7 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2789 Vereinigte Kammgarn-Spinnereien zu Harthau Bez. Chemnitz. Gegründet: 27./9. 1871. Die Fabrik ist von C. F. Solbrig übernommen, und zwar exkl. Vorräte für M. 1 440 000. Firma bis 10./5. 1927: Sächsische Kammgarn-Spinnerei. Die G.-V. v. 10./5. 1927 genehmigte die mit der Kammgarnspinnerei Schaefer & Co., A.-G., Harthau Bez. Chemnitz u. mit der Wollindustrie-A.-G., Chemnitz, abgeschlossenen Verschmelzungsverträge, wonach das Vermögen dieser Unternehmen als Ganzes unter Ausschluss der Liqu. auf die Sächsische Kammgarnspinnerei zu Harthau, Harthau übergeht gegen Gewährung von Aktien der übernehmenden Ges. Gleichzeitig ist zum Zwecke der Durchführ. dieser Verschmelz. die Herabsetz. des Grundkap. der Sächsischen Kammgarn- spinnerei zu Harthau auf RM. 1 856 000 durch Zusammenleg. der Aktien im Verh. 5:4 u. sodann die Erhöh. des Grundkap. auf RM. 4 000 000 beschlossen worden. Die Fa. wurde w. o. geändert. Zweck: Herstellung u. der Vertrieb von Kammgarnen u. sonstigen Gespinsten sowie die Beteiligung an anderen zweckverwandten Unternehmungen. Besitztum: In der in Harthau bei Chemnitz gelegenen Fabrik sind vorhanden an Arbeitsmasch.: 8 Sortimente Vorbereitung mit zus. 18 Finisseuren, 83 Selfaktoren u. Ring- spinnmasch. mit ca. 45 000 Spindeln, sowie Zwirnerei, Spulerei u. Weiferei mit insges. 2500 Spindeln. Die für das durchgehend auf elektr. Betrieb eingerichtete Werk benötigte Kraft wird durch 2 mit Drehstrom-Generator direkt gekuppelte Dampfturbinen von je 1000 Kw erzeugt, die aus 5 kombinierten Zweiflammrohr-Kesseln zu je 110 qm Heizfläche u. 12 Atmosphären Überdruck gespeist werden. Die Ges. beschäftigt 39 Beamte u. 500 Arbeiter. Der Grundbesitz der Ges. umfasst mit Arbeiterkolonie, wald- u. landwirtschaftlichen Grundstücken 44 ha 96,3 a, von denen 3 ha 95,8 a mit Fabrikanlagen und 2 ha 82,6 a mit Wohn- u. Wirtschaftsgebäuden bebaut sind. – Der früh. Kammgarnspinnerei Schaefer & Co. A.-G. in Harthau. Der Betrieb umfasst 34 800 Spinn- u. 4200 Zwirnspindeln. Die Dampf- kessel u. Dampfmaschinen liefern eine Betriebskraft von 1000 effektiven Pferdekräften. Das Werk besitzt eine eigene Zentrale für elektr. Beleucht. Die Grösse des Grundbesitzes beträgt etwa 118 800 dqm, wovon ca. 18 830 am bebaut sind. Kapital: RM. 4 000 000 in 4000 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 2 600 000. Urspr. M. 2 040 000, erhöht 1889 auf M. 4 040 000, herabgesetzt 1892 auf M. 2 600 000; dann erhöht 1919 auf M. 2 900 000 in 2300 Akt. zu M. 1000 u. 2000 Akt. zu M. 300 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 22./12. 1924 von M. 2 900 000 auf RM. 2 320 000 derart, dass der Nennwert der Aktien von bisher M. 1000 bzw. M. 300 auf RM. 800 bzw. RM. 240 herabgesetzt wurde. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie zu RM. 240 = 3 St., jede Aktie zu RM. 800 = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 10 % Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. 671 430, Geb. 1 439 500, Masch. u. Einricht. 1 432 000, Kassa 23 632. Wechsel 10 741, Wertp. 59 971, Schuldner 4 236 637, Vorräte 2 915 681. Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 400 000, Rückl. für Werkinstandhalt. 446 000, Teilschuld- verschr. 179, Aufwert.-Hyp. u. -Darlehn 140 000, unerhob. Div. 2402, Spareinl. 72 044, Akzepte 2 640 383, Gläubiger 2 838 557, Gewinn 250 028. Sa. RM. 10 789 595. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. einschl. Zs. u. Steuern 726 026, Abschr. 174 763, Gewinn 250 028 (davon Div. 200 000, Vortrag 50 028). – Kredit: Vortrag 34 483, Erträgnis 1 116 334. Sa. RM. 1 150 818. Kurs Ende 1913–1926: In Berlin: 85, 90*, –, 100, 184.90, 135*, 199, 414, 1255, 18 500, –, 89, 73.50, – %. Notiz in Leipzig wurde 1925, Notiz in Dresden 1926 u. Notiz in Berlin u. Chemnitz 1927 eingestellt. Dividenden 1914–1928: 4., 7, 7, 10, 12, 14, 20. 30, 850, 0, 5, 0, 4, 10, 5 %. Direktion: Gen.-Dir. Wilh. Lauth, Harthau; H. Jahn, Bloemendaal; P. Häcker, Harthau. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Robert Kirchacker, Zwodau; Stellv. Komm.-Rat Emil Lauth, Augsburg; Bankdir. Wilhelm Bösselmann, Chemnitz; Fabrikbes. Peter Hansen, Greiz; Fabrikdir. René Lauth, Colmar; Gen.-Dir. Wilhelm Lauth, Strassburg; Fabrikbes. Eugen Peltzer. Aachen; Ing. Otto Schaefer, Chemnitz. Zahlstellen: Eig. Kasse; Berlin, Leipzig, Dresden, Chemnitz: Deutsche Bank. Paul Hartmann, Akt.-Ges. in Heidenheim a. Brz. Gegründet: 24./10. 1912 mit Wirk. ab 1./7. 1912; eingetr. 11./12. 1912. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1920/21 II. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der unter der Firma Paul Hartmann, offene Handelsges. in Heidenheim a. Bz. bestehenden Verbandstofffabriken sowie Herstell. u. Vertrieb aller mit der Verbandstoffabrikation verwandten Artikel. Filialen in Berlin, Dresden, Frankf. a. M., Düsseldorf, Hamburg. Kapital: RM. 1 810 000 in 4500 St.-Akt. zu RM. 400 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 8 fach. Stimmrecht ausgestattet. – Vorkriegskapital: M. 2 500 000.