4060 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Presswerk Aktiengesellschaft in Essen-Bergeborbeck, Lüschershofstr. 70. Gegründet: 19./7. 1923; eingetr. 3./3. 1924. Sitz bis 21./2. 1925 in Berlin. Firma geändert lt. G.-V. v. 19./3. 1925 wie oben; bis dahin: Brikettwerk „Spree“ A.-G. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Pressmaterialien aller Art, Erwerb ähnlicher Unter- nehmungen sowie Beteiligung hieran u. Ausübung aller hiermit im Zus. hang stehender Geschäfte. Kapital (Bis 25./6. 1929): RM. 500 000 in 500 Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 20 Mill. in 2000 Akt. zuM. 10 000, übern. von den Gründern zu pari Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 19./3. 1925 von M. 20 Mill. aut RM 320 000 durch Vermehr. des Vermögens infolge neuer Einlagen dadurch, dass die Essener Elektrizitätsges. m. b. H., Essen, auf RM. 40 000 u. die Ingenieure Thyssen u. Schapp auf je RM. 140 000 geleisteter Vorschüsse verzichteten. Hiernach fand eine Zus. leg. der bisher. Aktien im Verh. 25: 4 und Umwert. des Nenn- betrags der verbliebenen Aktien von M. 10 000 auf RM. 1000 statt. Dann lt. gleicher G.-V. erhöht um RM. 180 000 auf RM. 500 000 in 180 Aktien zu RM. 1000. Die a. o. G.-V. v. 30./9. 1925 beschloss Erhöh. um RM. 300 000 Die neuen Akt. werden übernommen von den beiden Vorstandsmitgliedern der Ges. Wilbelm Thyssen u. Theodor Schapp einerseits u. der Ges. für Teerverwert. in Duisburg-Meiderich anderseits. Lt. G.-V. v. 17./3. 1927 Herabsetz. des Kap. um RM. 400 000 (Zus. legung 2:1) u. Erhöh. um RM. 100 000 in 100 Akt. zu RM. 1000; ausgeg. zu 100 %. Die G.-V. v. 25./6. 1929 beschloss Erhöh. um RM. 150 000 auf RM. 650 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1928: Aktiva: Erbbaurecht 23 000, Fabrikgeb. 177 500, Betriebs- einricht., Masch. u. Werkz. 507 136, Inv. 16 225, Vorräte 90 985, Debit. 195 869. Kassa, Wechsel u. Bankguth. 14 501. – Passiva: A.-K. 500 000, Kredit. 416 236, Akzepte 108 055, Gewinn 925. Sa. RM. 1 025 217. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 173 609, Steuern u. soziale Lasten 38 175, Abschreib. 134 756, Gewinn 925. – Kredit: Gewinnvortrag 1./1. 1928 721, Fabrikat.-Kto. 344 431, verschiedene Einnahmen 2314. Sa. RM. 347 467. Dividenden 1924–1928: Je 0 %. Direktion: Ing. Wilhelm Thyssen, Ing. Theodor Schapp. Prokurist: Heinrich Meyer. Aufsichtsrat: Gen.-Dir. Dr. Spilker, Duisburg-Meiderich; Dir. Dr. Küppers, Bank-Dir. W. Driesen, Essen; Dir. Dr. Lilge, Oberhausen. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Rheinisch-Westfälisches Kohlen-Syndikat in Essen-Ruhr. Gegründet: 16./2. 1893. Infolge Ruhrbesetz- Sitz Anf. 1923 vorübergeh. nach Hamburg, Kirdorfhaus, Alsterdamm 16/18, verlegt. Ab 16./1. 1924 erfolgte Rückverlegung nach Essen und Neuorganisation unter dem Namen Vereinigung für die Verteilung und den Verkauf von Ruhrkohle Akt.-Ges. Zweck: Das Statut der Ges. wurde durch die vom Reichswirtschaftsminister ge- nehm. Beschl. der G.-V. v. 15./9. u. 20./10. 1919 geändert. Insbes. ist Gegenstand des Unternehmens jetzt einer durch Zusammenschluss von Zechenbesitzern im Bezirk des Niederrheinisch- Westfälischen Steinkohlenbergbaus gegründeten Kartellvereinigung als geschäftsführendes Organ zu dienen und in dieser Eigenschaft alle Aufgaben zu erfüllen, welche die Ausführungsbestimmungen vom 21. August 1919 zum Gesetz über die Regelung der Kohlenwirtschaft vom 23. März 1919 den Kohlensyndikaten übertragen. Ausser Stein- kohlen, Steinkohlenkoks u. Steinkohlenbriketts aus den Anlagen der Mitgl. des Syndikats, kann die A.-G. auch Kohlen, Koks u. Briketts vertreiben, welche von ausserhalb des Syndikats stehenden Zechen u. Werken herrühren. Sie kann auch Grubenfelder u. Berg- werksanteile erwerben, sowie Anlagen betreiben, welche die Lagerung, die Aufbereitung, den Absatz u. die Beförderung von Kohlen, Koks u. Briketts bezwecken. Der am 31./3 1923 ablauf. Syndikatsvertrag wurde zunächst bis Ende Sept. 1923, so- dann bis Ende Dez. 1923 und schliesslich noch einmal bis zum 15./1. 1924 verlängert. Am 16./1. 1924 nahm die neue Verkaufsorganisation des Ruhrbergbaues die „Vereinigung für die Verteilung und den Verkauf von Ruhrkohle A.-G.“ ihre Tätigkeit in Essen auf. Die Vereinigung hatte, zumal da ihr eine Reihe grosser Zechen fernblieb. nicht die innere Kraft, um die nötige Geschlossenheit des Verkaufs wieder herbeizuführen. Sie fand deshalb durch Kündig. ein vorzeit. Ende. Zum 1./10. 1924 trat ein neuer Synd.- Vertrag in Kraft, dem eine Anzahl Zechen mit etwa 10 % der Gesamtförd. nicht freiwillig sondern auf Grund einer Verordn. des Reichswirtschaftsministers beitraten. Ein befried. Verhältnis zwischen den Mitgl. wurde aber auch durch diesen Vertrag nicht herbeigeführt. Allgemein herrschte der Wunsch nach einem Ausgleich, der jeder Zeche den freiw. Bei- tritt ermöglichte. Nach überaus schwierigen Verhandl. wurde am 30./4. 1925 ein wesent- lich umgestalteter Vertrag von allen Zechen mit Ausnahme derjenigen unterzeichnet, auf deren Beitritt wegen ihrer geringen Förder. verzichtet wurde. Durch Beschluss der G.-V. v. 29./7. 1925 der Vereinigung für die Verteilung u. den Verkauf von Ruhrkohle A.-G. in Essen trat diese den Vereinigungsvertrag v. 30./4. 1925