Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3423 Zahlstellen: Bochum: Eigene Kasse; Berlin: Dresdner Bank; Elberfeld: Berg. Märk. Bank (Fil. der Deutschen Bank); Dortmund: Dortmunder Bankverein; Essen, Bochum u. Gelsen- kirchen: Deutsche Bank, Dresdner Bank; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Essen: Disconto-Ges., Essener Credit-Anstalt, Bankhaus Simon Hirschland. Braunschweigische Landes-Eisenbahn-Gesellschaft in Braunschweig, Am Nordbahnhof 9. Gegründet: 27./6. 1884. Zweck: Bau und Ausrüstung, Erwerb u. Betrieb sowie pachtweise Übernahme von Eisenbahnen im Freistaat Braunschweig und den angrenzenden Gebietsteilen, zunächst insbes. folgender eingleisiger Bahnlinien: Braunschweig bzw. Wolfenbüttel über Derneburg nach Seesen und Ringbahn bei Braunschweig. Betriebseröffn. ab 18./7. 1886 sukzessive: Braunschweig-Derneburg, die Verbindungsbahn in der Stadt Braunschweig u. Wolfenbüttel-Hoheweg sind 1886, Derneburg-Bockenem u. Bockenem-Grossrhüden sind 1887, der Schluss bis Seesen ist 1889 eröffnet, der Anschluss daselbst sowie in Wolfenbüttel erfolgte 1890. Konz. für Braunschweig v. 10./2. 1885, für Preussen 6./4. 1885. (Staatsvertrag zwischen Preussen u. Braunschweig v. 27. bezw. 30./6. 1884.) Der Bau der weiteren Linie Braunschweig-Gliesmarode-Brunsrode-Flechtorf-Landesgrenze, der sog. Schuntertalbahn etc., wofür die Braunschw. Regierung die Konz. bis zur Landes- grenze am 23./6. bezw. 6./9. 1900 erteilte, wurde 1901 bezw. 1902 vollendet (Eröffnung im Nov. 1901 bezw. Febr. u. 31./8. 1902, Länge 14,76 km); für die Fortsetzung von der Landesgrenze bis Fallersleben (11,16 km) wurde die preussische Konzession 28./8. 1903 erteilt. Die Fertigstellung dieser Schlussstrecke erfolgte 1./11. 1904. Die Länge der Bahnlinie beträgt 108 km (davon 78,76 km auf braunschweigischem, 29,24 km auf preussischem Gebiet), Länge der Nebengleise 48.462 km, Spurweite 1, 435 m. Im Betrieb jetzt zus. 73 Anschlussgleise. – Zur Ausfüllung von Fahrplanlücken wurden seit 1. Dezember 1927 zwischen Derneburg–Bockenem u. Seesen Kraftomnibus-Linien ein- gerichtet. Gemeinsam mit der Reichsbahn (Rbd. Magdeburg) u. der Kraftverkehrsgesell- schaft m. b. H. Braunschweig wurde gleichfalls ab 1. Dezember 1927 die Linie Braun- schweig–Bleckenstedt–Lesse betrieben. Ab 1./10. 1928 Betrieb der Linie Bockenem Lutter a. Bbg.–Sehlde–Baddeckenstedt–Derneburg. Die Ges. ist auf Verlangen der braunschweig. Regierung zum Bau und Betriebe eines zweiten Gleises des urspr. Bahnnetzes, sowie zur Errichtung neuer Stationen oder Haltestellen auf den braunschweig. Strecken verpflichtet, sobald die Bruttoeinnahme im Durchschnitt dreier aufeinander folg. Jahre mind. M. 16 000 für 1 Km beträgt. Für die preuss. Strecken tritt die Verpflichtung zum Bau u. Betrieb des zweiten Gleises unter den gleichen Bedingungen in Kraft; auch kann die Errichtung neuer Stationen oder Haltestellen verlangt werden. 3 Die braunschweig. Regierung hat sich ein Recht auf Übernahme oder Rückkauf der Linien nicht vorbehalten. Dagegen hat sich die preuss. Regierung das Recht vor- behalten, das Eigentum der innerhalb ihres Gebietes belegenen Strecken nebst allem beweglichen und unbeweglichen Zubehör nach Ablauf von 30 Jahren, vom Tage der Betriebseröffnung an gerechnet – oder auch später – nach einer in beiden Fällen mind. ein Jahr vorher zu bewirkenden Ankündigung käuflich zu erwerben. Als Kaufpreis hat der preuss. Staat den 25fachen Betrag des steuerpflichtigen Reinertrages, welcher im Durchschnitt der letzten der Ankündigung vorhergegangenen fünf Betriebsjahre für die in Preussen belegenen Strecken aufgekommen ist, zu zahlen. Zu dem auf den preuss. Staat im Falle des Ankaufs übergehenden Zubehör gehört insbes. ein der Länge der in Preussen gelegenen Strecken entsprechender Teil des vorhandenen Betriebsmaterials, ferner das zur Bahn dieser Strecken gehörige Inventarium, etwaige für die Beamten der preuss. Strecken bestehende Pensions- etc. Kassen. Betriebsmittel 1928: 28 Lokomotiven, 49 Personenwagen, 15 Aushilfs-Personenwagen, 12 Post- u. Gepäckwagen, 561 gedeckte Güterwagen, 127 offene Güterwagen, 63 Spez.- Güterwagen, 45 Arbeitswagen; 3 Omnibusse. Kapital: RM. 6 Mill. in 7300 Akt. zu RM. 500 u. 2350 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegs- kapital: M. 6 000 000. Urspr. M. 3 650 000; 1901 Erhöh. um M. 1 350 000. Die G.-V. v. 26./5. 1914 beschloss weitere Erhöh. um M. 1 Mill. in 1000 Akt. zu M. 1000. Die G.-V. v. 23./6. 1924 setzte das Kapital auf RM. 6 000 000 fest. Anleihen: I. Em.: M. 3 650 000 in 3½ % (bis 1. Juli 1895 4 %) Prior.-Oblig. Stücke zu M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Ende 1923 noch in Umlauf M. 2 201 000. Dieser Rest gekündigt zum 1./1. 1924. 10 Em.: M. 1 000 000 in 4 % Prior.-Oblig. von 1891, Stücke zu M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Noch in Umlauf Ende 1923 M. 618 500. Dieser Rest gekündigt zum 1./1. 1924. III. Em.: M. 2 000 000 in 3½ % Prior.-Oblig. von 1899, Stücke zu M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. In Umlauf Ende 1923: M. 1 550 500. Dieser Rest gekündigt zum 1./1. 1924. IV. Em.: M. 2 000 000 in 3½ % Prior.-Oblig. It. minist. Genehm. v. 19./7. 1904, Stücke zu M. 500, Zs. 2./1. u. 1./7. Noch in Umlauf Ende 1923: M. 1 632 000. Dieser Rest gekündigt zum 1./1. 1924. Die Anleihen I=–IV notierten bis 1923 in Berlin, Frankfurt a. Main