Kautschuk-, Guttapercha-, Asbest- und Linoleumfabriken. 3207 (Ankermarke), Deutsche Linoleum-Werke Hansa, Bremer Linoleumwerke (Schlüsselmarke) u. Linoleumfabrik Maximiliansau s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1926. Linoleum-Konzern: Im Jahre 1928 ging die Entwicklung des allergrössten Teils der Linoleumindustrie auf dem europäischen Kontinent dahin, über die Landesgrenzen hinweg Rationalisierungs-Massnahmen einzuleiten, u. sich zu diesem Zwecke unter Ausschaltung jeglichen Interessengegensatzes eng zus. zuschliessen. Zur Durchführung dieses Gedankens haben sich zunächst die Deutsche Linoleum-Werke A.-G. in Berlin (A.-K. RM. 40 000 000), die Linoleum-Aktiengesellschaft Giubiasco [Schweiz] (A.-K. sfr. 6 600 000), sowie die Linoleum- Aktiebolaget Forshaga [Schweden] (A.-K. Kr. 8 000 000) in der Weise zus. geschlossen, dass sie ein reines Holding-Unternehmen in der Form einer schweizerischen Aktien-Ges. unter der Firma „Continentale Linoleum-Union“ mit Sitz in Zürich, errichteten. Auf diese Holding-Ges. sind die Aktienmehrheiten der drei Betriebsges. übergegangen. Die Betriebsges. haben sich aber auch selbst durch Aktienübernahme an der Holding-Ges. betei- ligt. Durch einen fünfzigjähr. Interessengemeinschaftsvertrag, der alle vier Ges. miteinander verbindet, ist ein Zustand geschaffen worden, der ihre Aktien völlig miteinander gleichsetzt. Die Ges. stellen ihre Bilanzen nach einheitl. Grundsätzen auf, verteilen die Gesamtheit der Gewinne im Verhältnis ihres Aktienumlaufs u. dürfen Bezugsrechte nur unter gleichen Bedingungen ausschreiben. Ferner konnte die Massnahme getroffen werden, die im gegen- seitigen Besitz der Ges. befindl. Konzernaktien vom Gewinnbezuge auszuschliessen, um eine unnötige Hin- u. Herüberweisung von Gewinnen zu vermeiden. Gewinnberechtigt sind danach nur die im Umlauf befindl. Aktien u. ihr Gesamtbetrag stellt das wirkliche Konzern-Kapital dar, da auch im Falle einer Liquidation des Konzerns der Liquidations- erlös im Endeffekt nur den umlaufenden Aktien zufliessen würde. 1929 ist die N. V. Neder- landsche Linoleumfabrik Krommenie [Holland] (A.-K. hfl. 7 500 000) dem Konzern beigetreten durch Anschluss an den Interessengemeinschaftsvertrag mit Wirkung vom 1./1. 1929. In Verbindung damit ist die Aktienmehrheit von Krommenie auf die Continentale Linoleum- Union übergegangen. Die gegenseitigen Beteiligungsverhältnisse liegen derart, dass die genauen Hälften der Kapitalien der Deutsche Linoleum-Werke A.-G., der Linoleum Aktie- bolaget Forshaga sowie der N. V. Nederlandschen Linoleumfabrik Krommenie bei der Conti- nentalen Linoleum-Union liegen, während das halbe Kapital der Linoleum-Aktiengesellsch. Giubiasco zwischen der Continentalen Linoleum-Union u. der N. V. Nederlandschen Linoleum- fabrik Krommenie aufgeteilt ist. — Die Linoleum Aktiebolaget Forshage hat 1928 sämtliche Lat 2 000 000 Akt. der Libauer Linoleum-Werke A.-G., sowie eine gewisse Beteiligung an A. S. Victoria Linoleumfabrik Oslo, deren Kapital Nkr. 250 000 beträgt. erworben, u. ist zu der A. S. Victoria Linoleumfabrik auch in ein engeres Freundschaftsverhältnis getreten. –— Die Continentale Linoleum-Union hat sich ferner eine starke Beteiligung an der Société Anonyme Rémoise du Linoleum [Sarlino] (A.-K. Frs. 106 000 000) in Reims gesichert. In Verbindung damit tritt eine Konvention in Kraft, durch welche der Linoleum-Konzern der Sarlino seine Erfahr., Mitarbeit u. finanzielle Hilfe zur Verfüg. stellt u. ihr einen gewissen Umsatz garantiert. In den die Konzern-Ges. verbindenden Interessengemeinschaftsvertrag mit Gewinn-Poolung ist die Sarlino nicht mit einbezogen. Zu der englischen Linoleum- Industrie, die durch die British Association repräsentiert wird, unterhält der Konzern freundschaftliche Beziehungen. –— Der Konzern umfasste Ende 1928 folgende Fabriken: in Deutschland die Linoleum-Werke u. Stralugafabrik in Bietigheim b. Stuttgart, Maximiliansau in der Pfalz. Berlin-Köpenick u. Velten bei Berlin, in Delmenhorst bei Bremen die drei Werke Schlüssel, Anker u. Hansa, sowie die Linkrustrafabrik, ferner die Rohpappenfabrik in Worms, in der Schweiz das Werk Giubiasco, in Schweden das in Forshaga u. in Lett- land das in Libau. Hierzu treten die freundschaftl. Beziehungen zu dem Werk in Oslo u. zu der I. G. Farben-Industrie Aktienges., deren Düneberger Fussboden-, Tisch- u. Wand- beläge durch die Deutsche Linoleum-Werke A.-G. abgesetzt werden. Die Aktien der Continentalen Linoleum-Union sind an den Börsen von Zürich u. Amsterdam notiert. Die Einführung an der Berliner Börse ist vorgesehen. Durch die bevorstehenden Generalversammlungen soll den Verwaltungen des Konzerns zwecks Stärkung der Betriebsmittel die Ermächtigung erteilt werden, ein einbeitliches Bezugsrecht auf den gegenwärtigen Aktienumlauf im Verh. von 1:5 zu einem Kurse von nicht über 115 % auszuschreiben. Es sollen diesmal nur Aktien der Continentalen Linoleum- Union, die mit den anderen Konzern-Aktien vollkommen gleichwertig sind, zum Angebot gelangen. Der Aktienumlauf im Gesamt-Konzern erhöht sich dadurch in schweizerischer Währung gerechnet um Frs. 12 625 000 auf Frs. 75 750 000. Die erforderlichen Frs. 12 625 000 Aktien werden beschafft, indem die Continentale Linoleum-Union ihr Kapital um Frs. 6 000 000 erhöht u. Frs. 6 625 000 Aktien der Continentalen Linoleum-Union den Portefeuilles der Betriebsgesellschaften entnommen werden. Damit vermindert sich der Gesamtbesitz der Betriebsgesellschaften an Aktien der Continentalen Linoleum-Union auf Frs. 12 126 250, während das Kapital der Continentalen Linoleum-Union sich auf Frs. 46 000 000 erhöht, nachdem die Verwaltung von der ihr bereits erteilten Ermächtigung zur Erhöhung des Kapitals um Frs. 4 000 000 anlässlich der Angliederung von Krommenie Gebrauch gemacht hat. (Bezugsangebot an die Aktion. der Deutsche Linoleumwerke A.-G. erfolgte in der G.-V. v. 11./5. 1929.) Kapital: RM. 40 000 000 in 240 800 St.-Akt. zu RM. 100 u. 15 920 St.-Akt. zu RM. 1000 – Vorkriegskapital: M. 3 000 000. NR