Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2785 Wege der Fusion die Firmen: ,Süddeutsche Juteindustrie“ zu Mannheim-Waldhof, „Jute- Spinnerei u. Weberei Hamburg-Harburg“ zu Harburg/Elbe, „Jute-Spinnerei u. Weberei Berlin- Bautzen, A.-G.“ zu Berlin-Bautzen u. „Westdeutsche Jute-Spinnerei u. Weberei“ zu Beuel a. Rh. anschloss u. aus diesem Anlass obige Fa. annahm. Näheres über die angegliederten Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1924/25 u. früher. Mit Wirk. ab 1./1. 1924 erfolgte im Wege der Fusion die Anglieder. der August Gottlieb Spinnerei, Weberei u. Seilerwarenfabrik A.-G. in Hersfeld gegen Umtausch von Akt. im Verh. 1:2 der übernehm. Ges. 1924 Erwerb der Anlagen der Fa. G. Heinrich, Ostritz, die aus einer Jute- u. Baumwollweberei in Ostritz u. 2 kleineren Baumwollwebereien in Ullersdorf u. Egelsdorf mit zus. 390 Web- stühlen bestehen. Gleichfalls im Jahr 1924 erwarb die Ges. durch Kauf von der Tränkner & Würker Nachf. A.-G., Leipzig, deren Jutespinnerei u. Weberei in Leipzig-Lindenau. Infolge der Rohstoffkrise u. der Absatzstockung im Jahre 1925 sah sich die deutsche Jute-Industrie genötigt, Einschränkung vorzunehmen. Die Ver. Jute-Spinnereien legten am 28./3. 1926 den gesamten Betrieb ihrer Zweigstellen Bautzen u. Oppeln und am 1./4. 1926 ihre Werkstätten in Ullersdorf u. Egelsdorf still. Der Betrieb in Bautzen ist seit Juli 1927 wieder eröffnet. Die Zweigniederl. Oppeln wurde Anfang 1929 aufgehoben. Zweck: Herstell. von Garnen u. Geweben aus Jute, Hanf, Flachs, Papier oder anderen Stoffen, Beteilig. an anderen derartigen Unternehm., Erricht. oder Ankauf u. Weiterführ. solcher Unternehm., Handel mit Rohstoffen, halb- u. ganzfert. Waren dieses Geschäftszweiges, sowie Betrieb von Unternehm. u. aller sonstigen Geschäfte, die mit dem vorgenannten Zwecke in Verbindung stehen oder diese zu fördern geeignet sind. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Fabriken: Werk Schiffbek bei Hamburg, Werk Ostritz i. Sa., Werk Bautzen i. Sa., Werk Beuel a. Rh., Werk Harburg a. d. Elbe, Werk Mann- heim zu Mannheim-Waldhof, Werk Oppeln i. Oberschles., Werk Leipzig-Lindenau, Werk Hersfeld mit insges. ca. 52 500 Spindeln, ca. 3100 Webstühlen, ca. 70 ha Fabrikgrundbesitz. In Hamburg besitzt die Ges. zwei kleinere Kontorhäuser, die nunmehr vermietet sind. Beteiligungen: Seit Dez. 1915 Beteilig. an der Deutschen Textilit-Ges. m. b. H., welche einen Ersatzstoff für Jute auf den Markt bringt. 1918 Beteil. an der Rhein-Hansa-Spinnerei Knauff & Co. G. m. b. H., Walthernienburg. Die Ges. besitzt zwei Drittel der Anteile der „Miramar“ Handelsgesellschaft m. b. H., Hamburg, die Eigentümerin des neuerbauten Kontor- hauses „Miramar“' ist, in dem sich die Geschäftsräume der Zentralverwalt. befinden. Die Ges. ist Mitgl. der Interessenges. Deutscher Jute-Industrieller. Kapital: RM. 15 100 000 in 150 000 St.-Akt. Lit. B zu RM. 100 u. 5000 Inh.-Vorz,-Akt. Lit. A zu RM. 20. Die Vorz.