Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2811 55 201, Bankguth. 800 840, Vorräte, Plauen 597 875, Verlust 400 000. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 600 000, Kredit. 469 790, Rembourstratten 1 166 225. Sa. RM. 8 236 015. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 179 679, Steuern 323 459. – Kredit: Bruttogewinn 79 483, Gewinnvortrag 23 654, Verlust 400 000. Sa. RM. 503 138. Dividenden 1915–1928: 0, 0, 0, 6, 10, 12, 20, 100, 0, 10, 10, 6, 6, 2 Direktion: Gen.-Dir. Fritz Hecht. Prokuristen: Fr. Fischer. Aufsichtsrat: Vors. Joseph Blumenstein, Berlin; Stellv. Bankdir. Isidor Fränkel, Breslau; Alfred Blumenstein, Berlin; Gen.-Dir. Adolf Waibel, Charlottenburg; Bank-Dir. Rudolf Steiner, Wien; vom Betriebsrat: C. Rauh, G. Gloor. Zahlstellen: Langenbielau u. Plauen: Ges.-Kasse; Berlin u. Breslau: Deutsche Bank, Dresdner Bank; Berlin: Bank für Textilindustrie. Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. Akt.-Ges. in Leipzig W. 31, Elisabethallee 64. (Börsenname: Stöhr & Co.) Gegründet: 24./1. 1880; eingetr. 2./3. Febr. 1880 als Kommandit-Ges. a. A., lt. G.-V. v. 20./6. 1911 in A.-G. umgewandelt. – Die Ges. gehört 2. Stöhr-Konzern. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Kammgarnspinnereien u. damit zusammenhängenden oder ähnlichen Geschäftszweigen, sowie Beteiligungen an anderen Etablissements oder Geschäften in diesen Branchen. Verfertigt werden Kammgarne, hauptsächlich bunte Web- u. Strickgarne. Besitztum: Das Unternehmen verfügt über drei Betriebe in Plagwitz, Gautzsch und Wüstegiersdorf. Die Spinnerei in Plagwitz besitzt eine grosse Färberei u. Druckerei für Kammzug. Der Betrieb in Gautzsch bei Leipzig (früher Kammgarnspinnerei Gautzsch bei Leipzig A.-G.) wird als Rohweiss-Spinnerei geführt. Der Betrieb in Wüstegiersdorf (früher Fa. A. F. Dinglinger) stellt Strickgarne u. Maschinenstrickgarne her. Das Unternehmen verfügt für seine Betriebe in Plagwitz, Gautzsch u. Wüstegiersdorf über Dampfmaschinen in Gesamtstärke von 7000 PS. Der Grundbesitz der drei Werke umfasst 282 500 qm, wovon 90 000 qm bebaut sind. An Produktionsmitteln stehen zur Verfügung 4 Waschsysteme, 156 Kammstühle, ca. 140 000 Spinnspindeln u. ca. 38 000 Zwirn- spindeln. – Angestellte u. Arbeiter in den drei Betrieben ca. 3500. Beteiligungen: Die Ges. besitzt die Akt.-Majorität der Kammgarnspinnerei C. F. Solbrig Söhne A.-G., Chemnitz (Sa.), der Leipziger Wolikämmerei, Leipzig, u. der Ohligser Leinen- u. Baumwollweberei A.-G., Ohligs; ferner ist sie massgeblich beteiligt an der Konkordia Spinnerei Stöhr & Co., Neschwitz bei Tetschen a. Elbe, an dem Amsterdamsch Wol-Syndicaat, Amsterdam, an der Maatschappij vor Textielondernemingen, Amsterdam u. an der Vater- ländischen Kammgarnspinnerei u. Weberei A.-G., Budapest. Die Ges. ist ferner beteiligt an der Seidenweberei Frowein & Co. A.-G., Elberfeld, an der Elberfelder Textilwerke A.-G., Elberfeld, an der Kommanditges. Peter Schürmann & Schröder, Vogelsmühle bei Dahlhausen a. d. Wupper, 1928 übernahm die Ges. ein Aktienpaket der Firma F. W. Krause & Co. Bankgeschäft Kommanditges. auf Aktien, Berlin. Näheres über die früheren Beteil. an der Continental Textile Co., Ltd., New York u. an der Botany Consolidated Mills, Inc., New YVork s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1928. Die noch von früher verbliebene kleine Beteil. von 5 % an der Botany Cons. Nills, Inc., wurde 1928 abgestossen. Entwicklung: Auf Grund des in der a. o. G.-V. der Kammgarnspinnerei Gautzsch bei Leipzig A.-G. v. 28./12. 1928 genehmigten Fusionsvertrages v. 27./12. 1928 hat die genannte Ges. ihr Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liqu. auf die Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. A.-G. übertragen. Die übernehmende Ges. gewährte den Aktionären der Kammgarnspinnerei Gautzsch A.-G. St.-Akt. in der Weise, dass auf je RM. 640 ab 1./1. 1929 gewinnber. Aktien der Gautzsch A.-G. gleichfalls ab 1./1. 1929 gewinnber. St.-Akt. der Stöhr A.-G. über je RM. 250 entfallen. Die Div.-Scheine für 1928 der zum Umtausch ein- gereichten Gautzsch-Akt. wurden mit 8 % vergütet. – Die Ges. übernahm 1928 die Kamm- garnspinnerei F. Dingelinger in Wüste-Giersdorf, die als Zweigniederlass. fortgeführt wird. Amerika-Guthaben: Das Jahr 1928 brachte die 80 % Freigabe der in Amerika beschlag- nahmt gewesenen Vermögens-Substanz. Zur Zeit der Freigabe betrug dieses Vermögen ca. $ 6.3 Mill.; davon sind für Abgaben, Auslagen u. Prov. $ 1.3 Mill. abzuziehen. Von den verbleibenden ca. $ 5 Mill. bleiben ca. $ 1.1 Mill. weiter in den Ver. Staaten beschlagnahmt. Bar zugeflossen sind der Ges. ca. $ 3.6 Mill. = ca. RM. 15 Mill., welche wie folgt verwendet werden: 10 % Bonus auf St.-A.-K. RM. 1 750 000, Aufwert. der Einlagen der Mitarbeiter RM. 350 000, besond. Vergüt. u. Tant. an A.-R. RM. 1 420 000, Verwalt.-Pens.-F. RM. 1 277 000, Werkerneuer. RM. 3 000 000, Abschr. auf Beteil. u. Wertp. ca. RM. 4 000 000, Abschr. auf Bestände ca. RM. 2 000 000, allg. Zwecke ca. RM. 1 000 000. Kapital: RM. 22 120 000 in 40 000 St.-Akt. zu RM. 100, 18 000 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 400 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 300. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.- Div. von 6 % ohne Nachzahl.-Pflicht u. im Falle der Liqu. eine vorzugsweise Befriedigung aus dem Liqu.-Erlös. – Vorkriegskapital: M. 12 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 400 000, erhoht bis 1911 auf M. 12 000 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 72 000 000 in 70 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 1000 (über Kapitals- ――