Chemische Industrie. 2927 bei München, sowie die chemischen Fabriken der „Silesia“, Verein chemischer Fabriken in Ida- und Marienhütte bei Saarau u. Dittersbach. Zweck: Aufsuchung, Gewinnung, Verarbeitung u. jede Art der Verwertung von Erdöl, anderen Bodenschätzen u. Naturkräften, Herstell. von chemischen Produkten jeder Art, insbes. Teerprodukte, Erzeugung künstl. Kohle, insbes. von Kohleelektroden u. Kohlestiften, Handel mit den vorbezeichneten Produkten u. Fabrikaten u. deren Rohstoffen sowie Betrieb eines Holzimprägnierungsgeschäfts im weitesten Umfange wie auch der Betrieb u. die Finanzierung von hiermit unmittelbar u. mittelbar zus.hängenden Geschäften aller Art einschl. der Beteil. an fremden Unternehm. u. des Abschlusses von Interessengemeinschafts- verträgen sowie die Errichtung von Zweigniederlass. an allen Orten des In- u. Auslandes. Die Ges. betreibt: 1. die Herstellung von Steinkohlenteerprodukten, hauptsächlich von Pech für die Brikettfabrikation der Kohlenzechen, von Teeröl für Imprägnierzwecke, von Benzol, Naphthalin u. Anthrazen usw. für Farbenfabriken, von Schmierölen, Treiböl für Dieselmotoren, Heizölen, farb. Karbolineum u. Schwarzdruckfarben, Teer für Strassen- bauzwecke u. Pechkoks für Elektroden; 2. das Imprägnieren von Hölzern aller Art, insbes. von Eisenbahnschwellen, Telegraphenstangen, Leitungsmasten u. Wasserbauhölzern öffentl. u. Privatbetriebe; 3. die Gewinn. von Flussspat, den Verkauf dieses Minerals, die Ver- arbeit. desselben auf Flusssäure u. Fluoride, die vorwiegend in der Aluminium-, Emaille- u. Imprägnierungs-Industrie Verwendung finden; 4. die Erzeug. von Mineralsäuren, von Salzen der anorganischen Schwerchemie, Superphosphat u. Mischdünger, Mineralfarben, Lithopone u. Buntfarben sowie die Herstell. von Nitro- u. Amido-Verbindungen. Die Erzeug. ge- schieht in den Fabriken der Silesia, Verein Chemischer Fabriken. Besitztum: Die Hauptanlagen der Ges. sind: 1. Teerproduktenfabrik in Rauxel bei Dortmund, eingerichtet für die Verarbeitung von 200 000 t Teer per Jahr, im Zentrum der teerproduzierenden Kohlenzechen am Dortmund-Ems-Kanal u. an der Dortmund- Kölner-Eisenbahnstrecke gelegen. Das Grundstück in Rauxel hat eine Grösse von 31 ha 89 a 86 qm. –, 2. Die Teerproduktenfabriken in Erkner, Niederau u. Mochbern mit einer Leistungsfähigkeit von 100 000 t jährlich, die einen Flächeninhalt von insgesamt 33 ha 31 a 68 qm umfassen. Alle diese Anlagen sind mit Gleisanschluss versehen, die Fabrik Erkner liegt ausserdem an der Wasserstrasse nach Berlin. – 3. Die Imprägnierwerke in Buchholz Kr. Harburg, Cüstrin-N., Elsfleth in Oldenbg., Finkenheerd, Frankfurt a. O., Gelsenkirchen, Gotha, Hanau, i. Ostfr., Liebenwalde Fin. Kan., Öhlau, Rendsburg, Stendal, Stürzelberg b. Düsseldorf, Swinemünde u. Warnemünde mit einer jährl. Leistungs- fähigkeit von zusammen 1 000 000 cbm Hölzer aller Art. Von diesen ist das Werk Warne- münde auf gepachtetem Gelände die übrigen sind auf