Chemische Industrie. 3005 * Rottweil A.-G. betriebenen Geschäfts in Schwarzpulver u. Sprengsalpeter. Andererseits übernahm die I. G. Farben von der Dynamit Nobel Ges. das Kunstfaser-Geschäft. Die Vistra-Fabrik Krümmel wurde infolgedessen stillgelegt. Auch gab die Dynamit Nobel Ges. die Fabrikation u. den Vertrieb von Filmen, Bobinen u. technischen Nitrocellulosen auf, die bisher in den Händen der ihr gehörenden Deutschen Sprengstoff A.-G. lagen. Die Nitrocellulosefabrik Güsen wurde stillgelegt. – Der Interessengemeinschaftsvertrag be- stimmt, dass die Nobel Ges. jeweils am Jahresschlusse ihren sich nach Vornahme der er- forderlichen Abschr. u. Tantiemezahl. ergebenden Gewinn oder Verlust der I. G. Farben gutzuschreiben bzw. zu belasten hat, während die I. G. Farben ihr den Betrag gutzu- schreiben hat, der ihr ermöglicht, auf je nom. RM. 200 ihres derzeitigen A.-K., soweit dieses nicht nach Gesetz oder Satzung div.frei zu bleiben hat, die gleiche Div. zu ver- teilen, die die I. G. Farben auf je nom. RM. 100 ihrer eigenen St.-Akt. für das gleiche Ge- schäftsjahr verteilt. Beteiligungen: Die Dynamit-A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg besitzt Aktien einer Reihe ihr nahestehender Unternehm. Sie ist eine grössere Anzahl von Interessen- gemeinschaften auf dem Gebiete der Sprengstoff-Industrie eingegangen, u. zwar teilweise mit einer von ihr bewilligten Div.-Garantie. Im Jahre 1922 machte die Nobel-Ges. den Aktion. der Carbonit A.-G. in Hamburg u der Sprengstoffwerke Dr. R. Nahnsen & Co. A.-G. in Dömitz- Hamburg ein Angebot zum Aktienumtausch auf der Grundlage, dass sie für je M. 5000 ihrer Aktien je M. 4000 bezw. M. 3000 Dynamit-Aktien erhielten u. diesen ein Bezugsrecht auf Dynamit- Akt. letzter Emiss. im Verhältnis 4:1 zu 400 % eingeräumt wurde unter den Bedingungen, dass mind. M. 2 500 000 Carbonit- u. M. 2 625 000 Nahnsen-Akt. zum Umtausch angemeldet wurden. Ein ähnliches Angebot wurde auch den Aktionären der Erzgebirgischen Dynamit- fabrik A.- G. in Geyer i. Sa. gemacht. Im Jahre 1925 wurden die alten Beziehungen der Dynamit A-G. vorm. Alfred Nobel zu der englischen Nobel-Gruppe u. der amerikanischen Du Pont Ges. wieder angeknüpft; die beiden Ges. übernahmen die lt. Beschl. der G.-V. v. 17./12. 1925 geschaff. RM. 7 500 000 neuen Akt. zu pari. Die Ges. besitzt ferner die Aktien- mehrheit der Dynamit Nobel A.-G., Bratislava (Pressburg). Gemeinsam mit der I. G. Farben- industrie besitzt sie 95 % der Aktien der Dominitwerke A.-G. in Köln. Verkaufsorganisation: Die Dynamit A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co. gehört der am 20./1. 1927 in Wirksamkeit getretenen Sprengstoff-Verkaufsgesellschaft m. b. H., Köln, an. Dieser Ges. ist der gesamte Vertrieb der Sprengstoffe, des Sprengpulvers, Sprengsalpeters der Zündmittel, Zündmaschinen sowie allen Zubehörs seitens der wichtigsten Unter- nehmungen der deutschen Sprengstoffindustrie übertragen worden. Kapital: RM. 37 625 000 in 35 500 St.