Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3395

Zweck: 1) Erbau. u. Erwerb, sowie Pacht. oder Verpacht. u. Betrieb von Lokalbahnen
u. sonst. Verkehrsunternehm. jeder Art; 2) Erwerb u. Ausnutz. von Konzessionen zur
Erbau. u. zum Betriebe derartiger Unternehm.; 3) der Erwerb, die Erricht., die Pacht. u.
Verpacht. u. der Betrieb von Kraftwerken, Kraftverteil. u. damit zus.hängenden Anlagen
jeder Art; 4) der Erwerb aller zur Erreich. der zu 1 bis 3 angeführten Zwecke dienenden
Grundst., Anlagen u. Gegenstände. Die Ges. ist auch berechtigt, sich durch Ankauf von
Aktien u. Obl. oder auf jede andere Art an Ges. zu beteiligen, welche Unternehm. der zu
1–3 gedachten Art oder die zu 4 gedachten Anlagen besitzen u. betreiben, sowie das Ver-

moögen derartiger Ges. gegen Gewähr. der eigenen Aktien der Ges. oder andere Gegen-
leist. zu erwerben.

Besitztum: Die Ges. besitzt u. betreibt folgende Bahnen: In Görlitz: Elektr. Strassen-
bahn, Konzession bis 1947. Gesamtbetriebslänge 16.373 km. Beförderte Personen 1925 bis
1928: 3 990 114, 3 794 611, 4 134 294, 4 963 986, Betriebseinnahmen: RM. 619 976, 607 854,
671 327, 757 447. In Betrieb sind 34 Motor- u. 24 Anhängewagen. Beschäftigt werden
13 Angestellte u. 165 Arbeiter. – In Kiel: Elektr. Strassenbahn, Konzession bis 1931 bzw.
1948. Gesamtbetriebslänge 43 798 km. Beförderte Personen 1925–1928: 23 566 421, 24 312 504,
25 499 731, 27 721 495. Betriebseinnahmen: RM. 3 505 484, 3 615 442, 3 773 147, 4 106 147. Der
Wagenpark besteht aus 111 Motor- u. 45 Anhängewagen. Beschäftigt sind 40 Angestellte
u. 576 Arbeiter. Ferner besitzt die Ges. die elektr. Strassenbahn u. das Elektrizitätswerk
in Bromberg (Konzession bis 1940). Die Gesamtbetriebslänge der Strassenbahn beträgt
11.8 km. Beide Betriebe befinden sich zur. Zeit unter polnischer Zwangsverwaltung. Zur
Durchführ. der in 1926 zwangsweise angeordneten Liquidat. wurde das gesetzlich vorge-
schriebene Schätzungsverfahren in 1927 eingeleitet u. i. J. 1928 beendet.

Die Hörder Kreisbahnen wurden am 1./10. 1927 von der Dortmunder Strassenbahnen
G. m. b. H. käuflich erworben.

Beteiligungen: Elektrizitätswerk u. Strassenbahn Braunschweig A.-G. (Betriebslänge
41.21 km), Div. 1925–1928: je 5¾ %; Danziger Elektr. Strassenbahn A.-G. (40.70 km),
Div. 1925–1928: je 12½ %; Duisburger Strassenbahnen G. m. b. H. (53 km), Div. 1925 bis
1927: 3, 3, 2, 6 %; Frankf. Elektr.-Werke G. m. b. H. zu Frankf. a. O. (13.07 km), Div. 1924 bis
1928: 5, 5, 6, 6, 6 %; Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn-Ges. (87.25 km), Div. 1924–1928:
0, 4, 3½, 4½, 5 %; Elektrizitäts- u. Strassenbahn-Ges. Linz (15.21 km), Div. 1924–1928: 0.6,
0.75 S pro Aktie von K 400, 5, 6, 6 %; Rostocker Strassenbahn A.-G. (12.13 km), Div. 1924
bis 1928: 5, 6, 6, 6, 4 %; Schles. Kleinbahn Spolka Akcyjna, Katowice (166.44). Dieses Unter-
nehmen erfuhr 1925 aus Anlass seiner Zus.setzung aus einem deutschen u. einem polnischen

Teil eine wesentliche Umwandl. Der deutsche Teil, bestehend aus 38 km elektrisch betriebener

Strecke, mit den Städten Gleiwitz, Hindenburg u. Beuthen u. der 49 km langen Dampfbahn

