3480 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. jahres 1927/28 die nachstehenden Linien von insges. 64.1 km Betriebslänge gefahren: 1. Hol- ländische Strasse-Königsplatz-Wilhelmshöhe; 2. Königsplatz-Stadthalle; 3. Bettenhausen- Hauptbahnhof-Germaniastrasse; 4. Fuldatal-Wolfsanger-Theater-Kirchditmold-Prinzenquelle; 5. Königsplatz- Hindenburgplatz- Druseltal; 6. Hauptbahnhof- Hindenburgplatz- Mulang; 7. Niederzwehren-Königsplatz-Rothenditmold; 9. Niederzwehren-Königsplatz-Hauptbahnhof; 13. Bettenhausen- O.-Theater- Kirchweg-Germaniastr.; 14. Eisenschmiede- Hauptbahnhof- Germaniastr. Besitztum: Die Ges. besitzt 111 Motorwagen u. 61 Anhänger, ferner 2 Kraftwagen. Es befinden sich ein Personenbahnhof in Wilhelmshöhe, ein Betriebsbahnhof u. Hauptwerkstätte nebst Verwalt.-Gebäude in Kassel-Wilhelmshöhe sowie je ein Betriebsbahnhof in Kassel- Bettenhausen, in Kassel in der Hölländischen Strasse, in Niederzwehren u. in Wolfsanger. Vorhanden sind ferner 4 unbebaute u. 3 bebaute Grundstücke mit einer Gesamtgrösse von 35 234 qm, davon bebaut 681 qm. Konzessionen: Konz.-Dauer bis 31./12. 1960. Nach Ablauf der Konzession, am 1./1. 1961, ist die Ges. auf Verlangen der Stadt Kassel verpflichtet, das Bahnunternehmen mit Ausnahme der Fonds, Kassenbestände, Forder. u. Zusicher., schulden- u. lastenfrei an die Stadt unentgeltlich abzutreten, vorbehaltlich der den übrigen Gemeinden zustehen- den Entschädigungsansprüche nach Verhältnis der Bahnlänge ihres Gebietes. Die Er- laubnis zur Strassenbenutz. ist seitens des Bezirksverbandes u. seitens der Gemeinden Kassel, Wehlheiden, Kirchditmold, Rothenditmold u. Bettenhausen ohne Entgelt erteilt worden, dagegen ist die Gesellschaft verpflichtet, die gesamte zum Bahnbetriebe u. zur Beleuchtung der Wagen erforderliche elektrische Kraft ausschliesslich aus dem Elek- tricitätswerk der Stadt Kassel zu entnehmen, zahlt aber in keinem Falle einen höheren Preis als den, welchen die Stadt anderen grösseren Abnehmern bei Stromabgabe zum Kraftbetrieb berechnet. Die zur Bahneinheit gehörigen Grundstücke, welche zum Teil der Ges. leihweise seitens der Gemeinden überlassen worden sind, fallen sämtlich mit Ablauf der Konzession den Gemeinden kostenlos anheim. Beteiligung: In der G.-V. v. 14./1. 1927 wurde beschlossen, die im Besitz der Stadt Kassel befindl. 890 Akt. der Herkules Bahn A.-G. zu übernehmen u. als Gegenwert 890 neue Aktien über je RM. 600 an die Stadt Kassel zu geben. Die Grosse Kasseler Strassenbahn besitzt nunmehr das gesamte A.-K. der Herkules-Bahn (RM. 534 000), mit welcher sie in eine enge Betriebs- u. Tarifgemeinschaft eingetreten ist. 1928 wurden die Kraftwagen-Linien, die die Ges. teils neu eröffnet u. zu einem weiteren Teil von verschiedenen Unternehmern erworben hatte, in einer besonderen Ges., der Kasseler Omnibus-Gesellschaft m. b. H., zusammen- gefasst, deren sämtliche Geschäftsanteile im Besitz der Ges. sind. Die neue G. m. b. H. (Kapital RM. 100 000) betreibt folgende Linien: Linie I: Harleshausen–Kassel–Niestetal; Linie II: Bergshausen–Crumbach–Kassel– Oberzwehren; Linie III: Kassel–flhrings- hausen–Udenhausen; Linie IV: Rund um den Kaufunger Wald (Kassel–Hann.-Münden— Witzenhausen–GrossalmerodeKassel und umgekehrt). Daneben hat sie die Betriebs- führung der Linie Kassel-– Naumburg für den Konzessionär dieser Linie übernommen. Am Schluss des Berichtsjahres wurden vorstehende Linien durch 32 modern ausgestattete Kraftomnibusse und drei Anhänger befahren. Kapital: RM. 6 534 000 in 5890 St.-Akt. u. 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 600. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 7 %; sie nehmen, nachdem die St.-Akt. ebenfalls 7 % Div. erhalten haben, an der Super-Div. teil. Bei der Liquid. haben sie Anspruch auf eine vorzugsweise Befriedigung zu 115 % ihres Nennwertes. – Vorkriegskapital: M. 5 000 000. Urspr. A.-K. M. 3 000 000, erhöht 1898 um M. 2 000 000. Lt. G.-V. v. 14./6. 1921 Erhöh. um M. 5 000 000 in Vorz.-Akt. zu M. 1000, angeb. den alten Aktion. im Verh. 1: 1 zu 112 %. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 17./1. 1925 von M. 10 000 000 auf RM. 6 000 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der St.- u. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 600. Die G.-V. v. 14./1. 1927 beschloss, das A.-K. von RM. 6 000 000 auf RM. 6 534 000 zu erhöhen durch Ausgabe von 890 St.-Akt. über je RM. 600, welche der Stadt Kassel gegen 890 Akt. der Herkules-Bahn über je RM. 600 gegeben wurden. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4 % Oblig. v. 1899. II. M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschr. v. 1909. III. M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschr. v. 1912. Aufwert.-Betrag RM. 150 für nom. M. 1000. Anl. I–III. Gekündigt zum 2./1. 1924. Zahlst. wie bei Div. Im Umlauf am 30./9. 1928 von Anl. I=–III RM. 291 300. Für Altbesitzer dieser 3 Anleihen wurden 1117 Genussrechtsurkunden über je RM. 100 ausgefertigt. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zum R.-F. (Grenze o des A.-K.), dann Tant. an den Vorst. u. Angestellte, Vorz.-Akt. 7 % sowie etwaige Div.-Rückstände, dann St.-Aktien 4 %, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), 3 % weitere Div. an St.-Akt., Rest gleichmässig an St.- u. Vorz.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1928: Aktiva: Übern. Bahnanlagen 2 124 206, Bahnanlage 8 921 338, Grundst. u. Wohnh. 342 599, Baurechn. 149 638, Geschäftseinr. 1, Fuhrpark 15 029, Vorräte 149 155, Aussenstände 101 689, Forderungen an Tochter-Ges.: Herkulesbahn A.-G. 155 051, Kasseler Omnibus-Ges. m. b. H. 819 614, Kassa 336, Beteil. u. Wertp. 642 761, Wertp. der 3 Tilg.-Rückl. 363 745, do. Fürsorgekasse 50 350, vorausbez. Versich.-Präm. 2100. – „ = =