-A. zu RM. 1000, 20 000 St.-Akt. zu RM. 100 und 6250 Vorz.-Akt. zu RM. 20 – Vorkriegskapital: M. 12 000 000. Urspr. A.-K. M. 3 500 000, erhöht bis 1908 auf M. 12 000 000, dann erhöht von 1915 bis 1923 auf M. 375 000 000 in 250 000 St.-Akt. u. 125 000 Vorz-Akt. zu M. 1000. (ÜUber Kapitals- beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die G.-V. v. 20./11. 1924 beschloss, das St.-A.-K. von M. 250 000 000 auf RM. 30 000 000 durch Herabsetzung des Nennwertes der Aktien von PM. 1000 auf RM. 120 (8½: 1) und das Vorz.-A.-K. von M. 125 000 000 auf RM. 125 000 umzustellen. In der G.-V. v. 17./12. 1925 wurde das A.-K. um RM. 7 500 000 auf RM. 37 625 000 erhöht durch Ausgabe von 12 500 St.-Akt. zu je RM. 600 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1926. Die neuen St.-Akt. wurden von der engl. Nobel-Gruppe u. der amerikanischen Du Pont Ges. zu pari. übernommen. Die Akt. zu RM. 600 u. 120 wurden in Akt. zu RM. 1000 u. 100 umgetauscht. Grossaktionäre: I. G. Farbenindustrie A.-G., Nobel Dynamite-Trust Company ILd., London u. Du Pont Ges. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 20 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F.; 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Aktien; 4 % Div. an St.- Aktien; vom Übrigen 8 % Tant., Rest weitere Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Gebäude, Fabriken, Lagerhäuser, Grundstücke usw. 6 063 141, Rohstoffe, Waren, Komm.-Läger 5 668 829, Wertp. u. Beteil. 14 088 702, Kassa 68 550, Wechsel 130 564, (Avale 612 215). verbünd. Ges. 8 815 139, Bankguth. 8 214 071, sonst. Debit. 5 453 864. – Passiva: A.-K. 37 625 000, R.-F. 7 077 708, (Avale 612 215), unbehob. Div. 15 775, Kredit. 1 962 096, Gewinn 1 822 281. Sa. RM. 48 502 862. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Steuern 2 805 724, Abschr. 763 834, Ge- winn 1 822 281 (davon Div. 1 682 460, Tant. an A.-R. 48 766, Vortrag 91 054). – Kredit: Gewinn aus 1927 91 054, Gewinn aus Waren, Div., Zs. sowie aus Beteil. u. Abrechn. mit verbünd. Ges. 5 300 785. Sa. RM. 5 391 840. Kurs Ende 1918– 1928: In Berlin 139*, 163, 372, 720, 8700, 9.9, 12, 76, 161¾, 136, 126.25 %. Auch notiert in Hamburg u. Köln. Dividenden 1914–1928: 12 (u. 12 % Bonus), 20, 20, 20, 15, 16, 16, 20, 200, 0, 5, 0, 5, 6, 6 %. Direktion: Vors. Dr. Paul Müller, Andries Born, Dr. jur. Rudolf Schmidt, Köln. Aufsichtsrat: Vors. D. Max von Schinckel; Stellv. Geheimrat Dr. G. Aufschläger, Ham- burg; Komm.-Rat Dr. W. Baare, Bad Godesberg; Geheimrat Prof. Dr. C. Bosch, Heidelberg; Dr. M. Duttenhofer, Berlin; Gen.-Dir. Dr. W. Fahrenhorst, Düsseldorf; Gen.-Dir. Bergassessor a. D. Erich Fickler, Dortmund; Oberberghauptmann Geh. Rat Dr. H. Fischer, Dresden; Prof. Dr. J. Flechtheim, Berlin; Bergrat Dr. F. Funcke. Hagen i. W.; Geh.-Rat Dr. L. Hagen, Köln; Gen.-Dir. Dr. J. Hasslacher, Duisburg-Ruhrort; Gen.-Dir. Dr. J. Kleynmans, Recklinghausen;