eig. Grundst. errichtet. Die Grundst. umfassen insges. eine Fläche von 146 ha 88 a 58 qm. Alle Imprägnierwerke der Ges. sind mit Gleisanschl. versehen u. die meisten liegen unmittelbar an oder in der Nähe von schiffbaren Gewässern. – 4. Das Flussspatbergwerk „Herzogschacht' in der Gemarkung Lindenberg, Kr. Ballenstedt, die chem. Fabriken Fluor b. Siptenfelde im Harz u. Dohna b. Dresden. Das Flussspatbergwerk wird auf einem noch für lange Jahre gepachteten Gelände betrieben u. fördert 8–10 000 t jährlich. Die chem. Fabrik Fluor befindet sich auf eigenem mit Gleisanschluss versehenen an der Nebenbahn Gernrode –Nordhausen gelegenen Gelände von 3 ha 29 a 55 qm. Die Fabrik in Dohna hat einen Flächeninhalt von insges. 5 ha 38 a 36 qm u. eigenen Gleisanschluss. Die jährliche Leistungsfähigkeit der chemischen Fabriken beträgt insges. 7000 t Flusssäure. – 5. Ausserdem betreibt die Ges. auf Grund von Betriebsverträgen die Anlagen der nachstehenden beiden Tochter-Ges.: a) Chem. Fabrik Weyl A.-G mit Teerproduktenfabriken in Waldhof bei Mannheim, Duisburg-Wanheimerort u. Pasing b. München mit einer Verarbeitungsmöglich- keit von etwa 130 000 t jährlich. Die Gründstücke der Fabriken haben einen Flächeninhalt von insges. 27 ha 1 a 4 qm. Die Anlagen sind mit Gleisanschluss versehen. Die Fabrik Waldhof liegt am Rhein, die Fabrik Duisburg ist durch einen Stichkanal mit dem Rhein verbunden; b) Silesia, Verein chemischer Fabriken, mit Fabriken in Ida- u. Marienhütte bei Saarau u. Dittersbach. Die Anlagen der Silesia umfassen einen Flächeninhalt von 92 ha 78 a 9 qm. Die Anlagen der Silesia sind mit Gleisanschluss versehen. In der Verwalt. der Ges. u. in den von ihr betriebenen Fabriken wurden Ende 1928 2670 Arb. u. 730 Angestellte beschäftigt. Beteiligungen: Die Ges. besitzt in der Hauptsache folgende Beteiligungen: Rund RM. 13 000 000 Akt. der Deutschen Petroleum-A.-G. in Berlin, nahezu die Gesamtheit des RM. 1 485 600 betragenden A.-K. der Chem. Fabrik Weyl A. G. in Frankfurt a. M. u. die überwiegende Mehrheit des A.-K. von RM. 2 256 000 der Silesia, Verein chem. Fabriken in Ida- u. Marienhütte bei Saarau, die ungefähre Hälfte des A.-K. von RM. 7 600 000 der Vereinigten Dachpappenfabriken A.-G, Beteil. an der Siemens-Planiawerke A.-G. für Kohlefabrikate Berlin, ferner eine Beteilig. an der Niederschles. Bergbau A.-G., Waldenburg i. Schles. Ferner be- sitzt die Ges. nahezu ein Fünftel der Kuxe der Gewerkschaft der Neuroder Kohlen- u. Tonwerke in Neurode, sowie grössere Beteilig. (von 19.3 bis 56.05 %) an folgenden Ges.: Jura-Ölschiefer-Werke A.-G. in Stuttgart (A.-K. RM. 3 000 000), A. F. Malchow A.-G. in Stassfurt-Leopoldshall (A.-K. RM. 1 000 000), Stettiner u. Pappenfabrik A.-G. in Stettin (A.-K. RM. 1 206 000), Max Elb A.-G. in Dresden (A.-K. 800 000), Bakelite G. m. b. H. Berlin (Kap. RM. 1 100 000), die übrigen Beteilig. verteilen sich auf eine grössere Zahl von Ges. m. b. H., Komm.-Ges. u. Ges. bürgerl. Rechts. ―§―――‚―― ――― ――― ―