2834 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. dem Werke Grünberg werden Nähgarne, Bindfäden u. Seilerwaren aus Hanf hergestellt. Die Ges. unterhält im Interesse der Abnehmerkreise mit Firmen ähnl. Branche in Deutschland 20 Verkaufsstellen mit Lager. Für den Neubau von Masch. u. Ausführ. von notwend. Repara- turen werden Werkstätten unterhalten, in denen etwa 150 Handwerker beschäftigt sind. Die Betriebskraft wird je nach Bedarf der Überlandzentrale entnommen oder in eigener Anlage mittels Dampfturbine erzeugt. In sämtl. Betrieben der Ges. werden zurzeit 3400 Beamte u. Arbeiter beschäftigt. Die Ges. besitzt 50 Häuser mit ca. 300 Wohnungen, Bauplätze zu ihrer Erweiterung sind vorhanden. Verbände: Die Ges. gehört u. a. folgenden Verbänden an: Verband Schles. u. Sächsischer Leinenspinner e. V., Breslau, Verband Deutscher Leinen-Nähzwirnfabrikanten, e. V., Neusalz, Verb. Deutscher Baumwoll-Nähfadenfabriken G. m. b. H., Berlin, Vertriebsges. Deutscher Baumwoll-Nähfadenfabriken G. m. b. H., München, Verb. Deutscher Hanfindustrieller G. m. b. H., Berlin. Beteiligungen: Beteiligt ist die Ges. bei folgenden Unternehmen: Textilwerte A.-G., Berlin, Mech. Bindfadenfabrik G. m. b. H., Memmingen, Einheit Vertriebs-Ges. für Zwirne u. Garne aller Art m. b. H., J. G. Lassmann & Söhne, G. m. b. H., Hernsdorf, Holzwaren- fabrik G. m. b. H., Königsberg. 1924 wurde die bisherige landwirtschaftl. Abteil. zur „Gruschwitz Flachsanbau-Förderungs-G. m. b. H.“ ausgebaut, welche den Alleinvertrieb der bekannten Flachssaaten v. Lochow u. Bensing übernommen hat. Mit der Dresdner Nähmaschinenzwirn-Fabrik A.-G. wurde ein Abkommen getroffen, wonach die Dresdner Fabrik ihr Nähmaschinengarnkontingent Zwecks rationellerer Aus- nützung ab 1./7. 1929 von der Gruschwitz Tertilwerke herstellen lässt. Dafür zahlt Gruschwitz an die Dresdner Ges. während der Vertragsdauer eine laufende Entschädigung. Kapital: RM. 13 260 000 in 110 000 St.-Akt. zu RM. 120 u. 10 000 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 6. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 10fach. Stimmrecht in gewiss. Fällen ausgestattet. – Vorkriegskapital: 5 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 300 000, 1909 erhöht auf M. 5 000 000. dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 130 000 000 in 120 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kap.-Bew. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 19./12. 1924 von M. 130 Mill. auf RM. 14 460 000 derart, dass der Nennwert der St.- bzw. Vorz.-Aktien von bisher M. 1000 auf RM. 120 bzw. RM. 6 ermässigt wurde. Lt. G.-V. v. 19./5. 1925 Einziehung von nom. RM. 1 200 000 Verwert. Akt. Hypoth.-Anleihe: I. M. 10 000 000 in 5 % Oblig. v. 17./9. 1920; gesetzl. Aufwert.-Betrag RM. 9.45 für je nom. M. 1000. Zwecks Barablös. gekündigt zum 1./9. 1928. Ablös.-Betrag für je M. 1000 = RM. 8.65 einschl. Zs.; Ablös.-Betrag für Stücke aus Tausch gegen Anleihe v. 1909 = RM. 141.62 für je M. 1000. II. M. 10 000 000 in 5 % Oblig. von 1921; gesetzl. Auf- wertungs-Betrag RM. 3.55 für je nom. M. 1000. III. M. 15 000 000 in 5 % Oblig. v. 1922; gesetzl. Aufwert.-Betrag RM. 1 für je nom. M. 1000. Wegen Barablös. der Anleihen von 1921 u. 1922 wurde die Spruchstelle angerufen. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1924: 1./4.–31./3.). Gen.-Vers.: April-Juli. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 10 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige weitere Rücklagen, 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. aber eine feste Vergüt. von RM. 1000 pro Mitglied u. RM. 2000 für den Vors.), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Kassa u. Sorten 30 767, Wechsel 232 927, Wertp. u. Beteilig. 1 227 657, Aktiv.-Hyp. 22 776, Grundst. u. Geb. 3 946 048, Masch. u. Einricht.3 325 554, Rohstoffe, Material., halbf. u. fertige Waren 11 088 461, Aussenstände 4 185 926, (Bürgschaften 567 500). – Passiva: A.-K. 13 260 000, R.-F. 1 326 000, Teilschuldverschr. 65 298, Rückl. f. Wohlfahrtszwecke 202 100, Rückst. f. noch zu leistende Zahlungen 288 127, Delkr. 100 000, Passiv-Hyp. 1 519 513, Gläubiger 5 735 888, Div. 10 962, Akzepte 609 862, Gewinn 942 267, (Bürgschaften 567 500). Sa. RM. 24 060 019. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 475 671, Gewinn 942 267 (davon: Div. 795 600, Tant. an A.-R. 29 467, Vortrag 117 200). – Kredit: Vortrag 273 326, Rohgewinn (nach Abzug sämtl. Handl.- u. Betriebs-Unk.) 1 144 612. Sa. RM. 1 417 938. Kurs Ende 1922–1928: In Berlin 7000, 5.6, 9.5, 39.25, 86, 109.25, 86 %; in Breslau 6400, 6.5, 9.25, 39, 85.50, 109, 82 %. Sämtl. St.-A. an der Berliner Börse zugelassen. Dividenden: 1912/13–1922/23: 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 15, 30, 140 % (oder auf 75 Gewinnanteil-Scheine eine 5 Dollarschatzanweis.). 1923/24: RM. 2 je St.-Akt. 1924–1928: 8, 0, 5, 7, 6 %. „ A. Doherr-Gruschwitz, Nik. Geister, Karl Gerstenberg, Stellv. Fritz Lorenz. Neusalz. Aufsichtsrat: Vors. Landesältester Eberhard von Kessel, Zeisdorf; Stellv. Bank-Dir. Carl Michalowsky, Berlin; Bankier Dr. Carl Beheim-Schwarzbach, Bank.Dir. Dr. Egon von Rieben, Berlin; Geh. Komm.-Rat Herm. Rinkel, Landeshut; Gen.-Dir. a. D. Dr. Karl Janson, Neusalz a. d. Oder; Bankier Franz Koenigs, Amsterdam; vom Betriebsrat: Richard John, Paul Jäschke. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Darmstädter u. Nationalbk. u. deren Fil., Deutsche Bank u. deren Fil.; Neusalz (O.): Meyerotto & Co.