Chemische Industrie. 2985 Direktion: Simon Stern, Theodor Stern. Aufsichtsrat: Vors. Emanuel Stern, Stellv. Max Stern, Hermann von Clef, Hugo Hesdörffer, Max Stern jr. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Postscheckkonto: Frankfurt a. M. Nr. 10 604. ― 254/5. % Lackfabrik. Act.-Ges. für chem. Industrie in Gelsenkirchen-Schalke i. W. (Börsenname: Chem. Ind. Gelsenk.) Gegründet: 25./1. 1872, eingetr. 30./1. 1872 mit Sitz in Köln; derselbe wurde lt. G.-V. v. 16./10. 1876 nach Schalke verlegt. Zweck: Fabrikation chem. Produkte. Es werden erzeugt: Säuren, Sulfat, Mineralfarben (Lithopone). Besitztum: Die Ges. besitzt eine Arb.-Kolonie mit 90 Familien wohn. Der Grund- besitz der Ges. umfasst: in Gelsenkirchen-Bismarck die Fabrikgrundstücke mit zus. 19 ha 10 a 48 qm, in Gelsenkirchen-Bismarck und Gelsenkirchen-Schalke Grundstücke für die Arb.-Wohnhäuser, Direktions- und Beamtenwohnhäuser, zus. 4 ha 12 a 63 qm. Auf dem Fabrikgrundstück befinden sich z. Z. 2 Betriebsabteil.: die Anlagen zur Herstell. von Produkten der chem. Grossindustrie, bestehend aus einer Schwefelsäure-Anlage mit Bleikammerbetrieb, einer Sulfat- u. Salzsäurefabrik, die Anlagen für Lithopone- u. Glaubersalz-Fabrikation. Eine 3. Betriebsabteilung für Herstellung von Mineralfarben wurde 1914 erbaut. An Betriebsmitteln befinden sich in den Gesamtanlagen: 8 Dampf- kessel mit ca. 900 qm Heizfläche, 6 Dampfmasch. mit ca. 180 PS., 75 Elektromotoren mit ca. 1500 PS., 1 elektr. Zentrale, in welch t der von dem Rhein.-Westf. Elektrizitätswerk z. Z. bezogene Starkstrom transformiert u. sowohl zur Beleucht. wie auch zur Abgabe von Kraft benutzt wird. Dem Verkehr der Fabrik dient eigener Bahnanschluss nach Station Gelsen- kirchen-Schalke, eine nach allen Betriebsstätten verzweigte Gleisanlage im Innern der Fabrik, 2 Rangierlokomotiven u. 60 eigene Eisenbahntransportwagen. Die Gesamtarbeiterzahl beträgt z. Z. ca. 3600, die der Beamten 40. 3 Interessengemeinschaftsvertrag mit der „Sachtleben“ A.-G. für Bergbau u. chemische Industrie in Köln. Die a. o. G.-V. v. 23./2. 1927 genehmigte den mit ,Sachtleben“ A.-G. für Bergbau u. chemische Industrie abzuschliessenden Gemeinschaftsvertrag. Während der Dauer des auf 40 Jahre abgeschlossenen Vertrages wird Sachtleben-das Recht eingeräumt, jederzeit Gelsenkirchen-Schalke im Wege der Verschmelz. aufzunehmen, u. zwar während der ersten 20 Vertragsj. gegen Gewähr. von nom. RM. 400 u. während der letzten 20 Jahre gegen Gewähr. von nom. RM. 300 Sachtleben-Akt. für je nom. RM. 1000 Gelsenkirchen-Schalke-Akt. Während der letzten 10 Vertragsjahre oder f. den Fall, dass der Gemeinschaftsvertrag vorzeitig aufgelöst oder geändert wird, hat jeder Aktionär von Gelsenkirchen-Schalke das Recht, jederzeit von Sachtleben nach deren Wahl für je nom. RM. 1000 Gelsenkirchen-Schalke- Aktien eine Barvergüt. in Höhe des jeweiligen Kurswertes von nom. RM. 300 Sachtleben- Aktien oder RM. 1000 in bar zu verlangen. Für Bezugsrechte, die Sachtleben etwa während der Dauer des Gemeinschaftsvertrages ihren Aktion. gewährt, entschädigt Sachtleben die Gelsenkirchen-Schalke Aktionäre durch Zahlung des Wertes des Teilbezugsrechts, das unter Zugrundeleg. des obenerwähnten Umtauschverhältnisses von nom. RM. 400 bzw. RM. 300 Sachtleben-Akt. auf je nom. RM. 1000 Gelsenkirchen-Schalke-Aktien rechnerisch entfallen würde. Der Schwerpunkt in der Leitung der Gemeinschaft liegt bei der Sacht- leben A.-G., auf die sowohl der jährl. Bilanzgewinn wie ein etwaiger Verlust der Gelsen- kirchen-Schalke A.-G. übertragen wird. Dahingegen hat sich Sachtleben verpflichtet, aus dem sich dann etwa bei ihr ergebenden Gesamtbilanzgewinn Gelsenkirchen-Schalke die- jenigen Beträge zur Verfüg. zu stellen, die es ihr ermöglichen, eine Div. zu verteilen, die bei einer Sachtleben-Div. von bis zu 10 % bei Gelsenkirchen-Schalke 50 % dieser Div. u. bei einer Sachtleben-Div. von über 10 %, 40 % dieser Div., jedoch im letzteren Falle nicht unter 5 % für Gelsenkirchen-Schalke beträgt. Ein etwa sich nach bertragung eines Gewinnes oder Verlustes von Gelsenkirchen-Schalke in der Gemeinschaftsbilanz ergebender Bilanzverlust wird nach einem bestimmten Schlüssel unter die Ges. aufgeteilt. Kapital: RM. 3 500 000 in 3500 Aktien zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 3 500 000. Urspr. A.-K. Tlr. 500 000. 1879 auf M. 150 000 reduziert u. auf M. 1 002 000 wieder erhöht, 1895 Erhöh. um M. 600 000. 1899 Zus legung. auf M. 191 000 u. gleichzeitig Erhöh. auf M. 2 Mill. in 2000 Aktien à M. 1000. 1911 Erhöh. um M. 500 000. Die G.-V. v. 27./3. 1914 beschloss Erhöh. um M. 1 Mill., übern. von einem Konsort. (Carl Cahn in Berlin etc.) zu 120 %, angeboten den alten Aktion. 5: 2 zu 127 %. Umstell. lt. G.-V. v. 16./12. 1924 in bisher. Höhe auf RM. 3 500 000 in 3500 Aktien zu RM. 1000. Grossaktionäre: Sachtleben A.-G. u. I. G. Farbenindustrie. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Juni in Gelsenkirchen oder Köln. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Geregelt durch Vertrag mit der Sachtleben A.-G. (5, auch oben) Der A.-R. erhält 7½ % Tant. (ausserdem feste Vergüt. von je RM. 1500 für die Mitgl. RM. 3000 für den Vors.). Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Fabrikgrundst. 218 100, Direktions-, Beamten- u. Arb.-Wohnungen 442990, Fabrikgeb. 760 600, Wege- u. Eisenbahnbau 79693, Betriebs-Einricht. 598 858, Eisenbahntransportwagen 52 868, Pferde u. Wagen 17 006, Beteil. 250, Kassa 3791,