Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2747 Besitztum: Die Anlagen in Eitorf umfassen rd. 12 ha, wovon ca. 2,6 ha mit Fabrik- gebäuden u. ein grösserer Teil mit Wohngebäuden bebaut sind. Die Eitorfer Fabrik arbeitet mit voller Kämmerei, grosser Färberei, 19 800 Spindeln und 40 mechan. Webstühlen. Entwicklung: Am 14./3. 1908 fusionierte sich das Eitorfer Untern. mit der Schoeller- schen Kammgarn-Spinnerei in Breslau (s. auch Jahrg. 1912/13), welche 1842 von der preuss. Seehandlung gegründet worden ist u. 1849 an den Geh. Komm.-Rat Leopold Schoeller aus Düren verkauft wurde. Die Schoellersche Kammgarnspinnerei bestaad aus zwei Spinnerei- anlagen sowie bedeutender Färberei. Die eine Spinnerei, auf wertvollen Grundstücken Breslaus an der Oder gelegen, diente in der Hauptsache der Herstell. von Strickgarnen u. sonst. gröberen Gespinsten, während die andere, welche in Stabelwitz bei Breslau betrieben wurde, eine Feingarnspinnerei ist. Die Anlage in Breslau hatte eine Gesamtgrösse von 3 ha 32 a 2 qm, die Anlage in Stabelwitz von 35 ha 90 a 90 qm. – Durch erhebliche Verluste im Geschäftsjahr 1925 wurde eine Sanierung der Ges. notwendig. – Das Breslauer Werk wurde ab 1./1. 1926 wegen Unrentabilität stillgelegt, die Maschinen wurden nach Eitorf überführt. Das Werk in Stabelwitz wurde ab 1./1. 1926 in eine selbständige A.-G. unter der Fa. Stabelwitzer Kammgarnspinnerei Akt.-Ges. mit einem Kap. von RM. 650 000 um- gewandelt. Eingebracht wurden in die neue Ges. sämtl. der Schoellerschen Kammgarn- spinnerei gehörigen Grundstücke, Fabrikgebäude, Maschinen nebst sämtl. Zubehör in Stabel- witz gegen Übernahme von Aktien. Ferner wurde zur Beseitigung der Unterbilanz das Kap. der Ges. im Verh. 5:2 herabgesetzt (s. a. Kap.). Kapital: RM. 2 440 000 in 6100 Akt. zu RM. 400. – Vorkriegskapital: M. 6 100 000. Urspr. A.-K. M. 2 500 000, erhöht 1908 um M. 3 600 000 in 3600 Akt. Die Ges. stellte lt. G.-V. v. 30./10. 1924 das M. 6 100 000 betragende A.-K. in der gleichen Höhe auf Reichs- mark-Währung um. Lt. G.-V. v. 26./5. 1926 Herabsetzung des Kap. um RM. 3 660 000 auf RM. 2 440 000 durch Abstemp. des Nennwerts der Akt. von RM. 1000 auf RM. 400 u. Wieder- erhöh. um RM. 960 000. Durch Beschluss der a. o. G.-V. v. 4./11. 1926 ist der Beschluss über die Erhöh. um RM. 960 000 wieder aufgehoben worden. Grossaktionär: Vom A.-K. befinden sich ca. 60 % im Besitz der Familie Schoeller, Zürich u. Düren. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. ¼o des A.-K.), event. besondere Abschr. u. Rück- lagen, hierauf 5 % Div., 15 % Tant. an A.-R. (mind. jedes Mitgl. RM. 1000), Rest Super- Div. bzw. nach G.-V.-B. 3 Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Anlage 2 235 772, Kassa 30 652, Beteilig. 1, Vorräte 2 599 700, Material. u. Farbstoffe 25 000, Debit. 3 408 418. – Passiva: A.-K. 2 440 000, Spez.-R.-F. 730 000, R.-F. 10 000, Feuerversich. 115 700, Kredit. 4 938 710, Reingewinn 65 134. Sa. RM. 8 299 544. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 255 636, Zs. 237 001, Steuern 254 399, Rein- gewinn 65 134. – Kredit: Gewinnvortrag 29257, Betriebsüberschuss 782 914. Sa. RM. 812 171. Kurs Ende 1913–1926: Berlin: 91, 79.75*, –, 95, 152, 112*, 163, 377½, 1515, 105 000, 60, 94, 46.50, 53 (PM.) %. – In Köln: 89, 80*, –, 95, –, 112*, 155, 360, 1450, 103 000, 60, 90, 45, 53 (PM) %. Kursnotiz v. 10./2. 1927 ab eingestellt. Zulassung der auf Reichsmark um- gestellten Aktien zur Notiz an der Berliner Börse wurde im August 1927 beantragt. Direktion: Dr. rer. pol. Detlev Olshausen, Werner Knopfe, Eitorf. 0 1913–1928: 4, 5, 7, 10, 12, 11, 10, 26, 35 £ M. 450 Bonus pro Aktie, 570, 0, % Lasebtaeat; Vors. Komm.-Rat Dr. ing. h. c. Rud. Schoeller, Gen.-Konsul Schöller, Düren; Friedr. Arthur Schoeller, Zürich; Walter Schoeller, Zürich; Bank-Dir. Dr. h. c. Robert Pferdmenges, Köln; Dr. Max Renker, Düren. Zahlstellen: Eitorf: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges.; Köln u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein. Elberfelder Industrie-Verwertungs-A.-G. in Liqu. in Elberfeld, Königstr. 154. Gegründet: 23./10. 1920; eingetr. 8./11. 1920. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1921/22. Die Firma lautete bis zum 26./6. 1928: Elberfelder Textilwerke, Akt.-Ges. Lt. G.-V. vom 26./6. 1928 ist die Ges. unter vorstehend angegebener Anderung der Firma in Liqu. getreten. Liquidator: Fabrikant Otto Walle, Elberfeld. Zweck: Herstellung und Ausrüstung von Textilwaren jeder Art sowie der Handel mit Textilrohstoffen und fertigen Textilwaren jeglicher Art. Die Ges. kann sich auch an anderen Unternehmungen der vorbezeichneten Art beteiligen. Die Elberfelder Textilwerke-A.-G. stellt den Zusammenschluss der Firmen Abr. & Gebr. Frowein, Bandfabrik, Elberfeld, Schlieper & Frowein, Tuchfabrik, Elberfeld, Wilhelm Boeddinghaus & Co., Futterstoffabrik, Elberfeld u. Peter Schürmann & Schröder, Tuchfabrik, Lennep, dar. Letztere wurde ab 1./5. 1926 wieder abgetrennt u. wird unter der alten Firma als Kommanditges. weitergeführt. Die Bandfabrik Abr. & Gebr. Frowein wird seit 1./12. 1927 unter der neuen Firma Frowein & Co. weitergeführt. Die Futterstoffabrik W. B. & Co. hat ihren Betrieb am 31./12. 1927 eingestellt. Die Tuch- fabrik Schlieper & Frowein ist am 26./6. 1928 in die neue Elberfelder Textilwerke A.-G. übernommen worden.