2936 Chemische Industrie. Zweck: Herstellung und Vertrieb aller Arten von Farben, Lacken und chemischen Produkten, insbesondere Übernahme und Fortführung der bisher von der Firma S. H. Cohn CEnhaber: Arthur und Heinrich Zoellner) mit dem Sitze in Neukölln betriebenen Farben- und Lackfabrik und ihrer Zweigniederlassung Badenburger Mühle bei Giessen. Erzeugnisse: Farben, Lacke u. Lackfarben, Erdfarben, chemische Farben, Fussboden- farben, Gummifarben, Zementfarben, Tokiol-Lacke, Protol-Nitro-Zellulose-Lacke, Lack für sämtl. Verwendungszwecke. — Wort- u. Warenzeichen: Tokiol, Vernin, Wörlitzer Cohn, Protol, Durolith, Wörlitzer Zoellner. Grundbesitz: ca. 40 000 qm. Das Werk hat Gleisanschluss. – Angestellte u. Arbeiter ca. 120 bzw. 300. Kapital: RM. 1 200 000 in 10 000 Akt. zu RM. 120. Urspr.-M. 10 000 000 in 10 000 Akt. à M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Die G.-V. v. 10./12. 1924 beschloss Umstell. von M. 10 Mill. auf RM. 1 200 000 in 10 000 Akt. zu RM. 120. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. 270 000, Geb. 550 000, Masch. 125 000, Gleis- anlage 1, Inv. 1, Fuhrpark 1, Eff. 14 743, Kassa 5367, Wechsel 26 919, Bankguth. 18 880, Debit. 951 803, Warenbestände 643 548. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Bau- reserve-F. 75 000, Hyp. 37 500, Kredit. 1 034 908, Gewinn 138 858. Sa. RMI. 2 606 267. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 819 057, Abschr. 60 977, Gewinn 138 858. – Kredit: Gewinnvortrag 42 754, Zs. 14 315, Waren 1 961 822. Sa. RM. 2 018 892. Dividenden 1921–1928: 15, 400, 0, 0, 8, 8, 8, 8 %. Direktion: Arthur Zoellner, Wilh. Zoellner. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Jakob Goldschmidt, Berlin; Stellv. Oberbaurat Franz Jahnke, B.-Wilmersdorf; Ing. Paul Jacobsohn, B. Wilmersdorf; Dr. Wilhelm Schneider. Zahlstelle: Ges. -Kasse. Bankverbindungen: Reichsbank, Berlin-Neukölln: Dmns . u. Nationalbank, Berlin-Neukölln, Richardstr. 118. Postscheckkonto: Berlin 3865. =―Ö F 2, Neukölln 3511. £ Tinkturen Berlin. Code: Rud. Mosse, A. B. C. Deutsche Solvay-Werke, Actien-Gesellschaft in Bernburg, Köthensche Str. 1. Gegründet: 22./8. 1885 zunächst auf 50 Jahre; eingetr. 17./9. 1885. Zweck: Fabrikation von Natron-, Kali- u. Chromsalzen; Gewinnung, Verarbeitung u. Ver- trieb der zur Fabrikation genannter chemischer Produkte dienenden Rohstoffe, sowie der aus obiger Fabrikation sich ergebenden Rückstände, und zwar selbst dann, wenn die Ges. diese Fabrikation nicht selbst betreibt; Betrieb von Kali-, Steinsalz-, Braunkohlen- u. Stein- kohlen-Bergwerken. Besitztum: Die Ges. betreibt folgende Fabriken u. Bergwerke in Anhalt, Preussen, Baden, Hamburg: Anhalt: Bernburg: Sodafabriken (Ammoniaksoda, Kristallsoda, Ammoniakprodukte, gewöhnl. u. pharmazeut. Bikarbonat), Aetznatronfabrik, Salinen, Kalksteinbrüche für eigenen Bedarf, verbunden mit der Sodafabrik durch eine ca. 1,5 km lange Drahtseilbahn, auch Zementfabrik. – Osternjenburg: Elektrolytische Fabrik für Atzalkalien, Chlorkalk, Chlor- produkte u. Wasserstoff (Atznatron-Fabrik Ende 1928 stillgelegt); Fabrik f. kaustische Soda; Braunkohlenbergwerke mit 2 getrennten Schachtanlagen. Dampfziegelei. Ausgedehnte Arb.- Kolonie. – Roschwitz: Kali- u. Steinsalzbergwerke mit zwei getrennten Schächten (Kainit, Karnallit, Sylvinit u. Steinsalz), Chlorkaliumfabrik (Chlorkalium, schwefels. Kali, konzentrierte Düngesalze, Magnesia, Salzsäure, Brom u. Bromprodukte); Arb.-Kolonie. – Plömnitz: Sole- bergwerk mit 2 Schächten. Das Solebergwerk Plömnitz ist durch 4 Sole-Leitungen von je ca. 9 km Länge mit den Sodafabriken in Bernburg verbunden. – Die Ges. besitzt in Anhalt: 7 Grubenfelder auf Kalisalze u. Steinsalz bezw. Sole mit insgesamt 14 Mill. qm Flächeninhalt; hiervon ist ein Solefeld noch unverritzt, von den 5 konsolidierten Grubenfeldern auf Kali- u. Steinsalz in Grösse von 10 Mill. qm ist etwa ein Elftel der Fläche in Abbau genommen, aber erst teilweise verhauen; ausserdem 38 Grubenfelder auf Braunkohle mit insgesamt ca. 44 Mill. qm Flächen inhalt, davon 8 Felder mit ca. 3 900 000 am in Abbau, der Rest unverritzt. Der Grundbesitz in Anhalt beträgt 578 ha. Die Ges. plant eine Erweiterung ihrer Sodafabrik. Die Leistungsfähigkeit soll von 1000 auf 1500 t kalzinierter Soda erhöht werden. Die Ges. sucht dafür die Konzession nach. Preussen: Peissen (Saalekreis): Kali- u. Steinsalzbergwerk mit einer Schachtanlage; ein Grubenfeld auf Kali- und Steinsalz mit ca. 2 Mill. qam Flächeninhalt zum Abbau auf- geschlossen, das zweite auf Steinsalz mit gleichem Flächeninhalt unverritzt. – Micheln (Kreis Calbe a. Saale): Braunkohlenbergwerk mit 2 Schächten. Brikettfabrik für 6 Pressen; davon z. Z. 2 Pressen installiert. 8 Grubenfelder mit insgesamt ca. 28 Mill. qm Flächenin- halt, davon 1 Grubenfeld mit ca. 1 Mill. qm im Abbau, der Rest unverritzt. – Mennewitz (Kreis Kalbe a. Saale): Braunkohlenwerk mit 2 Schächten. – Rheinberg (Rheinprovinz): Sodafabrik (Ammoniaksoda, Kristallsoda, Ammoniakprodukte), Saline. Bahnanschluss zum Rhein u. Werftanlage daselbst. Dampfziegelei. Arb.-Kolonie. — Würselen bei Aachen (Sodafabrik). – Borth b. Wesel (Rheinprov.): Doppelschachtanlage im Abteufen be- griffen, zur Gewinn. von Kalisalzen, Steinsalz u. Steinkohle. –— Wallach bei Wesel: Schachtanlage zur Gewinnung von Kalisalzen, Steinsalz, Sole u. Steinkohle, im Abteufen