 31./1. 1931 keinen Gebrauch, so kann die Ges. die Vorz.-Akt. zu den ihnen im Liqu.- Falle zusteh. Leist. künd. „ Urspr. M. 1 750 000 (Vorkriegskapital), erhöht von 1920–1923 auf M. 18 200 000 in 18 000 Stamm-Aktien u. 200 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 8./11. 1924 von M. 18 200 000 auf RM. 1 812 000 derart, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100, bzw. RM. 60 herabgesetzt wurde. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1923: 1./12.–30./11). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 36 St. in 3 besond. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., höchstens 12 % Tant. an Vorst. u. Angestellte, 6 % Div. an Vorz.-Aktien (mit Nachz.-Anspruch), 4 % Div. an St.-Aktien, 10 % Tant. an A.-R. (bei deren Berechn. jedoch 4 % des eingezahlten Grundkapitals, sowie die Tant. des Vor- standes abzuziehen sind). Rest weitere Div. an St.-Aktien. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. u. Geb. 520 000, Masch. 88 200, Inv. 1, Werkz. 1, Riemen 1, Fuhrwerk 1, Kassa 59 717, Bank- u. Postscheckguth. 41 090, Wechsel 72 696, Eff. u. Barkautionen 13 001, Debit. 1 328 517, Waren-Vorräte 687 178. – Passiva: A.-K. 1 812 000, R.-F. I 181 200, do. II 7296, nicht erhob. Div. 1634, Komm.-Rat Louis Ladewig- Stiftung 21 105, Kredit. einschl. Rückstell. 342 162, rückständ. Umsatzsteuer 19 000, Rein- gewinn 426 006. Sa. RM. 2 810 404. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 99 601, Gewinn 426 006 (davon R.-F. II 21 300, Tant. an Vorst. 42 654, Div. 288 720, Tant. an A.-R. 24 080, Vortrag 49 251). – Kredit: Vortrag aus 1927 50 677, Bruttogewinn (nach Berücksichtigung sämtl. Betriebs-Unk., Handl.-Unk., Zs. usw.) 474 930. Sa RM. 525 607. Kurs Ende 1914–1928: 180*, –, 175, 278, 154*, 249, 620, 892, 9000, 22.25, 20.50, 100, 142, 228.75, 2 16.75 %. Eingef. in Berlin a. 24./3. 1914. Auch in Chemnitz notiert. Hier Ende 1924–1928: –, 100, 145, 228, 215 %. Auch Freiverkehr Leipzig. Dividenden: 1913/14–1924/25: 9, 8, 8, 20, 20, 25 £ 15, 25 £ 15, 25, 50 (Bonus) 50, 0, 12 (13 Monate), 12 % (13 Monate); 1925–1928: 9, 12, 16, 16 % (Div.-Schein 17); Vorz.-Akt. 1923/24: 6 %. 1925–1928: Je 6 %