3092 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. An Dampfkesseln sind 5 Stück mit ca. 1700 am Heizfläche vorhanden. Der Betrieb besitzt eig. Reparaturwerkstätten. Zur eigentlichen Fabrikation dienen 3 Kocher, 3 Langsieb- entwässerungsmaschinen. Die Sullitspiritusfabrik arbeitet mit 2 Destillationsapparaten. Die Fabrik ist an der Donau gelegen u. mit der Staatsbahn durch Anschlussgleis verbunden. Die Gleisanlagen haben eine Länge von 3.4 km in Normalspur. Zum Werke gehören 18 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser. Beamte u. Arbeiter: 350 u. 4800. Beteiligungen: Die Ges. hat zur Vereinfach. der Geschäftsführ. die Fabrikbetriebe der Papyrus A.-G., Mannheim, der Coseler Cellulose- u. Papierfabriken A.-G., Berlin, u. der Papierfabrik Weissenstein A.-G., Dillweissenstein, gepachtet. Die Pachtsummen sind in der jeweiligen Höhe der Abschreib. der betr. Ges. festgesetzt. Die Zellstofffabrik Waldhof hat den Aktion. dieser Gesellschaften die mindestens gleiche Dividende gewährleistet, die auf die eig. Aktien verteilt wird. Von den gepachteten 3 Unternehm. besitzt die Ges. die überwiegende Mehrheit des A.-K. Ausserdem ist die Zellstofffabrik Waldhof an ausländ. Ges. mit zus. hfl. 200 000, Lire 1 575 000, nkr. 600 000 u. ckr. 250 000 beteiligt u. besitzt ferner verschiedene kleine Beteilig., die nur in einzelnen Fällen 50 % des betreff. Kap. über- steigen. 1928 beteiligte sich die Ges. an der Gründung der Sulfitzellstoff G. m. b. H. und der Pergamentersatz G. m. b. H. Die Produktionsfähigkeit sämtl. Gesellschaftsbetriebe beträgt jährlich: Zellstoff 310 000 t, Papier 100 000 t, Sulfitspiritus 95 000 hl. Zwecks Wiedergewinnung eines Auslandsstützpunktes beschloss die G.-V. v. 10./12. 1928 die Gründung einer selbständigen Zellulosefabrik in Kexholm in Finnland unter mass- geblicher Beteil. der Zellstofffabrik Waldhof A.-G. Die neue Ges. wurde unter der Firma „Osakeyhtioe Waldhof Aktiebolag' mit einem Kap. von finn. Mark 120 000 000 errichtet. Von diesem Kap. hat die Zellstofffabrik Waldhof finn. Mark 60 000 000 St.-Aktien zu über- nehmen, während die Firma Helbert, Wagg & Co. Ltd. in London finn. Mark 60 000 000 Vorz.-Aktien übernimmt u. der finnischen Ges. eine Anleihe von £ 498 000 gewährt. Die englische Gruppe hat sich als Leistungen der Zellstofffabrik Waldhof die Garantie für die 8 % Div. der Vorz.-Aktien während der Bauzeit u. für ein volles Geschäftsjahr nach Be- endigung der Bauzeit ausbedungen, ferner die Garantie der Zellstofffabrik Waldhof hin- sichtlich des Kapitals u. der Zinsen für die £ 498 000 Anleihe, ebenfalls beschränkt auf die Dauer der Bauzeit. Ausserdem hat die Zellstofffabrik Waldhof folgende Umtausch- rechte zu gewähren: je finn. Mark 10 000 Vorz.-Aktien der finnischen Ges. sind auf die Dauer von 10 Jahren nach Ablauf der Garantiezeit der Zellstofffabrik in RM. 400 Zellstoff- fabrik Waldhof-St.-Aktien, je £ 600 Obl. der finnischen Ges. gegen RM. 4000 Zellstofffabrik Waldhof-St.