-Akt. Lit. A haben Anspruch auf eine Vorz-Div. von 6 % mit Nachzahlungsverpflicht. u. im Falle der Liquidation eine vorzugsweise Befriedigung zu 110 % ihres Nennwerts zuzügl. etwaiger rückständ. Div. u. 6 % Stück-Zs. seit Beendigung des letzten der Liquidation vorausgegangenen Geschäftsjahres. Sie sind mit Sperrverpflicht. bis 31./12. 1932 im Besitz eines Konsortiums. — Vorkriegskapital: M. 4 100 000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht bis 1900 auf M. 6 700 000. 1901 Herabsetz. des A.-K. M. 4 100 000, dann erhöht bis 1923 auf M. 155 000 000 in 1500 Vorrechts-Akt. A, 148 500 St.-Akt. B u. 5000 Vorz.-Akt. C zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 27./11. 1924 von M. 155 000 000 auf RM. 15 100 000 in der Weise, dass der Nennwert der Vorrechts-Akt. Lit. A u. der der St.-Akt. Lit. B von bisher M. 1000 auf RM. 100 ermässigt wurde. Unter Berücksichtig. des Gesamt-Einzahl.-Wertes der Vorz.-Akt. Lit. C mit RM. 1500 war für diese eine Gesamt- zuzahlung von RM. 98 500 zu leisten. Der Nennwert der Vorz.-Akt. beträgt nunmehr RM. 20. Vorrechts-Akt. Lit. A konnten in St.-Akt. Lit. B unter barer Auszahl. von RM. 50 getauscht werden. Lt. G.-V. v. 14./5. 1925 sind die Vorrechts-Akt. Lit. A in St.-Akt. Lit. B umgewandelt. Die bisher. Vorz.-Akt. Lit. Cerhielten die Bezeichnung Lit. A. Die Vorz.-Akt. A sollen in der G.-V. v. 29./6. 1929 in St.-Akt. B umgewandelt werden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: Jede St.-Aktie Lit. B 1 St., 1 Vorz.-A. Lit. A in drei besond. Fällen = 20 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (Gr. /0 des A.-K.), 6 % Div. an Vorz.-Akt. A, die event. nachzuzahlen ist, dann eventl. besond. Rückl., hierauf 3 % Div. an St.-Aktien, alsdann bis 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. u. dessen Stellv. je RM. 2000), verbleib. Restgewinn weitere Div. an Aktien B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Anlagen in Hamburg, Billstedt, Harburg-Wilhelms- burg, Ostritz, Beuel, Mannheim, Bautzen, Leipzig-Lindenau, Hersfeld, Ullersdorf u. Egelsdorf: Grundst. u. Geb. 8 693 000, Masch. u. Geräte 7 490 000, Patente 1, Wertp. u. Beteil. 939 007, Waren 11 590 255, Schuldner 19 468 568, Kassa, Bankguth., Wechsel 1 416 377. – Passiva: A.-K. 15 100 000, R.-F. 1 510 000, Hyp. u. langfrist. Darlehen 21 492 276, noch nicht erhob. Div. 2055, Gläubiger 10 706 897, Gewinn 785 980. Sa. RM. 49 597 210. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 3 429 810, Steuern 1 079 662, soziale Lasten 1 182 372, Abschr. 751 788, Gewinn 774 754 (davon Div. 756 000, Tant. an A.-R. 17 998, Vortrag 11 982). Sa. RM. 7 218 388. – Kredit: Rohgewinn RM. 7 218 388. Kurs Ende 1913–1928: St.-Akt. Lit. B: In Hamburg: 116.50, 88*, –, 100, 171, 1337, 166, 340, 2100, 7000, 17. 11.50, 88.50, 90, 129, 125 %. In Berlin: 116.50, 87.10*, —–, 100, 170, 133 345, 1830, 64.75, 16.75, 12, 89.25, 85, 130, 125 %. – In Fran kf. a. M.: 117.50, 92.50*, –, 100, 169, 133*, 165, 344, –, 6300, –, – (12), 90, 90, 123, 125 %. Die Notiz in Berlin, Hamburg u. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1929. 175