Chemische Industrie. 2961 u. Siegen im Osten u. von Duisburg rheinaufwärts. Die letzten Leitungen sollen vorerst bis Köln durchgeführt werden. Zu den ersten bereits abgeschlossenen Gaslieferungsverträgen kam 1928 eine grössere Anzahl neuer Verträge mit Industrieunternehmen, Gasversorgungs- gesellschatten u. Städten hinzu u. a. ein Vertrag mit der Stadt Hannover über die Lieferung des gesamten Gasbedarfs dieser Stadt. Abgeschlossen wurden u. a. langfristige Gasliefer- verträge mit der Westfälischen Ferngas-A.-G. u. den Vereinigten Gaswerken Westfalen G. m. b. H. Diesen beiden rein kommunalen Unternehmen wurde das ausschliessliche Recht zur Belieferung ihrer Versorgungsgebiete eingeräumt Am 1./4. 1928 vollzog sich die Über- nahme des Gasnetzes des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes. Zur Zeit werden 41 Gemeinden, vornehmlich im Bergischen Lande, u. eine Anzahl industrieller Abnehmer aus diesem Netz beliefert. – Im Jahre 1928 wurden im Rahmen des Bauprogramms folgende Leitungen neu verlegt: Gelsenkirchen–Oberhausen–Duisburg–Huckingen, Dortmund — SchwerteLemathe–Altena— Werdohl–Plettenberg, Zeche Consolidation, Gelsenkirchen: Glas u. Spiegelmanufaktur, Gelsenkirchen-Schalke; Zeche Concordia, Oberhausen: A.-G. flür Steinkohleverflüssigung u. Steinkohleveredelung, Duisburg Meiderich. Vorbereitet wurde ferner der Bau der Leitungen Plettenberg–Siegen, Hamm– Hannover, Huckingen–Düssel- dorf u. Moers–Uerdingen–Krefeld, sowie einiger kleinerer Spezialleitungen. die –— jeden- falls zum grössten Teil – noch im laufenden Jahre fertiggestellt werden sollen. Nach Durchführung des jetzigen Bauprogrammes wird die Ges. ein Leitungsnetz von ca. 800 km besitzen, dass sich von Köln über den Ruhrbezirk bis Hannover erstreckt. – Zur Zeit beträgt die arbeitstagliche Gasabgabe 1.2 Millionen cbm. Beteiligungen: Auf dem Gebiet der Fernheizung hat sich die Ges. gemeinsam mit der Stadt Bochum an der Fernheizungsgesellschaft Bochum-Ehrenfeld G. m. b. H. in Bochum beteiligt. Ferner nahm die Ges. Interesse an der ,Indugas“, Industrie- u. Gasofenbau G. m. b. H. in Essen u. an der Leitungsbau G. m. b. H. in Essen. Ausserdem beteiligte sich die Ges. mit RM. 500 000 an der von den Zechen des Ruhrreviers gegründeten A.-G. für Steinkohleveredelung u. Steinkohleverflüssigung in Duisburg-Meiderich. Die sämtl. genannten Unternehmungen stehen noch im Anfangsstadium. Kapital: RM. 25 000 000 in 5000 Nam.-Akt. zu RM. 100 u. 24 500 Nam.-Akt. zu RM. 1000. Urspr. RM. 162 900 in 1629 Nam.-Akt. zu RM. 100, übern. von den Gründern zu pari. Die a. o. G.-V. v. 25./11. 1926 beschloss Erhöh. des A.-K. um einen Betrag bis zu RM. 24 837 100 durch Ausgabe von 24 500 Aktien zu je RM. 1000 u. 3371 Aktien zu je RM. 100 auf RM. 25 000 000; ausgegeben zu 100 %. Grossaktionäre: Vereinigte Stahlwerke A.-G., Harpener Bergbau A.-G., Rheinisch-Westf. Elektrizitätswerk A.-G., Rhein. Stahlwerke A.-G., Bergwerks Aktiengesellschaft Reckling- hausen, Bergwerksgesellschaft Hibernia, Fried. Krupp A.-G., Essener Steinkohlenbergwerke A.-G., Gutehoffnungshütte Oberhausen A.-G., Mannesmannröhren-Werke A.-G., Gewerkschaft Mathias Stinnes u. Köln-Neussener Bergwerksverein. 6½ % Anleihe vom 1./10. 1928. Serie A: Doll. 12 000 000: Stücke zu Doll. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. – Tilg.: Von 1934 ab mittelst eines Tilg.-F. durch halbjährl. Auslos. zu pari bis 1./10. 1953. Die Ges. ist berechtigt, die Anleihe ganz oder teilweise, letzteres durch Auslos., zu jedem Zinstermin mit 30 täg. Frist zu kündigen u. zwar bis 1./10. 1933 einschl. zu 102 %, vom 1./4. 1934 bis 1./10 1938 zu 101.50 %, vom 1./4. 1939 bis 1./10. 1943 zu 101 %, vom 1./4. 1944 bis 1./10. 1948 je 100.50 % u. vom 1./4. 1949 ab zu 100 %. – Sicherheit: Die Bonds stellen eine direkte Verbindlichkeit der Ges. dar u. sind durch Übereignung des gesamten Röhrennetzes an den deutschen Treuhänder, die Deutsche Kreditsicherung A.-G., Berlin, gesichert; ferner sind für den Fall des Verzuges mit 92 % der Gründergesellschaften besondere Abkommen getroffen worden. – Zahlstellen: New York: Dillon, Read & Co.; Stockholm: Skandinaviska Kreditaktiebolaget, Stockholms Enskilda Bank. – Zahlung von Kapital u. Zinsen trei von allen gegenwärtigen u. künftigen deutschen Steuern u. Abgaben in New York in Doll., in Stockholm zum Kaufpreis für Doll. –— Von der Anleihe wurden in Amerika am 8./11. 1928: Doll. 11 000 000 zu 94 % von Dillon, Read & Co., Halsey Stuart & Co., International Acceptance Bank u J. Henry Schroder Banking Corporation u. in Schweden Doll. 1 000 000 zu 94 % von der Skandinaviska Kreditaktiebolaget u. Stock- holms Enskilda Bank aufgelegt; Dollar 600 000 wurden in England u. in der Schweiz unter der Hand placiert. – Kurs Ende 1928: In New York: 94 %; in Amsterdam: 93¾ %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Nicht eingef. A.-K. 5 886 725, Grundst. 62 438, Rohrnetz u Leitungen im Bau 26 040 591, Betriebs- u. Messgeräte, Einricht. 303 220, Wertp. u. Beteil. 879 500, Aussenst. 1 290 554, Disagio u. Anl.-Unk. 5 552 026, Darlehn u. Treuhand- Fonds der Dollar-Anl. 37 063 329, Kassa u. Bankguth. 2 511 945, (Bürgschaften 835 000), Verlust 1 956 794. – Passiva: Aktienkapital 25 000 000, Dollar-Anl. ($ 12 000 000) 50 400 000, langfr. Verpflicht. 2 530 000, versch. Gläubiger 3 407 659, Rückst. 209 466, (Bürgschaften 835 000). Sa. RM. 81 547 125. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag aus 1927 750 776, Steuern 736 847, Unk. emschl. Unterhalt. des Leitungsnetzes 1 128 905, Abschr. u. Rückst. 609 803. – Kredit: Überschuss aus dem Gasgeschäft nach Abzug der Gaseinkaufskosten 1 143 838, Zinsüberschuss 125 700, Verlust 1 956 794. Sa. RM. 3 226 333. Dividenden 1926–1928: 0 %. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1929. 186