Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 3537 Konzession: Die Ges. besass ursprünglich die Genehmigung zum Pferdebahnbetrieb in den Gemeinden Geestemünde, Lehe u. Bremerhaven bis zum 31. Dezember 1939. Durch Genehmigungsurkunde der zuständigen Behörden vom 20. März 1907 wurde die Umwand- lung des bisherigen Betriebes mit Pferden in den elektrischen Betrieb zugelassen u. die Konzessionsdauer bis zum 31. Dezember 2005 verlängert. Die Verpflichtungen u. Rechte der Ges. gegenüber den Gemeinden sind vertragsmässig festgelegt. Die Städte sind be- rechtigt, zuerst am 31. Dezember 1939 u. dann nach jedesmal fünf Jahren (also zum 31./12. 1944, 1949, 1954 usw.) gemeinsam nach vorausgegangener einjähriger Ankündigung die Strassenbahn im ganzen zu übernehmen. Das Recht der Übernahme kann von den Ge- meinden Bremerhaven u. Wesermünde nur gemeinsam u. nur einheitlich hinsichtlich des ganzen Bahnnetzes, das die Ges. zur Zeit der Übernahme im Betriebe hat, u. hinsichtlich aller Betriebsmittel ausgeübt werden. Die Ges. ist verpflichtet, den zu ihrem gesamten gegenwärtigen u. zukünftigen Betriebe erforderlichen elektrischen Strom in den einzelnen Stadtbezirken von den Elektrizitätswerken der Städte Wesermünde u. Bremerhaven zu entnehmen. Der Preis für den zu liefernden Strom wird vertraglich geregelt; er fällt bei Ssteigender Stromabnahme. Vom dritten Betriebsjahre an haben die Aufsichtsbehörden das ―――― Recht der Genehmigung der Beförderungspreise. Der Fahrpreis beträgt für je drei Teil- strecken 20 Pfg., für je fünf Teilstrecken 30 Pf., für das ganze Netz 40 Pfg. Als weitere Gegenleistung für die der Ges. eingeräumten Rechte gewährt die Ges. den Stadtgemeinden einen Anteil an ihrer Div. An den den einzelnen Gemeinden zukommenden Anteilen an der Div. nehmen sie nach Verhältnis der Gleislängen der von dem betreffenden Elektrizitäts- werk versorgten Gleisstrecken teil. Dieser Anteil soll betragen von dem für das in dem betreffenden Rechnungsjahre vorhandene Aktienkapital zu berechnenden Überschuss über 6 % Div.: 25 % bei einer Dividende von mehr als 6 % bis einschliessl. 7 %; 50 % des Gesamtüberschusses bei einer Div. über 7 %. Kapital: RM. 3 780 000 in 900 Aktien zu RM. 150 u. 12 150 Aktien zu RM. 300. – Vor- kriegskapital: M. 4 200 000. Urspr. A.-K. M. 450 000, Erhöh. 1897 um M. 300 000, 1905 zur Einführ. des elektr. Betriebs um M. 750 000, 1907 um M. 1 Mill., 1909 um M. 1 Mill., 1913 um M. 700 000. Lt. G.-V. v. 10./2. 1923 erhöht um M. 8 400 000 in 8400 Inh.-Aktien zu M. 1000, Div.-Ber. ab 1./1. 1923, von einem Konsort. übern. u. den Akt. zu 200 % im Verh. 1: 2 angeboten. Lt. G.-V. v. 29./11. 1924. Umstell. des A.-K. von M. 12 600 000 auf RM. 3 780 000 durch Denomination (M. 1000 = RM. 300, M. 500 = RM. 150). Lt. gleicher G.-V. ist Erhöh. um RM. 756 000 auf RM. 4 536 000 beschlossen durch Ausgabe von 2520 neuen Aktien zu RM. 300. Die Erhöh. ist noch nicht durchgeführt. Die Aktien zu RM. 150 werden z. Zt. in Aktien zu RM. 300 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: Je RM. 150 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Rückl. zum Bahnkörper-Amort.-F., 4 % Div., Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.; wegen Gewinnanteil der Gemeinden S. oben. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Bahnanlagen 2 215 000, Grundst. u. Gebäude 645 000, Wagen 970 000, Automobile 140 000, Pferde 3800, Inv. 117 000, Wertp. 162, Kassa 7884. Bankguth. u. andere Forder. 562 574, Anleihe-Aufwert. 30 450, Disagio 40 000, Waren- bestände 1928: 176 768, Verlust 2667. – Passiva: A.-K. 3 780 000, R-F. 6350, Versorg.-Rückl. 25 000, Haftpflicht-Rückl. 10 000, Anleihe 1 020 050, Verbindlichkeiten 69 906. Sa. RM. 4 911 306. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1927: 60 468, allg. Unk., Steuern- Zs., Soz. Versich. usw. 329 977, Betriebskosten 1 602 683, Anleihe-Aufwert. 4350, Abschr. 200 376, – Kredit: Betriebseinnahmen 2 195 189, Verlnst 1928: 2667. Sa. RM. 2 197 856. Kurs Ende 1913–1928: 115, 110*, –, 95, –, 105*, 100, 50, 149, 400, 5, 39, 26, 40, 25, – %. Notiert Bremen. Zulass. von RM. 2 520 000 Akt. (Em. v. Febr. 1923) im Nov. 1927. = Dividenden 1913–1928: 6, 4, 2, 4, 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Hch. Krüder. Aufsichtsrat: Vors. Oberbürgermstr. Dr. Delius, Wesermünde; Stellv. Oberbürgermstr. W. Becké, Bremerhaven; Senator H. Kohn, Wesermünde; Bankier Fr. Probst, Bank-Dir. v. Pritzbuer, Bremerhaven; Senator G. Weissenborn, Wesermünde; vom Betriebsrat: H. v. Borstel, H. Röpe. jahlstellen: Bremerhaven: Darmstädter u. Nationalbank, Fr. Probst & Co., Bremer- havener Bank. Kleinbahn-Akt.-Gesellschaft Wallwitz-Wettin in Wettin a. S. Gegründet: 10./8. u. 24./10. 1901; eingetr. 4./1. 1902. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1904/1905. ak Bau u. Betrieb einer eingeleisigen vollspur. Kleinbahn von Wallwitz nach Wettin. Länge 10 km. Betriebseröffnung am 1./7. 1903. Beamten u. Arb. im Durchschnitt 21. Statistik: Personenbeförderung 1927/28: 121 472, 105 139; Personen-Güterbeförderung 137 318, 116 404 t. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1929. 222