* Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2833 Badische Baumwoll-Spinnerei u. Weberei A.-G. Sitz in Neurod b. Karlsruhe i. Bd. Gegründet: 17./3. 1897. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1898/99. Sitz d. Ges. bis 29./6. 1902 Karlsruhe. Fabriken in Frauenalb u. Neurod. Zweck: Fortbetrieb der von der Firma Eymer & Loeb in Frauenalb erworbenen mechan. Weberei. Die neuerrichtete mechan. Weberei mit 500 Webstühlen ist im Frühjahr 1899 in Betrieb gekommen; 1903 Ausbau der Wasserkraft, 1904 Aufstellung von 280 neuen Web- stühlen; projektiert ist ausserdem noch Bau einer Spinnerei mit 50 000 Spindeln. – Der a. o. G.-V. v. 24./5. 1929 wurde Mitteil. nach § 240 H.-G.-B. gemacht. Kapital: RM. 553 000 in 53 abgest. St.- u. 500 Vorz.-Akt. (wovon 470 abgest.), sämtl. à RM. 1000. Die Vorz.-Akt. erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch. Im Falle Auflös, der Ges. werden sie vorab befriedigt. – Vorkriegskapital: M. 553 000. Urspr. M. 1 000 000, 1902 bezw. 1903 zur Beseitig. der Unterbilanz sowie Vornahme von Abschreib. u. Schaffung von Rückl. Herabsetz. des A.-K. durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 10:1 soweit sie nicht unter Zuzahl. von M. 900 Pro Stück zwecks Erwerb von Vorz.-Akt. zur Einlieferung gelangen sollten, ferner Erhöh. durch Ausgabe von Vorz.-Akt. àa M. 1000. 470 St.-Akt. wurden dergestalt durch Zuzahl. in Vorz.-Akt. umgewandelt, 30 Vorz.-Akt. neu übernommen, 530 St.-Akt. zu 53 zus. gelegt, wodurch das A.-K. auf eingangs erwähnten Stand gebracht wurde. Lt. G.-V. v. 15./11. 1924 wurde das A.-K. von M. 553 000 in voller Höhe auf Reichsmark umgestellt. Anleihe: M. 800 000 in 4½ % Oblig. von 1899, Stücke à M. 500 u. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 durch jährl. Auslos. im Jan. auf 1./7. Verj. der Stücke in 10 Jahren. Sicherheit: I. Hypothek. Zahlst. wie Div. Zur Rückzahl. 1./1. 1924 aufgerufen. Am 1./1. 1929 noch M. 8500 Altbesitz u. M. 4000 Neubesitz in Umlauf. – Die Anl. ist gekündigt zum 1./8. 1926. Rückzahl.betrag Zs. RM. 134.50 für je nom. M. 1000 (Altbesitzer RM. 204.50). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Vorz.-Div., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest. weitere Div. an beide Akt.-Gattungen. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Immobil. u. Einricht. 1 017 890, Kassa, Postscheck u. Vorschüsse 21 005, Waren- u. Material-Vorräte 383 919, Debit. 198 967, Verlust 196 812. – Passiva: A.-K. 553 000, Obl. u. Kredit. 1 076 566, Banken 127 145, R.-F. 55 368, Pens.-F. 5000, unerh. Div. u. Oblig.-Zs. 1515. Sa. RM. 1 818 595. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunk. RM. 1 174 237. – Kredit: Vortrag 3682, Fabrikationsüberschuss 973 741, Verlust 196 812. Sa. RM. 1 174 237. Dividenden 1913–1928: Vorz.-Akt. 6, 6, 6, 6, 6, 6, 8, 6, 20, 52, 0, 6, 10, 0, 0, 0 %; St.-Akt. 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 18, 50, 0, 4, 8, 0, 0, 0 %. Direktion: Konrad Widmann. Aufsichtsrat: Vors. Werner Krumhoff, Berlin; E. Elsässer, Kirchberg-Bern; Bank- Dir. Rich. Hammel, Ludwigshafen; Dr. Fritz Scheuermann, Berlin; vom Betriebsrat: Augustin Weingärtner, Josef Reiser. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Ettlingen: Rhein. Creditbank; Karlsruhe: Darmst. u. Nationalbk., Reichsbk. Gruschwitz Textilwerke, Akt.-Ges. in Neusalz (Oder). Gegründet: 13./12. 1906 mit Wirkung ab 1./4. 1906; eingetr. 28./3. 1907. Gründer s. d. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Von den Werken der off. Handelsges. J. D. Gruschwitz & Söhne, Neusalz (Oder), zu welchen Johann David Gruschwitz am 2./1. 1816 den Grundstein legte, wurde zuerst die Hanfspinnerei in Grünberg i. J. 1906 in eine Aktien-Ges. unter dem Namen „Gruschwitz Textilwerke A.-G.“ Neusalz, umgewandelt. Diese Ges. übernahm im J. 1909 die Zentrale Neusalz (Oder). Zweck: Gegenstand des Unternehm.: Herstell. u. der Vertrieb aller Artikel, welche aus Flachs, Hanf, Ramie, Jute, Baumwolle und ihren Ersatzstoffen bestehen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. erstreckt sich nach Erwerbung der Grundst. der Flachsröste Konstadt G. m. b. H. Konstadt, J. G. Lassmann & Söhne G. mi. b. H. Hernsdorf, Mechanische Bindfadenfabrik G. m. b. H., Memmingen u. Flachsveredlungsanstalt G. m. b. H. Alttschau, nunmehr auf die Orte Neusalz u. Umgegend, Alttschau bei N eusalz, Grünberg (Schles.), Konstadt O.-S., Hernsdorf im Isergebirge, Memmingen (Bayern). Die gesamte Spindelzahl beträgt ca. 50 000; davon entfallen auf die Fabrikation von Baumwollnähfäden 20 000 Stück. Das Hauptwerk in Neusalz (Oder) besteht aus einer Flachsröste, Flachsspinnerei sowie Leinen- u. Baumwollzwirnerei. Der Grundbesitz ist rund 2.6 Millionen am gross u. hat gegen 80 Gebäude. Das Werk in Grünberg besteht aus einer Hanfspinnerei u. Bindfadenfabrik, dessen Grundst. 45 530 qm gross ist. Die Rösten liefern ihre Gesamterzeugung an spinn- fähigem Flachs der Spinnerei des Hauptwerkes Neusalz ab. Die Flachsspinnerei der Zentrale Neusalz deckt einen grossen Teil des Garnbedarfes der Leinenzwirnerei und beliefert ausserdem regelmässig fremde Webereien mit Webgarnen. Die Abteil. Baumwollzwirnerei des Hauptwerkes Neusalz bezieht fertige Garne zur Veredlung als Nähfäden. Eig. Färberei, Bleicherei u. Appretur sowie eigene Buch- u. Buntdruckerei zur Herstell. der erforderl. Ein- schlagpapiere u. Etiketten ebenso eig. Kartonagen- u. Kistenfabrikation sind vorhanden. In Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften, 1929. 178