Gleiwitz–Ratibor wird seit 1./7. 1925 selbständig unter dem Namen Oberschles. Uberland-
bahnen G. m. b. H. in Gleiwitz verwaltet u. betrieben. Für den polnischen Teil, 78 kRm

elektrisch betriebene Strecken, der Oberschles. Kleinbahnen u. Elektrizitätswerke Sp. Akc.

gehörig, mit den Hauptorten Kattowitz, Königshütte, Myslowitz, Schwientochlowitz ist

eine Betriebsgemeinschaft mit der polnischen A.-G. für die Dombrowaer Trambahnen ver-

einbart worden, die am 1./7. 1925 in Kraft getreten ist. 1926 übernahm die Ges. das Ver-

mögen der Oberschles. Kleinbahnen u. Elektrizitätswerke Spolka Akcyjna in Katowice durch

Fusion unter Ausschluss der Liqu. als Ganzes, wodurch sie Eigentümerin der gesamten

Kleinbahnanlagen auf pol.-oberschles. Gebiet geworden ist. Der Betrieb dieser Bahnen wird

von der 1925 gegründeten Schles.-Dombrowaer Eisenbahn-Betriebs-Ges. m. b. H. (Esdeka)

geführt. Div. 1924–1928: 6, 5, 7, 8, 6 %; Oberschles. Überlandbahnen G. m. b. H., Gleiwitz,

Div. 1925–1928: 6½, 3, 5, 5 %; Elektrizitätswerke Warnsdorf G. m. b. H. Div. 1924–1928:

8, 10, 10, 10, 2 %; A.-G. Elektrizitätswerk Wels, Div. 1924–1928: 0.2, 0.2 S f. die Aktie von

K 200, 2½, 6, 6 %. Wiborgs Gas- och Elektricitets-Aktiebolag. (8.58 km), Div. 1924–1928: 12,

12, 12, 6, 10 %; Elektrische Strassenbahn Halle-Merseburg, Ammendorf.

Die im Besitz der Ges. befindl. Auslandswerte wurden lt. G.-V. v. 1./6. 1923 teilweise
an die neugegründete Treuhand-Akt.-Ges. für Verkehrs- u. Industriewerte übertragen.
Diese Ges. emittierte im Juni 1923 M. 35 000 000 6 % Teilschuldverschreibungen, worauf
den St.-Aktion. u. den Obl.-Inhabern, auch der zur Rückzahl. zum 1./7. 1923 gekünd. Teil-
schuldverschr. von 1896, 1898, 1900 u. 1902, der Lokalbahn-Ges. ein Erwerbsrecht ein-
geräumt war: Auf M. 1000 St.-Akt. oder M. 10 000 Obl. – letztere konnten verschied. Jahrgängen
angehören – entfiel 1 Obl. zu M. 1000 zu 100 % zuzügl. Börsenumsatzsteuer der neuen Ges.
Sämtl. Akt. der neugegründ. Ges. befinden sich im Besitz der Ges. Div. 1924–1928: je 10 %.
– 1928 erwarb die Ges. die Aktienmehrheit der Württembergischen Elektrizitäts-A.-G.
(WEA0) in Stuttgart (A.-K. RM. 5600 Vorz.-A. u nom. RM. 3 000 000 St.-A.); Div. 1927 bis
1928: je 8 %; dieses Unternehmen besitzt neben verschiedenen Immobil. u. Beteilig. einen
grösseren Posten St.-A. der Kreis-Elektrizitätsversorg. Unterfranken A.-G. sowie einen lang-
fristigen Vertrag mit der Stadt Salzburg, wodurch ihr deren gesamte Elektrizitätswerke u.
Stromyerteilungsanl. zur Ausnutz. pachtweise überlassen sind. Ferner hat sich die Ges.
an der Gründ. der Allg. Energieversorg. A.-G. in Heidelberg (A.-K. RM. 1 Mill.) massgebend
beteiligt. 1928 beteiligte sich die Ges. an der Gründung der Bayerischen Zugspitzbahn
A.-G., München mit RM. 3 Mill. (A.-K. RM. 5 Mill.).

Kapital: RM. 18 300 000 in 6000 St.-Akt. zu RM. 300, 27 000 St.-Akt. zu RM. 600 u.
150 00 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 %

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