3638 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. Niederlausitzer Mühlenwerke Stern & Co., Akt-Ges., Guben. Gegründet: 16./8. 1923 mit Wirk. ab 1./1. 1923; eingetr. 7./11. 1923. Gründer u. Grün- dungsvorgang s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Zweck: Betrieb eines Mühlenunternehmens sowie Handel mit Gétreide, Mehl, Futter- mitteln. Sämereien u. Düngemitteln, auch Beteilig. an gleichartigen oder ähnl. Unternehm. Kapital: RM. 150 000 in 1500 Aktien zu RM. 100. Urspr. M. 12 Mill. in Aktien zu M. 5000, übern von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 21./11. 1924 beschloss Umstell. von M. 12 Mill. auf RM. 150 000 in 1500 Aktien zu RM. 100. 3 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. u. Geb. 140 000, Masch. 140 000, Lastauto 8000, Utensil. 1, Anschlussgleis 1, Kassa 483, Wechsel 3481, Waren 160 C05, Debit. 248 655, Hyp.-Aufwert. 2400. – Passiva: A.-K. 150 000, R.-F. 15 000, Akzepte für Waren 115 402, do. für Masch. 7600, Hyp.-Aufwert. 3000, Kredit. 396 262, Gewinnvortrag 14 986, Reingewinn 777. Sa. RM. 703 027. Gewinn- u. Verlust-Konto: Wird nicht bekanntgegeben. Dividenden 1923–1928: 0 %. Direktion: Dir. Martin Stern, Stellv. Friedrich Kreikemeyer, Guben. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Bernhard, Dr. Arthur Stern, Gen.-Dir. Paul Stern, Bankier Arth. Hoffmann, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. 8 A. Prang, Dampf- u. Wassermühlenwerke A. G. in Gumbinnen. Gegründet: 13./11., mit Wirk. ab 1./7. 1909; eingetr. 25./12. 1909. Gründ. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Die Ges. ist aus der Firma A. Prang, Dampf- u. Wassermühle in Gumbinnen hervorgegangen. Zweck: Betrieb von Dampf- u. Wassermühlen für Getreide. Neben der Müllerei betreibt die Gesellschaft ein Handelsgeschäft mit Getreide, Futtermitteln und Düngemitteln. — Beschäftigt werden gegenwärtig 100 Müller, Arbeiter und Arbeiterinnen sowie 30 kauf- männische und- technische Angestellte. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst 152 000 qm; hiervon entfallen etwa 20 000 qm auf das zu etwa überbaute Gelände der in Gumbinnen gelegenen Mühlenbetriebe u. 300 qm auf ein Hausgrundst. in Königsberg i. Pr., während die übrigen 131 700 dm landwirtschaftl. Zwecken dienen. Die Anlagen bestehen aus einer fünfstöckigen im Sommer 1927 erheblich vergrösserten Handelsmühle für die Vermahlung von Weizen und Roggen und einer weiteren dreistöckigen Mühle, die bisher hauptsächlich für die Versorgung der Landbevölkerung bestimmt war, aber ebenfalls umgebaut worden ist und jetzt vorzugsweise der Handels- müllerei dient. Die Mühlen sind ausgestattet mit 3 Mahl- und Schrotgängen, 32 doppelten selbsttätig ausrückenden Walzenstühlen, 19 Doppelplansichtern und den erforderlichen Hilfsmaschinen für eine Gesamtleistung von 200 t täglich. Anschliessend sind vorhanden ein sechsstöckiger Mehlspeicher, ein 35 in hoher Getreidesilo, ein Rieselspeicher von sechs und ein Kleiespeicher von drei Stockwerken, in denen insgesamt 15 000 t Getreide und Mehl gelagert werden können, ferner ein 950 qm grosser Düngemittelspeicher für die Unter- bringung von 4000 t Düngemitteln. Die gesamten Anlagen sind durch eine selbsttätige Feuerlöscheinrichtung geschützt. Die für den Betrieb erforderliche Kraft liefern 3 Dampf- kessel mit etwa 250 qm Heizfläche und 2 Dampfmaschinen mit zusammen 500 PS, ferner 3 Wasserturbinen und 3 Dynamos mit insgesamt 500 PS. Zu den Anlagen gehören ferner ausser den Gebäuden der Kraftzentrale ein Werkstättenhaus, Zwei Lagerschuppen und drei Wirtschaftsgebäude; sodann sind ein Verwaltungsgebäude und 6 Beamten- und Arbeiter- wohnhäuser vorhanden, ferner in Königsberg i. Pr. ein fünfstöckiger Mehlspeicher mit Büroräumen. Beteiligungen: Die Ges. besitzt über die Hälfte der Aktien der „Pinnau“ A.-G. für Mühlenbetrieb in Königsberg. Kapital: RM. 2 005 000 in 60 000 St.-Akt. zu RM. 20, 8000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 2500 Vorz.- Akt. zu RM. 2. Die Vorz.-Akt. sind in einem aus dem Vorst. u. Mitgl. des A.-R. der Ges. sowie aus einigen der Ges. nahestehenden Personen gebildeten Konsort. bis zum 1./1. 1933 gebunden. Urspr. M. 1 000 000 (Vorkriegskapital); erhöht von 1919–1923 auf M. 62 500 000 in 60 000 St.-Akt. u. 2500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 16./12. 1924 von M. 62 500 000 einschl. noch nicht verwerteter M. 15 000 000 St.-Akt. auf RM. 1 205 000 derart, dass der Nennwert der 60 000 St.- Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 20 ermässigt wurde. Die 2500 Vorz.-Akt. sind von M. 1000 auf RM. 2 herabgesetzt. Auf je 3 Akt. wurde eine weitere St.-Aktie über RM. 20 mit Div. für 1924 ohne Entgelt an die Aktionäre ausgehändigt (aus dem Bestand der M. 15 000 000 = RM. 300 000 unverwert. Aktien). Lt. G.-V. v. 8./9. 1927 Erhöh. des A.-K. um RM. 800 000 auf RM. 2 005 000 durch Ausgabe von 8000 St.-Akt. über je RM. 100 mit / Gewinnber. für 1927. Die neuen St.-Akt. wurden von der Deutschen Bank Filiale Königsberg übern. mit der Verpflicht., den alten St.-Akt. RM. 600 000 neue St.-Akt. zum Bezuge anzubieten. Auf je nom. RM. 200 alte St.-Akt. konnte eine neue St.-Akt. zu RM. 100 zu 130 % bezogen werden. * 4