Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2803 A.-K. 5 025 000, R.-F. 50 000, Hyp. 900 000, Aufwert.-Verpflicht. 59 000, nicht erhob. Div. 2819, Banken 3392, Tochtergesellschaften 198 816, sonst. Kredit. 400 487, Gewinn 376 033, (Avale 840 000). Sa. RM. 7 015 551. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 178 896, Unk. u. Hyp.-Zs. 195 547, Gewinn 376 033. – Kredit: Gewinn-Vortrag 1927 157 988, Rohgewinn RM. 592 488. Sa. RM. 750 477. Kurs Ende 1923–1928: In Berlin: 16.5, 14.9, 52.75, 65, 73, 79 %. Kurs Ende 1924–1928 in Köln: 14, 52, 62, 72, 78 %. Sämtl. St.-Akt. (Nr. 1–36 640) zu RM. 150, 100 u. 20 der Ber- liner Börse zugelassen, desgl. seit 1924 an der Kölner Börse. 1913–1928: 9, 12, 12, 16, 32, 12, 15, 27, 35, 200 %, GM. 2 je St.-Akt., 8, 0, 0, 4, 4 %. Direktion: Dr. jur. Hermann Kroll, Dr. jur. Paul Schmitz-Sinn, Köln. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Richard Becker, Saarbrücken; Josef Sinn, Aachen; Dir. Lothar Steib, Köln; Rechtsanw. Dr. Adolf Grieshaber, Mannheim; Heinr. Mertens, Solingen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln: Deutsche Bank, A. Schaaffhausen'scher Bankverein; Berlin, Georg Fromberg & Co.; Elberfeld: von der Heydt, Kersten & Söhne. Kiewe & Bussalla, Akt.-Ges. in Liqu., Königsberg i. Pr. Über das Vermögen der Ges. ist am 26./11. 1924 das Konkursverfahren eröffnet worden. Konkursverwalter war Rechtsanw. Dr. Korittki, Königsberg i. Pr., Hohenzollernstr. 10. Lt. dessen Mitteil. vom 14./12. 1926 wurde der Konkurs 1925 durch Zwangsvergleich beendet. Die Aktionäre sind leer ausgegangen. Durch Beschluss der G.-V. v. 5./12. 1927 ist die Ges. aufgelöst. Liquidator: Kaufm. Julius Kaulbars, Lyck. Amtl. Firmenlöschung erfolgte lt. Bek. v. 8./6. 1929. Letzte ausführl. Aufnahme s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Kötitzer Ledertuch-u. Wachstuch-Werke, Aktiengesellschaft in Kötitz b. Coswig i. Sachsen. (Börsenname: Kötitzer Leder.) Gegründet: 24./8. 1897 in Dresden; eingetr. 23./12. 1897. Firma lautete bis März 1910 „Deutsche Pluviusin-(Kunstleder)Akt.-Ges.“ Von da bis 19./6. 1923 Deutsche Kunstleder-A.-G., dann bis 30./6. 1924 Kötitzer Leder- u. Wachstuchwerke A.-G. Gründ. s. dieses Handb. 1898/99. Zweck: a) Die Herstell. u. der Vertrieb von Kunstleder, Ledertuchen u. ähnl. Erzeug- nissen; b) die Erricht. von Zweigniederlass. sowie Übernahme u. Erricht. von and. Geschäften u. Unternehm. gleicher oder ähnl. Art, sowie auch der Textilindustrie, endlich auch Beteil. an solchen. Besitztum: Die Ges. besitzt insges. 190 556 qm grosse Grundst. in Kötitz. Davon sind 27 627 qm bebaut mit ein- u. mehrstöckigen Gebäuden, darunter 3 Wohnhäuser, ein Wirtschaftsgeb., ein Verwalt.-Geb.; ferner besitzt die Ges. eine Villa in Radebeul, 4 Wohnh. in Coswig u. 1 Villa in Kötzschenbroda. Die Masch.-Anlage umfasst 5 Dampfkessel mit zus. 840 qm Heizfläche, 2 Dampfmasch. mit zus. 380 PS. mit Generatoren für Gleich- u. Drehstrom nebst zahlreichen Arbeitsmasch. u. der vollständ. Einricht. für die Nebenbetriebe, wie eig. Bleicherei, Färberei u. Appreturanstalt, Firnissiederei, Buchbinderei, chem. Laborator., sowie Tischler- u. Schlosserwerkstätte. Die Ges. besitzt eine eig. elektr. Kraftanlage u. bezieht ausserdem fremden Strom, der in einer eig. für 585 kVA eingericht. Transformatorenanlage umgeformt wird. Die Fabrikgrundstücke des Werkes Gummersbach haben eine Grösse von 16 738 qm, davon sind 5920 qm bebaut, u. a. mit einem Wohnhaus u. einer Teichanlage. Ausserdem ist eine Villa in Gummersbach vorhanden. An Maschinen sind vorhanden 34 Elektromotoren mit zus. 320-PS-Leistung, welche durch vom Überlandwerk bezogene elektr. Kraft betrieben werden, 2 Dampfkessel mit 240 qm Heizfläche, eine Martini-Hünecke- Anlage. – Angestellte u. Arbeiter: 114 u. 651. – Die Ges. gehört dem Verband Deutscher Kalikofabrikanten in Leipzig sowie dem Verband Deutscher Ledertuch-, Wachstuch- u. Kunstlederfabriken E. V. Berlin an. Entwicklung: 1911 Erwerb sämtl. Anteile der Kunstlederfabriken Carl Bockhacker G. m. b. H. in Gummersbach. 1917 Übernahme der bisher in engl. Händen befindl. Bleicherei, Färberei u. Appreturanstalt Bamberg A.-G., Bamberg; Fa. jetzt Bamberger Kalikofabrik Akt.- Ges. in Bamberg. Diese wurde 1925 wieder an die Vorbesitzer verkauft. 1918 Erwerb der Rheinischen Kalikofabrik C. Bockhacker G. m. b. H. in Gummersbach. Beide G. m. b. H. sind 1921 in Liquid. getreten, wobei die Fabrikgrundstücke der Kunstlederfabrik Carl Bockhacker G m. b. H. in Gummersbach von der Kötitzer Ledertuch- u. Wachstuch-Werke A.-G. er- worben wurden. Beteiligung: 1922 wurde gemeinsam mit der Poppe & Wirth A.-G., Berlin, die Wachs- tuchdruckerei G. m. b. H. in Kötitz gegründet (jetzt sämtl. RM. 40 000 Anteile im Besitz der Ges.). – 1927 erwarb die Ges. RM. 375 000 Akt. der Ketschendorfer Kunstlederfabrik A.-G., Berlin (A.-K. RM. 400 000). Kapital: RM. 4 720 000 in 10 000 St.-Akt. zu RM. 100, 3600 St.-Akt. zu RM. 1000, 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 40 u. 100 Vorz.-Akt. zu RM. 400. – Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, herabges. 1900 auf M. 1 000 000, erhöht bis 1914 auf M. 3 000 000, dann erhöht von 1916 bis 1923 auf M. 110 000 000 in 107 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu je M. 1000 u. 100 Vorz.-Akt. zu M. 10 000. (Cber Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A. G. Jahrg. 1927). 176*