――= Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3501 Rhein- und See-Schiffahrts-Gesellschaft mit Sitz in Köln a. Rh. Zweigniederlassung in Duisburg-Ruhrort. Zweck: Betrieb der Schiffahrt auf dem Rhein, seinen Nebenflüssen, den holländischen u. belgischen Gewässern sowie auf anderen Flüssen u. auf dem Meere, ferner das Speditions- u. Kommissionsgeschäft, sowie alle mit vorstehenden Aufgaben zusammenhängenden Geschäfte. Besitztum: Der Schiffspark umfasst 20 Güterboote, 14 Rad- u. Schraubenschleppboote, 109 Schleppkähne; in Mannheim, Düsseldorf, Mainz, Stuttgart, Esslingen, Reutlingen, Lörrach u. Heilbronn Lagerhäuser u. Lagerhallen. Entwicklung u. Verträge: 1904 Ankauf des Schiffsparks und des Lagerschuppens der in Liquidation getretenen Amtsel-Rijn-Main-Stoomboot-Maatschappij in Amsterdam. 1905 Übernahme des Schleppschifffahrtsgeschäfts nebst zugehörigem Schiffspark der Mainzer Reederei-Ges. Thomae, Stenz und van Meeteren, ferner die Vereinig. mit der Köln. Dampf- schleppschifffahrts-Ges. in Köln. Seit 1905 Beteil. an der Rhein- u. See-Speditions-Gesellschaft m. b. H. in Köln etc. 1909 wurden ca. M. 1 800 600 Akt. der Mannheimer Lagerhaus-Ges. erworben, Von grundlegender Wichtigkeit für das Unternehmen ist der im April 1911 mit der Staatl. Bergwerksdirektion Recklinghausen abgeschlossene Transportvertrag, der der Ges. den auf dem Wasserweg zu versendenden Teil der von den fiskal. Zechen des Ruhrreviers geförd. Steinkohlen für die Vertragszeit sichert. Der preuss. Staat hat die Geschäftsbezieh. durch eine finanzielle Beteil. dauernd befestigt. 1912 Interessengemeinschaftsvertrag mit der Mannheimer Lagerhaus-Ges. u. der Mannheimer Dampfschleppschiffahrts-Ges. ab 1./1. 1912 auf 30 Jahre. 1917 Erwerb des Schiffsparkes der Mannheimer Dampfschleppschiffahrts-Ges. Den Aktionären der Mannh. Dampfschleppschiffahrts- Ges. wurde Umtausch ihrer Aktien gegen solche der Ges. zu pari angeboten. 1919 neuer Vertrag mit der Mannheimer Lager- haus-Ges., der Niederrhein. Dampfschleppschiff.-Ges. in Düsseldorf, der Münsterischen Schiff- fahrts- u. Lagerhaus A.-G. in Münster i. W. Es wurden an die Entente abgeliefert von den vier Ges. der Gruppe insges. 28 000 t Kahnraum u. 1200 PS. Schleppkraft. Die abgegebenen Fahrzeuge waren die neuesten und besten. Ende 1926 Abschluss eines Interessengemein- schaftsvertrages mit der Westfälischen Transport A.-G. in Dortmund. In Verbindung mit dem Abschluss dieses Interessengemeinschaftsvertrages gingen die bisher im Besitz der Ges. befindlichen Aktien der Münsterischen Schiffahrts- u. Lagerhaus A.-G. in Münster an die Westfälische Transport A.-G. in Dortmund über. Demgemäss wurde der zwischen Rhein- u. Seeschiffahrts-Ges. u. der Münsterischen Schiffahrts- u. Lagerhaus A.-G. bestehende Interessengemeinschaftsvertrag gegenstandslos. Der Vertrag mit der Westfäl. Transport A.-G. wurde Ende 1928 aufgehoben. Seit Oktober 1926 besteht eine Betriebsmittelgemeinschaft für den Güterbootsdienst mit der Rhenus-Transport G. m. b. H. Ende 1927 übernahm die Ges. das gesamte Vermögen der in Liqu. tretenden Niederrheinischen Dampfschleppschiff- fahrts-Ges. in Düsseldorf. Mit Wirk. ab 1./1. 1929 hat die Ges. mit den durch Betriebs- gemeinschaft verbundenen Firmen Rheinschiffahrt A.-G. vorm. Fendel u. Badische A.-G. für Rheinschiffahrt u. Seetransport, Mannheim, einen Betriebsgemeinschaftsvertrag ab- geschlossen, wonach zum Zwecke einheitlicher Ausnutzung der gesamte Schiffs- und Dampferpark sowie die gesamten Landanlagen zu einem einheitlichen Betrieb unter ein- heitlicher Leitung zusammengefasst werden. Die G.-V. v. 11./5. 1929 beschloss die Aufhebung des bestehenden Interessengemein- schaftsvertrages mit der Mannheimer Lagerhaus-Ges., Mannheim, mit Wirkung v. 1./1. 1927 u. die Fusion mit der Mannheimer Lagerhaus-Gesellschaft in der Weise, dass den Aktionären dieser Ges. für je nom. RM. 2400 Akt. nom. RM. 1000 Rhein- u. See-Akt. gewährt werden. Die G.-V. beschloss gleichzeit. unter Verleg. des Sitzes der Ges. von Köln nach Mannheim, die Aenderung der Firma in „Mannheimer Lagerhaus-Gesellschaft“. Kapital: RM. 4 000 000 in 4000 Aktien zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 3 500 000. Urspr. M. 2 100 000; 1898 Herabsetzung auf M. 1 300 000; 1904 Erhöh. um M. 1 850 000. Ferner erhöht 1919 um M. 1 000 000. Lt. G.-V. v. 29./12. 1924 Umstell. von M. 4 500 000 auf RM. 3 150 000 (10: 7) in 4500 Akt. zu RM. 700. Lt. G.-V. v. 9./12. 1925 Kap.-Erh. um RM. 3 150 000 in 4500 Akt. zu RM. 700. Die neuen Aktien wurden zu 110 % ausgeg. und den Aktion. im Verh. 1:1 angeboten. Die G.-V. v. 11./5. 1929 beschloss Herabsetz. des A.-K. von RM. 6 300 000 auf RM. 4 000 000 durch Zus. legung von je 9 Akt. zu RM. 700 in 4 Akt. zu RM. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., event. bes. Rücklagen, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Schiffe 2 635 729, Lagerhaus 150 201, Lagerhalle 13 600, Immobil. 21 000, Mobil. u. Inv. 18 612, Vorräte 23 256, Deckkleider 1, Eff. u. Beteil. 1 593 011, Debit. 5 225 605, Kassa 12 550, Verlust 957 461. – Passiva: A.-K. 6 300 000, R.-F. 100 000, Kredit. 4 251 028. Sa. RM. 10 651 028. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus 1926 260 423, Handl.-Unk. 384 759, Abschr. an Eff. u. Beteil. 613 399, Verluste an Beteil. 110 717, Abschr. auf Anlage-Werte 92 588. – Kredit: Bruttoüberschuss 109 428, Entnahme aus R.-F. 395 000, Verlust 957 461. Sa. RM. 1 461 889. Dividenden 1914–1927: 0, 0, 0, 8, 8, 8, 12, 12, 100, ?, ?, 0, 0, 0 %. Vorstand: Rudolf Hoyer, Otto Grohé, Mannheim; Heinrich Etterich, Duisburg.