3038 Chemische Industrie. Danubia-Akt.-Ges. für Mineralölindustrie in Regensburg, Straubinger Str. 26. Gegründet: 26./9. 1917 mit Wirkung ab 1./1. 1917; eingetr. 27./10. 1917. 3 Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb des Geschäftsunternehmens der Danubia Ges. fur Mineralöl-Ind. m. b. H. in Regensburg; Fabrikation u. Handel mit Ölen, Benzin, Petroleum u. chemischen Produkten sowie ähnlichen Gegenständen jeder Art, Erricht. von Anlagen, die zur Erreich. u. Förder. dieses Zwecks dienen; Beteil. bei anderen industriellen u. gewerbl. Unternehm. des In- u. Auslands jeder Art sowie Betrieb solcher Unternehm. Besitztum: Die Werkanlagen wurden z. T. von der Danubia G. m. b. H. übern., z. T. sind sie auf den von der Stadtgemeinde Regensburg käuflich erworb. Grundstücken neu erbaut u. bedecken eine Grundfläche von 45 160 qm. Die Werkanlagen bestehen aus: Hoch- vakuum-Destillationsanlage, Raffinationsanlage, Behälteranlage, Generatorenanlage. Die Tankanlage hat ein Fassungsvermögen von 9000 t. Wasser- u. Gleisanschluss ist vorhanden. Zur Aufarbeitung kommen vor allem ausländische Rohstoffe u. Halbfabrikate der Petroleum- industrie. Zur Arrondierung des Besitzes erwarb die Ges. 1919 das Anwesen Lehnerweg 1 u. 1920 das Anwesen Bruderwöhrdstr. 8 in Regensburg. Ausserordentlicher Preisrückgang am OÖlmarkt, Valutaschwankungen, unzureichende Rückstellungen etc. führten im Jahre 1921 zu der Notwendigkeit eines Anschlusses an die Deutsche Petroleum A.-G. und einer Sanierung. Im Geschäftsjahr 1926 entschloss sich die Verwaltung, nachdem die in 1925 eingeführten Rohölmengen aufgearbeitet waren, die Destillations- und Raffinerie-Anlagen stillzulegen wegen des Missverhält- nisses zwischen dem Gestehungspreis des zu verarbeitenden Rohmaterials und den Erlösen aus den Produkten. Das mit der Deutschen Petroleum A.-G. getroffenen Lieferungs- abkommen ermöglichte der Ges., den Geschäftsbetrieb trotz Stillegung der eigenen Fabrikation weiter zu führen. Bei grösster Sparsamkeit schloss das Geschäftsjahr 1926 mit einem Verlust von RM. 226 109, der sich einschliesslich des Verlustvortrages von 1925 auf RM. 457 294 erhöhte. Da in absehbarer Zeit eine für die Rentabilität entscheidende Besserung kaum zu erwarten war, beschloss die G.-V. v. 1./6. 1927 eine Sanierung der Ges. durch Zusammenleg. des Kapitals u. Verkauf einzelner Vermögensobjekte. Der Fabrikbetrieb konnte im Jahre 1928 noch nicht wieder aufgenommen werden. Der Überschuss aus dem kommissionsweisen Verkauf von Schmieröl konnte die Unk. u. Steuern nicht voll decken, so dass sich ein Verlust von RM. 4098 ergeben hat, um den sich der Verlustvortrag von RM. 1293 auf RM. 5391 erhöht. Es lässt sich auch noch nicht über- sehen, wann wieder mit der Aufnahme des Fabrikbetriebes zu rechnen ist. Kapital: RM. 368 000 in 9200 Aktien zu RM. 40. Urspr. M. 3 Mill., erhöht bis 1923 auf M. 46 000 000 in 46 000 Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. a. o. G.-V. v. 20./2. 1925 Umstellung von M. 46 Mill. auf RM. 1 840 000 (25 1) in 46 000 Akt. zu RM. 40. Die G.-V. v. 1./6. 1927 beschloss, das A.-K. von RM. 1 840 000 auf RM. 368 000 herabzusetzen durch Zusammenleg. des A.-K. im Verh. 5: 1; der frei- werdende Betrag von RM. 1 472 000 wurde nach Deckung des Verlustes von RM. 457 294 zu Abschr. u. Rückl. verwendet. Gleichzeitig erteilte die G.-V. dem Vorstand die Ermächtig., einzelne Vermögensobjekte zu verkaufen. Grossaktionäre: Deutsche Petroleum-A.-G., Berlin. Hyp.-Anleihe: M. 2 Mill. in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1920, rückz. mit 103 %. Gesetzl. Aufw.-Betrag Rm. 7.04 für je nom. M. 1000. – M. 4 Mill. in 4½ % Teilschuld- verschreib. rückz. mit 103 %. Gesetzl. Aufw.-Betrag RM. 8.30 für je nom. M. 1000. Beide Anl. zur Rückzahlung gekündigt zum 15./7. 1923. Umlaufender Anleihebetrag am 31./12. 1927: RM. 37 011. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F.; 4 % Div.; etwaige weitere Rücklagen; 10 % Tant. an A.-R.; Rest weitere Div. Der Vers. des A.-R. erhält eine feste Vergütung von RM. 500, die übrigen Mitglieder des A.-R. je RM. 250, die auf die Tant. in Anrechnung kommen, Bilanz am 31. De. 1928: Aktiva: Grundst. 166 560, Fabrikgeb. 172 000, Fabrikeinricht. 257 825, Hausbesitz 119 500, Transportmittel 7804, Mobil. 1, Werkz. 1, Bargeld u. Bankguth. 9963, Schuldner 12 236, Vorräte 9107, (Bürgschaftsschuldper 51 100), Verlust 5391. – Passiva: A.-K. 368 000, Oblig. (einschl. RM. 1870 Genussrechte) 37 010, Hypotheken 24 552, (Bürgschaftsgläubiger 51 100), Gläubiger 330 825. Sa. RM. 760 389. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1293, allg. Unk. 43 949, Zs. u. Bank- provisionen 16 068, Steuern 31 461, Versich.-Prämien 7343. – Kredit: Bruttogewinn aus Fabrikat. u. Handel 94 725, Verlust 5391. Sa. RM. 100 116. Dividenden 1917–1928: 15, 8, 20, 0, 0, 50, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Dir. Leopold Blacher, Dir. Erich A. Wischer, Regensburg. Aufsichtsrat: Vors. Geheimrat Dr. Ludwig von Donle, Regensburg; Stellv. Dir. Dr. Ernst Lehner, Berlin; Bankier Albert Adler, München; Dir. Carl Adler, Berlin; Dir. Oskar Schaar- schmidt, Dir. Bela Szilasi, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München, Nürnberg u. Regensburg: Deutsche Bank, Bayer. Hypotheken- u. Wechselbank, Darmstädter u. Nationalbank; München: Disconto-Ges. M 0