3018 Chemische Industrie. Direktion: Leo Reiners, Chem. Dr. Richard Bormann, München-Gladbach; Herbert Bormann, Magdeburg-Südost. Aufsichtsrat: Fabrikbes. Wilhelm Bormann, Fabrikant Wilhelm Reiners, Gustav Bor- mann, München-Gladbach. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bankverbindung: Commerz- u. Privat-Bank, Depositenkasse Magdeburg, Hasselbachpl. Postscheckkonto: Magdeburg 3409. Südost 90. £ Rheinland, Magdeburg-Südost. Saccharin-Fabrik Akt.-Ges., vorm. Fahlberg, List & Co. in Magdeburg-Sudost, Alt Salbke 60-63. (Börsenname in Berlin: Fahlberg List & Co.) Gegründet: 26./3. bezw. 1./7. 1902 mit Wirkung ab 1./1. 1902; eingetr. 2./7. 1902. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1902/1903. – Verkaufsniederlagen: Berlin, Hamburg, München, Wien. — Ortsvertreter: An allen grösseren Plätzen der Welt. Zweck: Übernahme und Fortführung der bisher unter der Firma Fahlberg, List & Co. betriebenen Fabrik und Handelsgeschäfte; Erwerb, Errichtung, Betrieb von mit der chem. Industrie zus.hängenden u. ähnl. Unternehmungen. Erzeugnisse: Chem.-techn. Produkte: Säuren, Blanc fixe, Eisenfarben, Düngemittel. Pharmazeut. Präparate: Quecksilbersalze, Sublimat, Schiffsbodenfarben, Desinfektionsmittel. Pflanzenschutzmittel, Süssstoff „Saccharin“. Besitztum: Der Gesamtgrundbesitz beträgt 566 000 qm, wovon etwa 224 500 qm (davon bebaut 143 274 qm) Fabrikationszwecken, etwa 111 100 aqm (davon bebaut 66 025 qm) Wohn- zwecken u. 230 107 qm landwirtschaftl. Zwecken dienen. Die Fabrikgrundstücke sind durch Gleisanschluss an die Staatsbahn u. durch eig. Hafenanlagen mit Kränen, Lade- und Entladevorrichtung an die Elbe angeschlossen. Die Baulichkeiten setzen sich aus einem Verwaltungsgebäude, einem Hauptlaboratorium, ausgedehnten Fabrikanl., Lagergebäuden, Schuppen u. Zubehör zusammen. Die für den Betrieb benötigte elektrische Kraft wird von der Thüring. Gasges. in Schönebeck bezogen. Dieselbe beträgt monatl. etwa 300 000 KW-St. Als Res. dienen Dampfmasch. mit Drehstromgenerator u. Gleich- stromgenerator. Zur Erzeug. der Dampfkraft sind 12 Dampfkessel vorhanden. Im Juli 1926 erwarb die Ges. die Glashütte Westerhüsen A. Grafe Nachf. mit einem Grundbesitz von 27 000 qm. Beschäftigt sind ca. 125 Beamte u. 850 Arb. Beteiligungen: Der am 24./7. 1923 eingegangene Interessengemeinschaftsvertrag mit den Kokswerken u. Chem. Fabriken A.-G., Berlin, ist Anfang 1926 nach freundschaftlicher Verständigung gelöst worden; die Saccharinfabrik hat den Aktienbesitz der Kokswerke durch ein nahestehendes Konsortium zurückerwerben lassen. Die Gesellschaft besitzt die Anteile der Metallhütte G. m. b. H., Magdeburg-Südost u. verschied. Beteil. an anderen Unternehm., so der Mitteldeutschen Superphosphatwerke G. m. b. H., Magdeburg-Südost mit den Werken Cöthen (Anhalt) u. Dodendorf b. Magdeburg, die Schwefelsäure, Superphosphat u. Mischdünger herstellen. Die Ges. gehört folgenden preis- u. absatzregelnden Verbänden an: Mitteldeutsches Schwefelsäure-Syndikat G. m. b. H., Magdeburg; Deutsche Superphosphat- Industrie G. m. b. H., Berlin; Glaubersalz-Konvention, Berlin; Deutsche Süssstoff-Ges., Berlin; Internationale Süssstoff Konvention, Sitz Magdeburg. Kapital: RM. 10 572 000 in 9000 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 15 000 St.-Akt. zu RM. 100, sowie 6000 Nam.-Vorz.-Aktien zu RM. 12. Die Vorz.-Aktien erhalten 8 % Vorz.-Div. ohne Nach- zahlungsverpflicht. In den Jahren, in denen die Ges. mehr als 12 % Div. auf die St.-Akt. zur Verteil. bringt, erhalten die Vorz.-Akt. für jedes volle Prozent, das die St.-Akt. über 12 % erhalten, eine Zusatz-Div. von ½ %, jedoch höchstens insges. 12 %. Im Falle der Liquid. der Ges. haben die Vorz.-Aktionäre Anspruch auf Auszahlung von 115 % des Nennwerts ihrer Aktien vor den St.-Aktionären; weitere Ansprüche haben sie nicht auf die verbleibende Masse. Die Ges. ist berechtigt, die Vorz.-Akt. jederzeit ganz oder teilweise durch Auslosung mit 115 % ihres Nennbetrags nach voraus- gegangener 6 monat. Kündigung zum Schlusse eines Geschäftsjahres, frühestens jedoch zum 31./12. 1930 zurückzuzahlen. Urspr. A.-K. M. 3 000 000 (Vorkriegskapital), erhöht 1915 bis 1923 auf M. 181 000 000 in 175 000 St.-Akt. u. 6000 Vorz.-Akt. zu RM. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kapital-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 19./12. 1924 von M. 181 Mill. auf RM. 10 572 000 derart, dass der Nennwert der St.-Aktien und der Vorz.-Aktien von bisher M. 1000 auf RM. 60 bzw. RM. 12 herabgesetzt wurde. Lt. G.-V. v. 24./4. 1928 wurden die 175 000 St.-Akt. zu RM. 60 neu gestückelt in 9000 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 15 000 St.-Akt. zu RM. 100. 8 % Goldanleihe von 1926. RM. 3 000 000 (1 RM = ½⅓ÿeo kg Feingold). Stücke zu RM. 1000, 500 u. 200. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg.: Vom 1./4. 1931 ab durch Auslosung zu pari mit jährl. RM. 150 000 bis spätestens 1./4. 1950; verstärkte Tilg. oder Gesamtkündig. mit 6 monat. Frist am 1./4 eines jeden Jahres jedoch nicht vor 1./4. 1931 zulässig. Sicherheit: Die Anleihe ist durch Eintragung einer Feingoldhyp. zur Gesamtheit auf den Immobilien- besitz der Saccharinfabrik Akt.-Ges. vorm. Fahlberg, List & Co. nebst allen darauf befindl. Anlagen, sowie bewegl. u. unbewegl. Zubehör sichergestellt und zwar an bereitester Stelle d. h. hinter rd. RM. 150 000 alter Aufwertungs- u. Sicherungshypotheken. Soweit diese Vor- hypoth. zurückgezahlt werden, sind sie zu löschlen, so dass die Hypoth. für die Anleihen von 1926 entsprechend vorrückt. Zahlstellen: Berlin: Commerz- u. Privat-Bank u. deren