3790 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Motoren-Werke Mannheim Akt.-Ges. vorm. Benz Abt. stationärer Motorenbau in Mannheim, Waldhofstr. 24-56. Gegründet: Die A.-G. ist 1922 aus der seit 1884 bestehenden Firma Benz & Cie., Rheinische Automobil- u. Motorenfabrik, Mannheim, hervorgegangen u. wurde unterm 25./3. 1922 in das Handelsregister eingetragen. Eigene Verkaulsbüros in: Berlin. Breslau. Chemnitz, Erfurt, Hamburg, Köln, Königsberg i. Pr., Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart; ausserdem vertreten durch ,Bodanwerfté Motoren u. Schiffbau G. m. b. H. in Kressbronn (Bodensee). Auslandsvertretung in: London, Paris, Volo, Saloniki, Piräus, Rom, Rotterdam, Novisad, Mersch, Porto, Bilbao, Barcelona, Bratislava, Budapest, Bukarest, Kairo, Captow, New York, Mexico, Habana, San Salvador, Rio de Janeiro, Lima, Managua, Maracaibo, Sorabaia, Stambul, Hong-Kong, Osaka, Melbourne. Zweck: Fortführung der früher von der Firma Benz & Cie., Mannheim, u. zwar in deren Stammwerk, der späteren Abteilung „Motorenbau', betriebene Motorenfabrik, ferner An- u. Verkauf von Motoren aller Art; auch kann sich die Ges. an anderen hiermit zus hängenden industriellen Unternehmen beteiligen. Fabrikation: Die Erzeug. umfasst Verbrennungskraftmaschinen, insbes. kompressorlose Dieselmotoren für stationäre Zwecke, Fahrzeugantriebe u. Schiffsdieselmotoren bis zu 1600 Ps. Für den Bau von Motor-Zugmaschinen (Motorpferden) ist die in der Interessen. gemeinschaft mit den Motoren-Werken Mannheim verbundene Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe herangezogen worden. Besitztum: Die Ges. besitzt einen Grundbesitz von rund 17 ha. Das an der Waldhof- strasse gelegene Gelände, auf dem die Fabrik erstellt ist, umfasst davon 16 000 dm, wovon 10 000 qm überbaut sind. Ausserdem ist vorhanden in Berlin „Am Karlsbad 2“ ein eigenes Verwaltungsgebäude. Die Ges. hat das Werk unter Berücksichtig. einer neuzeitlichen Aus- rüstung der mechanischen Bearbeitungswerkstätten ausgebaut u. ihm zugleich besondere Versuchs- u. Prüfstände mit allen dazu erforderlichen Nebenbetrieben angegliedert. Die Durchschnittszahl der im Jahre 1928 beschäftigten Arbeiter inkl Lehrlinge betrug 600, während die Durchschnittszahl einschliesslich der bei den Verkaufsbüros tätigen Angestellten u. kaufmännischen Lehrlinge im Jahre 1928 300 betrug. Für den Vertrieb der Erzeugnisse sorgen eigene Niederlass. im Inlande sowie im Auslande. Beteiligungen: Aktienbesitz bei der Maschinenbau-Ges. Karlsruhe A.-G. in Karsruhe. Sanierung: Ende 1926 ergab sich, dass der Verlust von 1./1. 1926 in Höhe von RM. 1 444 044 inzwischen auf RM. 2 960 462 angewachsen war, sodass die Ges. sich zu Sanierungszwecken zur Herabsetz. u. Wiedererhöh. des A.-K. (s. unter Kap.) entschloss. Bedeutungsvoll für die Sanierung war ferner die gleichzeitig erfolgte Verständigung mit der Südd. Bremsen A.-G., auf Grupd deren in Zukunft die kleineren Motorlypen in München, die mittleren in Mannheim u. die grossen in Karlsruhe hergestellt werden, während der gesamte Vertrieb durch das Mannheimer Werk erfolgt. Kapital: RM. 5 400 000. Urspr. M. 40 Mill., dann erhöht lt. G.-V. v. 5./3. 1923 um M. 10 Mill. in 1000 Aktien à M. 10 000 unter Ausschluss des gesetzl. Bezugsrechts der Aktionäre. Die G.-V. v. 30./8. 1924 heschloss die Umstell. des A.-K. von M. 50 Mill. auf RM. 5 Mill. (Verh. 10: 1). Lt. G.-V. v. 21./12. 1926 Herabsetz. des A.-K. um RM. 3 000 000 auf RM. 2 000 000 u. Wiedererhöh. um RM. 3 400 000 auf RM. 5 400 000. Die 3400 neuen Akt. zu RM. 100 wurden zu 100 % ausgegeben u. in Höhe von RM. 3 000 000 von der Südd. Bremsen A.-G. übernommen, während die Stadt Mannheim den Rest von RM. 400 000 u. zugleich ein der Ges. gehöriges Industriegebäude im Werte von RM. 1 100 000 zur Abgelt. ihrer Darlehnsforder. übernahm. Umtausch der Aktien zu RM. 40 in solche zu RM. 100 bis spät. 30./11. 1929. Gegen Einlieferung von 5 Aktien über nom. RM. 40 werden 2 neue Aktien über nom. RM. 100 mit Gewinnanteilscheinen Nr. 1 u. ff. nebst Erneuerungsschein ausgereicht. Grossaktionäre: Süddeutsche Bremsen A.-G. in München. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 30./4. 1923: 1./5.–30./4.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 20 Akt.-Kap. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann gesetzl. Abschreib., eventl. besond. Abschreib. u. Rückstell., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Rest- gewinn nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundst. 390 760, Geb. 509 426, Gebäudeeinricht. 9293, Werkstatteinricht. 715 526, Werkz., Geräte u. Modelle 166 549, Vorräte 3 611 465, Kassa, Wechsel, Schecks, Postscheck- u. Bankguth. 603 387. Aussenstände 1 902 763. Wertp. u. Beteilig. 85 519 (Avale 24 500), Verlust 896 571. – Passiva: -A.-K. 5 400 000, Gläubiger 2 785 056, Hyp. 66 733, Kundenanzahl. 250 953, Akzepte 143 477, Rückstell. 245 041. (Avale 24 500). Sa. RM. 8 891 262. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus 1927 955 633, Abschr. auf Anl. 274 072, Handl.-Unk. 2 460 341, Zs. 135 417. – Kredit: Bruttoertrag 2 928 893, Verlust 896 571. Sa. RM. 3 825 465. Kurs: Ende 1924–1926: 90, 28, 42 %. Notiz in Berlin 1927 eingestellt. – Freiverkehr Mannheim: Kurs Ende 1927–1928: 45, 10 %. Dividenden: 1./1.–30./4. 1922: 6 %: 1922/23: 250 %; 1./5.–31./12. 1923: 0 %; 1924–1928:0 %. Vorstand: Dipl.-Ing. Georg Dotterweich, Dr. Fritz Gebhardt. Prokuristen: Chef-Ing. Alfred Barthel (Dir.), Kaufm. Fritz Brettel, Ober-Ing. Peter Kühnle.