2928 Chemische Industrie. Verkaufssyndikate: Die wichtigsten Syndikatsbeteiligungen sind: Verkaufsvereinigung für Teererzeugnisse G. m b. H. in Essen-Ruhr, die die Produkte der Rhein.-Westfäl. Stein- kohlenteerdestillationen vertreibt, Teerprodukten-Vereinigung des Ostens G. m. b. H. in Berlin für den Vertrieb der östlichen Steinkohlenteerdestillationen, Nebenproduktenvertrieb G. m. b. H. in Frankfurt a. M. für den Vertrieb von Steinkohlenteerprodukten in Süddeutschland. Entwicklung: 1916 fand die Anglieder. der Planiawerke A.-G. in Ratibor statt. 1920 erfolgte im Wege der Fusion die Übernahme der Hoettger Waldthausen A.-G. in Berlin. Im gleichen Jahr wurde der grösste Teil des A.-K. der „Silesia“, Verein chem. Fabriken zu Ida- u. Marienhütte, erworben. 1923 war eine Fusion mit der Deutschen Petroleum-A.-G. geplant, die aber steuer- licher Hindernisse wegen fallen gelassen wurde; dagegen fand der Interessengemeinschafts- vertrag zwischen den beiden Ges. die Genehmig. der G.-V. v. 12./4. 1923. Die Vorst.-Mitgl. der Rütgerswerke A.-G. traten in den Vorstand der Deutschen Petroleum-A.-G. u. umgekehrt, ebenso verhält es sich mit den Mitgliedern des A.-R. Lt. G.-V. v. 28./1. 1925 fand ein Aktien-Umtausch derart statt, dass die Aktien der Deutschen Petroleum-A.-G. in solche der Rütgers-Ges. im Verh. von 1: 1 getauscht wurden. Nach Durchführ. des Umtausches, von dem fast 90 % Deutsche Petroleum-A.-G.-Aktionäre Gebrauch machten, wurde in der G.-V. v. 30./9. 1925 der Interessengemeinschaftsvertrag mit der Deutschen Petroleum- A.-G. aufgehoben. Des weiteren wurde zwischen der Rütgerswerke A.-G., der Deutschen Petroleum-A.-G. und der Deutschen Erdöl-A.-G. ein Abkommen getroffen, durch das die deutschen, Olinteressen der drei Ges. in der Deutschen Petroleum-A.-G. zus. gefasst u. die beiden anderen Ges. massgebend u. unter Vereinbarung paritätischer Verwaltung an der Deutschen Petroleum-A.-G. unter gleichzeitiger Erhöhung von deren Kapital von RM. 24 000 000 auf RM. 35 000 000 beteiligt wurden. Zu diesem Zwecke überliess die Rüt- gerswerke-A.-G. an die Deutsche Petroleum-A.-G. ihre Beteiligungen bei der A.-G. Ver- einigte Chemische Fabriken Ottensen-Brandenburg vorm. Frank in Brandenburg a. H., bei der „Danubia“ A.-G. für Mineralölindustrie in Regensburg u. bei der Obershagener Erdöl- werke G. m. b. H. in Hänigsen u. übernahm von der Deutschen Petroleum-A.-G. deren sämtliche nicht auf das CIlgeschäft bezüglichen Beteiligungen, darunter den grössten Teil des A.-K. der Bayerischen Braunkohlen-Industrie-A.-G in Schwandorf (Oberpfalz) mit den zu ihrem Konzern gehörigen Beteiligungen, wie Bahngesellschaft m. b. H. in Wackers- dorf, Bayerisches Kohlenkontor G. m. b. H. in Nürnberg u. a., nahezu / der Kune des Steinkohlenbergwerks von Kulmiz in Waldenburg i. Schl., fast das ganze A.-K. der Haus- bau- u. Grundstücksverkehrs A.-G., der Besitzerin des Bürohauses der Rütgerswerke-A.-G. in Charlottenburg, Hardenbergstr. 43, ferner Beteilig. an der Kursächsischen Braunkohlen- Gas- u. Kraft-G. m. b. H. in Lützkendorf, an der Jura-Olschiefer-Werke A.