Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. 3653 Schüle-Hohenlohe Aktiengesellschaft zu Kassel-Bettenhausen, Plüderhausen und Gerabronn (Württ.). Verwaltung in Kassel-Bettenhausen. Gegründet: 27./11. 1897; eingetragen in Gerabronn (Württemb.), Hervorgegangen aus Hohenlohesche Präservenfabrik G. m. b. H. Firma bis 1922: Hohenlohesche Nährmittelfabrik A.-G. Firma bis 18./6. 1923: Hohenlohe A.-G., Kakao-, Schokolade- u. Nährmittelwerke zu Gerabronn. Zweigniederlassungen in Kassel-Bettenhausen u. Plüderhausen. Zweck: Fabrikation von Nahrungs- u. Genussmitteln aller Art sowie Handel mit denselben; Handel mit Nahrungs- u. Genussmitteln, Waren u. Rohprodukten aller Art, welche nicht von der Fabrik selbst hergestellt oder angebaut werden; Erwerb, Pacht und Erricht. von Anlagen, welche zur Erreich. des Zweckes der Ges. dienen, ferner Herstell. u. Vertrieb von allen Materialien, Fabrikaten, Masch. u. Geräten u. sonst. Gegenständen, welche mit dem industriellen u. landwirtschaftl. Geschäftsbetriebe der Ges. im Zusammen- hang stehen. Entwicklung: 1915 Aufnahme der Kasseler Haferkakao-Fabrik Hausen & Co., A.-G., Kassel, an der die Hohenlohesche Nährmittelfabrik A.-G. durch Aktienbesitz beteiligt war, im Wege der völligen Verschmelzung. Das Erzeugnis der verschmolz. Firma, nämlich Kasseler Hafer-Kakao, wird von der Schüle-Hohenlohe A.-G. unter der neu ins Leben gerufenen Firma Kasseler Hafer-Kakao-Fabrik Hausen & Co., G. m. b. H., vertrieben. Mit der ältesten deutschen Eiernudel- u. Makkaronifabrik J. F. Schüle in Plüderhausen bestand seit 1922 eine Interessen- gemeinschaft, welche im Jahre 1923 zu einer völligen Vereinigung beider Unternehmen unter der Firmenbezeichnung „Schüle-Hohenlohe Aktien-Gesellschaft“ führte. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst in Plüderhausen 29 742 qm, hiervon überbaut 24 045 aqm, Kassel-Bettenhausen 76 000 qm, hiervon überbaut 28 000 qm, Gera- bronn 50 000 am, hiervon überbaut 32 000 qm, Elpershofen 7400 qm, hiervon überbaut 350 qm. Die Werkanlagen in Kassel- Bettenhausen und Plüderhausen sind weitaus überwiegend Massivbauten u. meist vierstockig; diejenigen in Kassel-Bettenhausen sind überwiegend neueren Datums. Die Werkanlage in Gerabronn ist in ihrem wesentlichen Teil im Jahre 1912/13 neu u. massiv vierstockig erstellt worden. Die Fabrikanlagen aller drei Werke sind mit neuzeitlichen Verarbeitungsmasch. der einschläg. Nudel- u. Makkaroni-, Nährmittel-, Kakao- u. Schokoladenindustrie ausgestattet, welche eine über die gewöhnliche Absatzmöglichkeit weit hinausgehende Erzeugung gewährleisten. In Gerabronn u. Plüder- hausen ist eigener Gleisanschluss an die Staatsbahn vorhanden. Das Werk Bettenhausen hat Anschluss sowohl an die Industriebahn als auch an die Städtische Elektrizitätswerks- bahn, welche beide in Verbindung mit dem Staatsbahnhof stehen. Durch die Elektrizitäts- werkbahn ist die Fabrik in Kassel-Bettenhausen mit dem Fulda-Weser-Hafen verbunden. In sämtl. Werken sind die erforderl. Nebenwerkstätten wie Schlosserei u. Schreinerei vor- handen; in Plüderhausen ist ausserdem eine grössere Kistenfabrikationswerkstätte eingerichtet. Alle drei Werke haben eigene Kraftanlagen, Gerabronn ein kleineres Wasserkraftwerk in Elpershofen a. d. Jagst mit zwei Francisturbinen von je 80 PS. Plüderhausen ist ausserdem an das Elektrizitätswerk Neckarwerke A.-G., Kassel-Bettenhausen an dastädtische Elektrizitäts- werk angeschlossen. Angest. u. Arb. ca. 900. Beteiligungen: Das gesamte jetzt auf RM. 6000 sich belaufende Gesellschaftskapital der Kasseler Hafer-Kakao-Fabrik Hausen & Co., G. m. b. H., befindet sich in den Händen der Ges. Kapital: RM. 4 000 000 in 3520 St.-Akt. zu RM. 1000, 3600 St.-Akt. zu RM. 100 u. 120 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 000 000. Urspr. A.-K. M. 500 000. Die G.-V. v. 12./11. 1900 hat in Abänderung des G.-V.-B. v. 21./1. 1899 das A.-K. auf M. 1 000 000 festgesetzt. Von 1916 bis 1923 Erhöh. auf 50 Mill. in 48 500 St.-Akt. u. 1500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. der Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Umstell. lt. G.-V. v. 12./12. 1924 von M. 50 000 000 auf RM. 4 000 000 (12½: 1) in 48 500 St.-Akt. u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 80. Die Aktien zu RM. 80 wurden in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. I. Anleihe Hohenlohe: M. 300 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1903; M. 400 000 4½ % Teilschuldverschreib. von 1911/12. Alles in Stücken zu M. 500 u. 1000, abgestempelt auf RM. 75 bzw. RM. 150. Zahlst. s. unten. II. Anleihen der vormaligen Kasseler Hafer-Kakao-Fabrik Hausen & Co. A.-G. M. 550 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1899; M. 250 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1906. Sämtliche Teilschuldverschreib. (Anleihen I u. II) waren zum April u. August 1923 gekündigt. Am 31./12. 1928 waren noch in Umlauf aufgewertet RM. 63 750. – Als Alt- besitz sind anerkannt für I. u. II. zusammen für RM. 37 750. Dafür sind besondere Genuss- rechturkunden ausgegeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St.; 1 Vorz.-Akt. in best. Fällen = 250 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Vornahme sämtl. gesetzl. Abschr., Gewinnanteil an Vorst., 5 % Div. an Vorz.-A., 4 % Div. an St.-A., 10 % Tant. an A.-R. (mind. RM. 2000 der Vors. u. RM. 1000 jedes Mitgl.), dann noch 1 % Div. an St-A., Rest zur Verf. der G.-V. – Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. 427 791, Geb. 1 264 097, Masch. u. Einricht. 527 233, Kassa, Postscheck u. Bankguth. einschl. Wechsel 324 359, Wertp. u. Beteil. 11 204, Aussenstände 1 087 652, Vorräte 3 131 482, (Bürgschaften 325 000). – Passiva: A.-K.