3002 Chemische Industrie. Carbonit Akt.-Ges. in Köln, Zeppelinstr. 1–3. (Börsenname: Sprengstoff Carbonit.) Gegründet: 12./8. 1890; eingetr. 14./8. 1890. Firma bis 17./6. 1919: Sprengstoff-A.-G. Carbonit. Sitz bis 13./6. 1928 in Hamburg. Drahtseilwerk in Kiel-Neumühlen-Dietrichsdorf; Drahtziehwerk in Altena i. Westf. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Carbonit, Dynamit und sonst. Sprengstoffen; Herst. von Waren u. sonst. Industrie-Erzeugnissen aller Art sowie Handel mit solchen. Besitztum: Das ehemalige Hauptwerk der Gesellschaft, die Sprengstoffabrik bei Schle- busch, Grösse des Geländes ca. 85 ha, belegen an der Hauptstrasse, nahe dem Rhein u. mehreren Eisenbahnen, ist im Jahre 1926 stillgelegt worden. Als Folge hiervon musste auch die der Sprengstoff-Fabrik angegliederte Lackabteilung ausser Betrieb kommen. Auf dem bei Kiel verfügbar gewordenen Gelände wurde ein Drahtseilwerk errichtet und im Frühjahr 1921 in Betrieb genommen. Im Frühjahr 1925 wurde ein seit längeren Jahren bestehendes Drahtwerk in Altena i. W. käuflich erworben u. im Laufe des Jahres ausgebaut. Hier werden Eisen- u. Stahldrähte aller Art, auch verzinkt u. verkupfert, hergestellt. Interessengemeinschafts-Vertrag: 1915 Abänderung des zwischen der Dynamit Act.-Ges., vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg und der Sprengstoff A.-G. Carbonit geschloss. Vertrags von 1900 sowie der Zusatzverträge v. 1911 u. 1912, wonach an Stelle des Div.-Satzes der Nobel- Trust Co. derjenige der Dynamit-A.-G. Nobel tritt, der für 1914 12 % betrug. Der Vertrag trat in Kraft mit Wirk. vom 1./1. 1914 ab u. gilt, nachdem die Trenn. vom Dynamit-Trust durchgeführt wurde, bis 31./12. 1925. Nach dem Vertrag bleibt die selbständige Organisation der Carbonit-Ges. erhalten, doch geht der Betrieb für Rechn. u. Gefahr der Dynamit- Akt.-Ges. Durch die Nordd. Bank wurde den Aktion. der Ges. das Angebot gemacht, bis 31./5. 1922 M. 5000 ihrer Aktien gegen M. 4000 der Dynamit-A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co. einzutauschen, wovon in grösserem Masse Gebrauch gemacht worden ist. Der Vertrag mit der Dynamit A.-G. vorm. Alfred Nobel ist lt. G.-V. v. 27./6. 1925 um 5 Jahre bis Ende 1930 verlängert worden. Kapital: RM. 1 500 000 in 3000 Akt. zu RM. 500. — Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 600 000, erhöht 1911 um M. 1 400 000, unter Ausschluss des Bezugs- rechts der Aktionäre an die Dynamit Akt.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co. Hamburg zu 110 % begeben. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 21./11. 1924 von M. 3 Mill. auf RM. 1 500 000 durch Umwert. des Akt.-Nennbetrages von bisher M. 1000 auf RM. 500. Grossaktionäre: Ca. 80 % des A.-K. sind im Besitz der I. G. Farbenindustrie A.-G. in a Frankfurt e. Main u. der Dynamit A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co., Hamburg. 3 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 0 Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. o des A.-K.), bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. zum Extra-R.-F. 3 Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst., Anl., Masch. u. Geräte 471 751, auswärt. Lagerräume 525, Bestände 255 165, Beteilig. 1850, Schuldner einschl. Bankguth. 1 201 929, Wechsel, Schecks, Wertp. 4476, Kassa 2771, Hyp. 2539. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 150 000, Gläubiger 195 152, nicht abgehob. Div. 275, Hypoth. 17 247, Gewinn 78 333. Sa. RM. 1 941 008. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 45 392, Tant. an A.-R. 1833, Div. 76 500. Sa. RM. 123 726. – Kredit: Überschuss aus Fabrikat u. Gewinn aus Abrechn. RM. 123 726. Kurs Ende 1913–1928: In Hamburg: 137.50, 141*, –, 213, 195, 1207, 125, 249, 600, 6000, –, 30, 52, 102, –, – %. — In Berlin: 136.75, 139*, –, 213, –, 120*, 130, 220, –, –, 45,. 43.90, 53, 104.50, 117, 95 %. 1913–1928: 8½, 8½, 18.7, 17, 17, 12 ¾, 13.6, 13.6, 17, 170, 0, 4, 0, 4¼, „ . Direktion: Andries Born, Dr. Rudolf Schmidt, Köln. Prokuristen: Otto Riedel, J. H. Ing- wersen, Köln. Aufsichtsrat: Vors. Geheimrat Dr. G. Aufschläger, Stellv. Gen.-Konsul F. Richter; Bankier George Behrens, Hamburg; Gen.-Dir. Dr. Paul Müller, Köln; Gen.-Dir. Bergass. a. D. W. Kesten, Gelsenkirchen; Henry Lamotte, Bremen; R. E. Berckemeyer, Hamburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Commerz- u. Privatbank, Nordd. Bank; Berlin: Lichtenstern & Co., Disconto-Ges.; Köln: A. Schaaffhaus. Bankverein. Chemische Fabrik Höhenberg, Akt.-Ges. Sitz in Köln-Höhenberg, Münchener Str. 2. Gegründet: 24./9. 1921; eingetr. 11./10. 1921. Gründungsvorgang u. Einbringungswerte s. Hodb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von chemischen Erzeugnissen aller Art u. Handel mit solchen sowie die Beteil. an andern gleichen oder ähnlichen Unternehm. in jeder Form. Kapital: RM. 225 000 in 2250 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 4 500 000 in 4500 Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 29./9. 1924 Umstell. von M. 4 500 000 auf RM. 225 000 (20: 1) in 2250 Akt. zu RM. 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. =―― 7