-Aktien auf die Dauer von 10 Jahren, beginnend mit der Ausgabe der Obl. umtauschbar. Diese Umtauschkurse gelten solange, als das St.-Akt.-Kapital der Zellstoff- fabrik Waldhof nicht über RM. 42 000 000 erhöht wird, es sei denn, dass eine über diesen Betrag hinausgehende Kapitalerhöhung Angliederungszwecken dient. Sonst sind, falls Emissionen über RM. 42 000 000 hinaus zu Kursen unter 260 bzw. 300 % erfolgen, Modi- fikationen der Umtauschkurse in Aussicht genommen. (Über Kap.-Erhöh. zwecks Beteil. an der finnischen Ges. s. unten.) – Die Projektierungsarbeiten für den Bau der neuen Fabrik Kexholm, die auf eine Kapazität von 60 000 t Zellstoff im Jahre abgestellt werden soll, sind im vollen Gange. Kapital: RM. 45 375 000 in 420 000 St.-Akt. zu RM. 100, 150 000 Schutz-St.-Akt. zu RM. 1, 8000 Nam.-Vorz.-Akt. Lit. A zu RM. 70, 1200 Nam.-Vorz-Akt. Lit. A zu RM. 700, 6000 Inh.- Vorz.-Akt. Lit. B zu RM. 300 u. 25 000 Schutz-Vorz.-Akt. Lit. B zu RM. 1. Die Vorz.-Akt. A erhalten 7 % kum. Div., die Lit. B 6 % kum. Vorz.-Div. Sämtl. Vorz.-Akt. sind zu 115 % rückzahlbar. – Vorkriegskapital: M. 32 000 000. Urspr. A.-K. M. 750 000, erhöht bis 1912 auf M. 32 Mill., dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 463 Mill. in 200 000 St.-Akt., 50 000 Vorrats-Akt., 150 000 Schutz-St.-Akt,, 8000 Vorz.- Akt. A, 30 000 Vorz.-Akt. B u. 25 000 Schutz-Vorz.-Akt. B zu je M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G., Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 20./12. 1924 von M. 463 Mill. auf RM. 27 535 000 in der Weise, dass der Nennwert von 200 000 St.-Akt. u. 50 000 Vorrats-St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100, der der 150 000 Schutz-St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 1 herabgesetzt wurde. Der Nennwert der 8000 Vorz.-Akt. Lit. A erfuhr eine Ermässigung von bisher M. 1000 auf RM. 70, der der 30 000 Vorz.-Akt. Lit. B von bisher M. 1000 auf RM. 60, während der Nennwert von 25 000 Vorz.-Akt. Lit. B zu bisher M. 1000 auf RM. 1 festgesetzt wurde. Lt. G.-V. v. 23./9. 1927 Erhöhung um RM. 7140 000 durch Ausgabe von 200 Nam.-Vorz.-Akt. Lit. A zu je RM. 700 u. 70 000 St.-Akt. zu je RM. 100, ausgegeben die Vorz.-Akt. zu 100 % u. von den St. Akt. RM. 5 000 000 zu 200 %, RM. 2 000 000 zu 100 %. Von den neuen Stammaktien sind von einem Bankenkonsortium RM. 5 000 000 übernommen worden mit der Verpflichtung, sie den alten Stammaktionären derart zum Bezuge anzubieten, dass auf je 5 alte Stammaktien zu je RM. 100 eine junge Stammaktie über RM. 100 zu 200 % bezogen werden konnten. Die 30 000 Vorz.-Akt. B zu RM. 60 wurden 1928 in 6000 Vorz.-Akt. B zu RM. 300 umgetauscht. Die G.-V. v. 10./12. 1928 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 10 700 000 durch Ausgabe von 1000 Nam.-Vorz.-Aktien Lit. A. zu RM. 700 u. 100 000 St.-Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./1. 1929. Von den neuen St.-Aktien sind von einem unter Führung der Süddeutschen Disconto-Ges. A.-G., Mannheim, stehenden Bankenkonsortium RM. 3 200 000 übernommen worden mit der Verpflicht., sie * NM=,