Chemische Industrie. 2921 Mineralöl- und Asphaltwerke Aktiengesellschaft, Berlin C, An der Stechbahn 3/4. Gegründet: 5./8. 1922; eingetr. 31./10. 1922. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1923/24. Die Firma lautete bis 23./5. 1927: Deutsch-Rumänische Petroleum-Akt.-Ges. – Fabrikations- stätten: Berlin-Rummelsburg, Hamburg, Ostermoor, Offenbach. – Zweigniederlassungen: Hamburg, Frankfurt a. M., Köln, Ostermoor. — Verkaufsniederlagen u. Ortsvertreter an allen grösseren Plätzen. Zweck: Einfuhr u. Herstell. sämtl. Mineralöle u. Teerprodukte, deren Verarbeit. sowie der Handel mit diesen u. der Abschluss aller hiermit zus.hängenden Geschäfte. Erzeugung: Mineralöle, Fette, Betriebsstoffe, Teerprodukte, Bitumen. –— Import: Rohöle, Benzin. Besitztum: In Bln.-Lichtenberg besitzt die Ges. eine unterirdische, feuersichere Tankanlage mit einem Fassungsraum von ca. 3000 cbm, sowie massive Lagergebäude und eine Fabri- kationsanlage. Der gesamte Grundbesitz beträgt 180 000 qm, davon in Lichtenberg 11 257 qm, mit 2250 qm bebauter Fläche. Anfang 1927 Erwerb der Mehrheit der Anteile der Teer- u. Bitumenfabrik G. m. b. H., Offenbach a. M. 1927/28 wurde im Hamburger Freihafen eine Mineralöl-Raffinerie mit Tankraum für etwa 8000 t gepachtet u. auch das Büro der Hamburger Zweigniederlassung nach dieser Fabrik verlegt. Der Pachtvertrag ist auf fünf Jahre abgeschlossen, innerhalb welcher Zeit die Ges. ein Vorverkaufsrecht ausüben kann. Über- nahme der grossen Tankanlage Ostermoor am Nord-Ostsee-Kanal. Diese Tankanlage fasst 80 000 t u. ist mit ausreichenden Leitungen, Gleisanlagen u. sonstigen Einrichtungen ver- sehen. Gleichzeitig wurde mit der Errichtung einer umfangreichen Destillationsanlage an dieser Stelle begonnen. Z. Zt. ist die Ges. mit dem Bau einer umfangreichen Mineralöl- destillation u. Raffinerie in Südfrankreich in Berre bei Marseille beschäftigt. – Vorhanden sind Kesselwagen u. ein Fasspark von 60 000. – Angestellte u. Arbeiter 80 bzw. 200. Tochtergesellschaften: Deutsche Kunstharzfabrik G. m. b. H., Teerprodukten- und Bitumenfabrik G. m. b. H., Ölwerke Hugo Kantorowicz G. m. b. H., Betriebsstoffges. Maingau Kapital: RM. 2 000 000 in 1500 Akt. zu RM. 20, 1500 Akt. zu RM. 100 u. 1820 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 3 000 000, erhöht bis 1923 auf M. 240 000 000 in 80 000 Akt. zu M. 1000, 6000 zu M. 5000, 3000 zu M. 10 000, 2000 zu M. 20 000 u. 60 zu M. 1 000 000 (über Kapitalbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Umstell. des A.-K. erfolgte lt. G.-V. v. 25./11. 1924 in der Weise, dass unter Berücksicht. der Einzieh. von M. 60 000 000 Akt. der Restbetrag von M. 180 000 000 auf RM. 180 000 in 9000 Akt. zu RM. 20 herabgesetzt wurde; es entfällt somit auf je M. 20 000 bisher. Akt. 1 neue Aktie zu RM. 20. Zwecks Sanierung beschloss die G.-V. v. 20./11. 1925 Herabsetz. des Kap. um RM. 150 000 durch Zus. legung der Aktien im Verh. 6: 1; sodann Erhöh.- um RM. 150 000 in 1500 Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./1. 1926. Lt. G.-V. v. 15./2. 1927 Erhöh. um RM. 820 000 in Akt. zu RM. 1000, zu pari begeben. Die neuen Aktien wurden je zur Hälfte übern. durch-die Chemische Fabrik Freiburg A.-G. u. die Friedrich Minoux G. m. b. H. für Handel u. Industrie. Die G.-V. v. 10./12. 1928 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 1 000 000 auf RM. 2 000 000 durch Ausgabe von 1000 Akt. zu RM. 1000. Die neuen Aktien, die vorerst zu pari mit 25 % Einzahl. ausgegeben werden, werden von den bisher. Grossaktionären der Chemische Fabrik Freiburg u. der Friedr. Minoux G. m. b. H. für Handel u. Industrie zu je 50 % übernommen. Die Kap.-Erhöh. ist zur Finanzierung der gestiegenen Umsätze bestimmt. Im besonderen wird auf einen grossen Bau in Südfrankreich verwiesen, der gemeinsam mit einer französischen Firma durchgeführt wird. Grossaktionäre: Das A.-K. der Ges. befindet sich je zur Hälfte im Besitz der Friedrich Minoux G. m. b. H. für Handel u. Industrie u. der Chemischen Fabrik Freiburg i. Br. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. (bis 1926: Kalenderj.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % A.-K., etwaige vom A.-R. beantragte bes. Rückl., bis 5 % Div., dann 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer von der G.-V. jeweils fest- zusetzenden festen Vergüt.), Rest als Div. oder Vortrag auf neue Rechnung. Bilanz am 30. Juni 1928: Aktiva: Kassa u. Bankguth. 49 821, Debit. 2 918 623, Waren 785 209, Transportmittel u. Fastagen 150 000, Mobil. 24 800, Tankanlage u. Masch. 415 200, Grundst. u. Geb. 489 000, Beteil. 402 501. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. 4 079 918, Rückstell. auf Debit. 10 000, Gewinn 145 236. Sa. RM. 5 235 155. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 79 659, Reingewinn inkl. Vortrag 145 236. – Kredit: Vortrag 15 540, Betriebsüberschuss 209 355. Sa. RM. 224 895. Dividenden: 1922/23: 200 %. Diese wurden in 0.2 kg Benzin in natura gewährt oder in dem entsprechenden Gegenwert gezahlt. 1./7.–31./12. 1923: 0 %. 1924 –1926: 0, 0, 0 %. 1927 (½ Jahr): 0 %. 1927/28: 10 %. Direktion: Wilh. Bove, Hans Karfunkel; Stellv. Albert Behrens, Hermann Fleischhauer. Prokuristen: Ernst Bosch, Franz Rumpel, Jacques Findler. Aufsichtsrat: Friedrich Minoux, B.-Wannsee; Dir. Heinrich Lerch, Berlin; Dr. Michael Melamid, B.-Zehlendorf; Bankier Otto Ernst Lubitz, Berlin; Rechtsanw. Dr. Richard Schreiber-Gastell, Mainz.