-G. in Stuttgart, der Fuldaer Wachswerke Eickenscheidt A.-G. in Fulda u. einer Reihe von kleineren Ges., Syndikaten usw. – Die Deutsche Erdöl-A.-G. brachte in die Deutsche Petroleum-A.-G. ihre gesamten europäischen Erdöl-Produktions-, Verfeinerungs- u. Handelsunternehmungen ein. Der finanzielle Ausgleich wurde dadurch herbeigeführt, dass die Rütgerswerke-A.-G. einen Teil ihrer Aktien der Deutschen Petroleum-A.-G. an die Deutsche Petroleum-A.-G. über- liess, die diese Aktien u. die durch die Kapitalerhöhung neu geschaffenen RM. 11 000 000 Aktien an die Deutsche Erdöl-A.-G. weitergab. – Neben den Verhandlungen mit der Deut- schen Erdöl-A.-G. wurden die durch die D. P. A. G. vor Jahren eingeleiteten Verhandl. mit der Anglo Persian Oil Company zu Ende geführt, wonach sich die Anglo Persian Oil Company an den Verkaufsges. der D. P. A. G. beteiligt u. diesen einen wesentlichen Teil ihres Bedarfes an Petroleumprodukten zuführt. Mit Wirk. vom 1./1. 1927 ab wurden die Interessen auf dem Gebiete der Dachpappenindustrie mit denjenigen der Kokswerke u. Chemische Fabriken A.-G., Berlin, in der ,Vereinigte Dachpappen-Fabriken A.-G.“ unter paritätischer Einfluss- nahme auf diese Ges. zus. gefasst. Um den der Rationalisierung dienenden Zus.schluss zu ermöglichen, erwarb die Ges. teils 1926, teils 1927, nahezu sämtl. Anteile der 11 Ges., die in die Vereinigte Dachpappen-Fabriken A.-G. eingebracht wurden. Das gesamte Kap. dieser Ges. von nom. RM. 7 600 000 ist bis auf wenige ausstehende Aktien zu gleichen Teilen im Besitz der Gruppen der Rütgerswerke u. der Kokswerke u. Chemische Fabriken A.-G. 1927 Verkauf der Akt. der Rhenania-Kunheim A.-G. u. der Aktienmajorität der Bayerischen Braunkohlen-Industrie A.-G. Die Ges. beteiligte sich an der Niederschlesischen Bergbau A.-G., in die von den Rütgerswerken der Bergwerksbesitz der Gewerkschaften von Kulmitz u. Cons. Abendröte eingebracht wurde. Im Jahre 1928 gemeinsam mit der Siemens & Halske A.-G., Gründung einer Ges. – der Siemens-Planiawerke A.-G. für Kohlefabrikate, Berlin-Lichtenberg –, in die im Interesse weiterer Rationalisierung beider Ges. ihre auf dem Gebiet der Herstell. von Kohlefabrikaten tätigen, in Ratibor (Planiawerk), Lichten- berg bei Berlin u. Meitingen in Bayern gelegenen Betriebe eingebracht wurden. Die Ges. ist mit einem Kap. von RM. 18 000 000 gegründet worden, an dem beide Mutterfirmen in gleicher Höhe beteiligt waren. Nach durchgeführter Gründung wurde ein Teil der von den Rütgerswerken übern. Akt. seitens der Siemens & Halske A.-G. erworben. Kapital: RM. 80 000 000 in 32 000 St.-Akt. zu RM. 1000, 400 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 80 000 Nam.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 22 500 000. Urspr. A.-K. M. 5 000 000 erhöht bis 1912 auf M. 22 500 000, dann erhöht von 1916 bis 1923 auf M. 400 000 000 in 200 000 St.-Akt. zu M. 1000, 20 000 St.-Akt. zu M. 5000 u. 20 000 Vorz.-Akt. zu M. 5000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.- ――――‚‚‚‚‚――§―――――――