Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. 375 wesentlichste Strombedarf für dieses Gebiet noch weitere 10 Jahre, d. h. bis 1948, vom MEW. geliefert wird. Besitztum: Die wichtigsten Kraftwerke der Ges. befinden sich in Finkenheerd bei Frank- furt a. d. Oder u. in Heegermühle bei Eberswalde. Letzteres Kraftwerk ist neu errichtet u. im Jahre 1923 in Betrieb gonommen. Die augenblickliche Leistung des Kraftwerks Finkenheerd von 90 000 kW wird auf 130 000 kW erhöht. Die Brennstoffversorgung dieses Grosskraftwerks erfolgt aus dem der Gesellschäft gehörigen unmittelbar beim Kraftwerk geleg. Braunkohlenbergwerk Finkenheerd. Als wichtigste Speise- u. Verbindungs- leitung zwischen den beiden Grosskraftwerken Finkenheerd und Heegermühle dient die auf 100 000 Volt ausgebaute Hauptleitung Finkenheerd–Fürstenwalde–Strausberg–Heeger- mühle. In Verbindung mit der Stromversorgung von Grünberg wurde 1925 das von der „Deutsche Wollenwaren-Manufaktur A.-G. im Jahre 1922 errichtete Dampfturbinenkraft- werk von 4300 KW Leistung erworben. Dieses Kraftwerk, dessen bauliche Anlagen die Aufnahme der Masch. des benachbarten Dieselkraftwerkes Tschicherzig ermöglichen, dient lediglich als Spitzen- u. Reservekraftwerk. Statistik: Die Gesamtlänge der Hochspannungsleitung betrug Ende 1928: 10 863 km. Die Leistung der eigenen Kraftwerke beträgt 105 000 KW, verfügbare Leistung aus Fremd- stromquellen 24 000 KW. Stromabgabe im genannten Versorgungsgebiet einschl. der ange- gliederten Unternehm. 1915–1928: 58 154 493, 72 491 733, 86 986 361, 94 612 067, 77 096 432, 92 264 476, 119 565 643, 148 626 000, 184 200 000, 223 400 000, 283 000 000, 312 162 000, 427 969 000, 477 219 000 Kwust. Beteiligungen: Tochtergesellschaften: Berliner Vororts-Elektrizitätswerke G. m. b. H., Tempelhofer Elektrizitäts-Lieferungs-Gesellschaft m. b. H., Brandenburgische Kreis-Elektri- zitätswerke G. m. b. H., Elektrizitäts- u. Wasserwerk Oranienburg G. m. b. H. 1927 betei- ligte sich die Ges. mit 50 % an der Elektrowirtschaft Grünberg G. m. b. H. u. der Gas- versorgung Spremberg G. m. b. H. 1928 erwarb die Ges. einen Anteil von RM. 200 an der Wirtschaftl. Vereinigung der Elektrizitäts-Werke. Aus dem Geschäftsbericht für 1928: Die Bautätigkeit erstreckte sich, wie in den Vor- jahren, im wesentlichen auf die Erweiterung der Kraftwerke u. Bergwerksanlagen u. auf ges Ausbau der Stromverteilungsanlagen. Die im vorjährigen Bericht erwähnte Erweiter. es Grosskraftwerkes Finkenheerd durch bauliche Anlagen für zweimal 40 000 KW und maschinelle Einrichtungen für einmal 40 000 KW wurde durch den ungewöhnlich starken Frost am Ende des Berichtsjahres u. zu Beginn des laufenden Jahres stark behindert, so dass sich die planmässige Fertigstellung um einige Monate verzögern wird. Das Diesel- kraftwerk Hennigsdorf, welches mit zwei schnellaufenden Dieselsätzen von zus. 15 000 KW ausgerüstet ist, wurde im Berichtsjahre so weit gefördert, dass es Anfang dieses Jahres den Probebetrieb aufnehmen konnte. Schliesslich gelangte im Wasserkraftwerk Guben eine vierte Turbineneinheit für 430 KWzur Aufstellung. Durch diese im wesentlichen im Berichts- jahre durchgeführten Erweiterungsarbeiten ist die Leistung der Kraftwerke um rd. 55 400 KW erhöht worden. – Die Bergwerksanlagen wurden dem vermehrten Brennstoffbedarf von Finkenheerd entsprechend vergrössert. Zur Verbesserung der Wohnverhältnisse wurden die Siedlungen bei Finkenheerd erweitert u. für das Bedienungs- u. Überwachungspersonal der Stromverteilungsanlagen an verschiedenen Stellen der Provinz neue Wohnungen errichtet. – Der Ausbau der Stromverteilungsanlagen erstreckte sich, wie in den Vorjahren, auf die 100 000 u. 50 000 Volt-Anlagen sowie auf die Mittelspannungsanlagen u. die im eigenen Betriebe befindlichen Ortsnetze. Ausserdem wurden eine Reihe von Ortsnetzen von Genossen- schaften käuflich erworben. Für die Stromlieferung an die Pommernwerke wurde die Errichtung einer 100 000 Volt-Leitung von Heegermühle nach Pasewalk in Angriff genommen u. im Zus hange damit die bisherige 50 000 Volt-Lertung Strausberg=- Heegermühle in eine 100 000 Volt-Leitung umgebaut. Im Gebiet der Brandenburgischen Kreis-Elektrizitätswerke wurden diejenigen 50 000 Volt-Leitungen um- u. neugebaut, die für den Übergang der Stromlieferung vom Kraftwerk Oberhavel auf das Grosskraftwerk Finkenheerd notwendig wurden. Zur Verstärkung der Stromverteilungsanlagen im Kreise Züllichau-Schwiebus wurde eine 50 000 Volt-Leitung Grünberg–Schwiebus errichtet. Die bestehende 50 000 Volt-Leitung Finkenheerd–Guben wurde als Doppelleitung ausgebaut. Eine 50 000 Volt-Leitung Kyritz–— Perleberg wurde in Angriff genommen. In Verbindung mit der Erweiterung des Hochvolt- netzes wurden die bestehenden Umspannwerke ergänzt bzw. neue Werke errichtet. Unter anderen seien genannt die Umspannwerke Hennigsdorf, Guben, Kyritz, Schwiebus u. Straus- berg. Die Transformatorenleistung der Umspannwerke wurde insgesamt um 37 400 KVA erhöht. 83 Die Mittelspannungsnetze erweiterten sich durch Ausbauten um 373 km, die Netz- transformatoren um 216 Stück mit einer Gesamtleistung von 16 700 KVA. Kapital: RM. 50 000 000 in 2000 Nam.-Akt. zu RM. 1000, 4300 Nam.-Akt. zu RM. 6000 u. 4200 Nam.-Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 12 000 000. Urspr. A.-K. M. 2 Mill., begeben zu pari, von der A. E. G. gezeichnet. Erhöht 1911 um M. 2 Mill., 1912 um M. 4 Mill., 1913 um M. 4 Mill., 1921 erhöht um M. 38 Mill., ferner Umwandlung aller Aktien in Nam.-Akt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 13./10. 1922 um M. 250 Mill. Die neuen Akt. wurden als Nam.-Akt. an die Provinz Brandenburg u. an die beteil. Kreise begeben. Lt. G.-V. v. 19./6. 1923 erhöht um M. 130 Mill. in Nam.-Akt. zu mindestens M. 100 000 und